Landesausstellung: Management mit Mängeln
LINZ. "Wir bestreiten keinesfalls den kulturellen Erfolg der Landesausstellung", sagt Friedrich Pammer, Direktor des oö. Landesrechnunghofs (LRH). Doch: Bei einem Großprojekt wie diesem gebe es im Projektmanagement einiges zu verbessern.
Geprüft hat der LRH die grenzüberschreitende Landesausstellung 2012 "Verbündet, verfeindet, verschwägert, Bayern und Oberösterreich". 330.000 Besucher gab die Kulturdirektion an, allerdings, moniert der LRH, hochgerechnet aus Kartenverkäufen – eine Zählung, wie viele Besucher tatsächlich die Ausstellungsorte Braunau, Mattighofen und Burghausen (Bayern) besucht haben, gibt es nicht. "Nur eine Gesamt-Besucherzahl als Ziel ist zudem zu wenig", sagt Pammer. Über die Besucherstruktur Bescheid zu wissen, würde die Planung der Ausstellungs-Organisation verbessern. Es sollten auch vor der Ausstellung konkrete, messbare Ziele – etwa, wie viele Familien oder Schulklassen man erreichen wolle – festgelegt werden.
Hohe Marketingkosten
Das Projektmanagement sieht der LRH durchwegs als verbesserungswürdig: "Bei einem derartigen Großprojekt wäre schon einiges an Kosteneffizienz drin", sagt Pammer. Immerhin lagen die Gesamtkosten für die Landesausstellung 2012 bei 22 Millionen Euro, für den operativen Betrieb wurden 8,5 Millionen Euro ausgegeben. Nicht nachvollziehen konnte der LRH dabei die Marketingkosten: Diese waren auf 1,1 bis 1,3 Millionen Euro geschätzt, summierten sich aber dann auf zwei Millionen Euro. "Wo diese Mehrkosten anfielen, ist nicht feststellbar", rügt Pammer. Ein Gesamt-Budgetrahmen sei nicht festgelegt gewesen.