Lobbying aus dem Landesschulrat nach OÖN-Bericht
Die Vorsitzenden des Dienststellen-und des Fachausschusses empfehlen in einen Brief Maximilian Haider.
Vier Kandidaten für zwei Leitungsposten in der neuen Bildungsdirektion stehen fest, berichteten die OÖN gestern. Nun ist für die Entscheidung Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) am Wort.
Und dieser ist nun auch Adressat eines Briefes des Dienststellen-und des Fachausschusses im Landesschulrat Oberösterreich, verfasst von den Vorsitzenden Josef Höss und Hubert Schindlinger. In dem Schreiben wird der Minister "gebeten", "Herrn Mag. Maximilian Haider zum Leiter für den Präsidialbereich der Bildungsdirektion OÖ zu bestellen".
Für "eigenen" Kandidaten
Grund für das Lobbying der Landesschulrats-Personalvertreter, den sie dabei auch schriftlich mitteilen: sie seien "verwundert", dass auch laut OÖN-Bericht Melanie Öttl, derzeit Büroleiterin von JKU-Rektor Meinhard Lukas, eine Favoritenrolle für den Posten zukommen soll.
Als ihren Favoriten präsentieren Höss und Schindlinger in ihrem Lobbying-Brief, der neben Faßmann unter anderen auch an Landeshauptmann Thomas Stelzer und Bildungslandesrätin Christine Haberlander ging, dagegen den seit 2004 im Landesschulrat tätigen Haider. Ihrer Meinung nach, teilen sie Minister und Landesverantwortlichen mit, sei Haider wegen seiner "Führungsqualitäten" zu bestellen.
Kommentar V
In den Kommentaren zu den beiden Artikeln der oö. Nachrichten wurde bei dieser Entscheidung auch die Frauenquote ins Treffen geführt. Ja, die Frauenförderung gehört absolut befürwortet, jedoch mit Einschränkung bei Besetzungen, dass diese nur dann zur Anwendung kommt, wenn die Kandidatin mindestens gleichwertig dem besten männlichen Kandidaten ist (so ist es auch im Gesetz vorgesehen). Eine Aufweichung dieser Regelung schadet den Frauen mehr als sie hilft („Quotenfrauen“). Letztendlich werden wir nach unseren Taten und Leistungen und nicht nach unserem Geschlecht bewertet.
Ich möchte nochmals betonen, dass ich mit diesen Zeilen keine Person diskreditieren möchte, sie dienen aber hoffentlich dazu, dass ein Umdenken stattfindet.
Kommentar IV
Da kommt nicht unbegründet der Verdacht auf, dass hier wohl andere Fakten als die „wirkliche“ Qualifikation der Grund für die Bestellung sein könnten. Dieser Verdacht wird insofern genährt, da die Kandidaten vor ihrer jetzigen Laufbahn eine Tätigkeit in einem politischen Büro ausgeübt hat.
Der Politik sei jedenfalls im Stammbuch geschrieben:
Der Souverän ist das Volk (der Wähler), die Mandatare sind die gewählten Volksvertreter und haben die Interessen der Wähler zu vertreten. Leider kann man in der letzten Zeit ansatzweise ein rudimänteres Verhalten erkennen, dass das Gegenteil vermuten lassen könnte (Entscheidungen werden ohne Einbindung der Betroffenen getroffen).
Fortsetzung siehe Kommentar V
Kommentar III
Zum nähren Verständnis des damit verbundenen Problems, ein Beispiel aus dem Leben:
Für eine ausgeschrieben Facharztstelle für einen Unfallchirurgen wird man auch keinen Zahnarzt bestellen, obwohl beide eine akademische Ausbildung absolviert haben. Der Unterschied liegt hier, wie auch im Fall der Bestellung beim Landesschulrat, in der Fachausbildung. So werden beide Ärzte, ob Zahnarzt oder Chirurg, eine Erste Hilfe perfekt leisten können. Soll jedoch der Zahnarzt eine Operation durchführen, so wird er rasch an seine Grenzen stoßen und einen entsprechenden Facharzt, in diesem Fall einen Chirurgen, das Feld überlassen (wer möchte in einem solchen Fall der Patient des Zahnarztes sein?).
