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"Jungen wird ein schwerer Rucksack umgehängt"

Von Anneliese Edlinger, 15. Oktober 2016, 00:04 Uhr
"Jungen wird ein schwerer Rucksack umgehängt"
Schwarze Jugendchefin Plakolm Bild: JVP

LINZ. Mit einer Landesrätin kann Oberösterreichs ÖVP zwar noch immer nicht aufwarten - aber zumindest an der Spitze der Jungen ÖVP wird mit Claudia Plakolm wieder eine Frau stehen.

16.475 Mitglieder hat die Junge ÖVP Oberösterreich mit gestrigem Stichtag gezählt. Mit der aus Walding stammenden Studentin Claudia Plakolm hat die größte politische Jugendorganisation im Land seit gestern auch eine neue Chefin. Wie sie die Aufgabe anlegen will, sagt die 21-Jährige im OÖNachrichten-Interview.

 

OÖNachrichten: Es heißt immer, junge Menschen würden sich wenig für Politik interessieren und schon gar nicht engagieren. Warum sind Sie eingestiegen?

Claudia Plakolm: Als ich mit 15 Jahren JVP-Mitglied geworden bin, war das einfach, weil die in Walding das Sommerfest organisiert haben und ich dabei sein wollte, weil dort viele junge Leute mit Freude und Spaß zusammengearbeitet haben. Um politische Inhalte ist es erst gegangen, als ich mit 17 Jahren, als ich im Kreuzschwesterngymnasium war, beschlossen habe, Schulsprecherin zu werden. Ich wollte Dinge verändern und voranbringen. Das ist mir gelungen, ich wurde gewählt und war später sogar AHS-Landesschulsprecherin.

Und warum sind Sie bei der ÖVP gelandet? Weil das Familientradition ist?

Es stimmt schon, meine beiden Großväter waren ÖVP-Gemeinderäte und mein Papa ist jetzt Bürgermeister in Walding. Aber gezählt hat, dass die ÖVP die Werte vertritt, die mir wichtig sind: Familie und vor allem Leistung.

Die JVPler sind ja nicht gerade dafür bekannt, groß aufzumucken. Eher als die braven Jungen, die die Parteilinie mittragen.

Wir betrachten die Arbeit der Mutterpartei schon kritisch und sagen das auch. Aber wir tun das intern. Von öffentlichem Streiten halte ich nicht viel. Das stört mich auch an der großen Koalition im Bund.

Apropos, wird diese bis Ende der Periode, also bis Herbst 2018, halten?

Zuerst hat es so ausgeschaut, als würde mit dem neuen Kanzler Kern frischer Schwung kommen und sich einiges ändern. Aber jetzt geht es wieder mehr gegeneinander als miteinander. Wenn SPÖ und ÖVP nicht bald beweisen, dass sie zusammenarbeiten können, sollte neu gewählt werden.

Und der schwarze Spitzenkandidat wird Ihr Bundeschef in der JVP, Sebastian Kurz, sein.

Schauen wir mal. Ich halte sehr viel von ihm. Er agiert sachlich, unaufgeregt und ist durch seine unkomplizierte Art sicher ein Vorbild für uns Junge. Und er kommt bei den Leuten sehr gut an.

Als Jungpolitikerin müssten Sie ja grantig sein in diesen Tagen, wo im Bund für 2017 ein Budget mit vielen neuen Schulden präsentiert und auch im Land mit 100 Millionen Euro Abgang gerechnet wird. Da wird den nächsten Generationen ein enormer Schuldenrucksack umgehängt.

Natürlich macht mich das grantig, wenn uns Jungen ein schwerer Rucksack umgehängt wird. Darüber müssen wir reden, da muss es Änderungen geben. Denn auch wenn wir jungen Leute grundsätzlich optimistisch sind, kann es so nicht weitergehen.

Haben Sie auch konkrete Forderungen?

Als erstes muss endlich das gesetzliche Pensionsantrittalter eingehalten werden. Und in Folge muss man auch über eine Anhebung des Pensionsalters reden. Denn wenn mittlerweile jeder Österreicher 22 Jahre lang in Pension ist, schaut die Zukunft für uns Junge sehr mager aus.

Noch einmal zurück zur Bundespolitik. Hat sich die große Koalition überlebt? Sollte die ÖVP nach der nächsten Wahl mit den Freiheitlichen koalieren?

Es ist sicher überlegenswert, die FPÖ so wie