Im Landesschulrat soll also eine Kandidatin, die ihre „Fachausbildung“ im tertiären Bildungsbereich gemacht hat, einem Kandidaten vorgezogen werden, der laut Artikel der oö. Nachrichten bereits 14 Jahre im primären und sekundären Bildungsbereich erfolgreich tätig ist, vorgezogen werden.
Kommentar II
So hat diese „Agrarpolitik“ bereits in anderen Bundesländern dazu geführt, dass erfolgreiche und erfahrene Leiter entwurzelt und an ihrer Stelle neue und durchwegs unerfahrene Kandidaten bestellt wurden.
Diese unerfreuliche Agitation hat jetzt leider auch in Oberösterreich ihren Fußabdruck hinterlassen. Mit den nächsten Zeilen soll kein Kandidat diskreditiert werden. Um jedoch die „Aufregung“, die in den Kommentaren zu den beiden Artikeln der oö. Nachrichten zum Ausdruck gekommen ist, zu verstehen, ist es notwendig, dass die Hintergründe beleuchtet werden. Da soll jetzt im Landesschulrat für Oberösterreich, der für primären (Volkschulen) und sekundären (Volksschuloberstufe bis höhere Schulen) Bildungsbereich zuständig ist, eine Kandidatin bestellt werden, die laut Artikel der oö Nachrichten ihre Erfahrungen im tertiären Bildungsbereich (Universitäten, Hochschulen ....) gesammelt hat.
Fortsetzung siehe Kommentar III
Entpolitisierung der Schule (Kommentar I)
Diese Posse begann mit dem Entwurf zum Bildungsreformgesetz. Darin waren als Argumente für die Bildungsreform mehrere Gründe, z.B. mehr Autonomie für die Schule sowie Entpolitisierung der Schule, genannt. Der Grundgedanke dahinter war sicherlich ein ehrlicher, die Umsetzung eher das Gegenteil.
Mit diesem Reformgesetz wurden im Bereich der Schule Institutionen abgeschafft, die über Jahrzehnte verhindert haben, dass Schule nur von einer politischen Partei geprägt werden kann. Durch diese Abschaffung hat man der Politik ein unbestelltes Feld überlassen, das jetzt emsig beackert und mit neuen und ausgesuchten Pflanzen bestellt wird.
So hat diese „Agrarpolitik“ bereits in anderen Bundesländern dazu geführt, dass erfolgreiche und erfahrene Leiter entwurzelt und an ihrer Stelle neue und durchwegs unerfahrene Kandidaten bestellt wurden.
Fortsetzung Kommentar II
Beim Adel wars auch so aber da haben wenigstens die Medien nicht dreinquatschen können
Mag. Haider hat den Landeschulrates OÖ nun ein Jahr interimsmäßig geleitet und er hat die Sache sehr gut gemacht. wie man da überhaupt auf die Idee kommen kann jemand anderen zu favorisieren ist mir unverständlich. Mag. Maximilian Haider hat die nötige soziale Kompetenz und hat den Landesschulrat „von der Pike auf (kennen)gelernt“. Angefangen als Sachbearbeiter war er in verschiedene Abteilungen, nebenbei hat er sein Studium gemacht. Aber „normales Hocharbeiten“ ist scheinbar nicht mehr in.
Wie man sieht, stehen hier wirklich politische Motivationen dahinter.
So wie sie schrieben, ist Herr Mag. Haider einer, der
1.) das Haus
2.) Abläufe
3.) das Personal kennt
4.) und bei der Umsetzung zur Bildungsdirektion schon lange mitarbeitet.
Einfach mit der Hammermetode drüber fahren und dann auch noch über die Medien mitteilen lassen, dass Mag. Haider nicht geeignet ist, ist sehr kühn! bis jetzt war Herr Mag. Haider bis jetzt ja auch geeignet?!
Solle Mitarbeiter die sich im 2 Bildungsweg weitergebildet haben, sollte man Handkuss als Chef nehmen, weil diese Personen von den Mitarbeitern mehr geschätzt werden und auch sagen, dass ist einer von uns.
In den höheren Rängen zählt doch die Vernetzung als "Eignung", nicht die Fachkenntnis
Dieser Kommentar triffts auf den Punkt!!!
Das sehe ich auch so. Bewehrte fachkundige Mitarbeiter des Hauses wird der Aufstieg verwehrt.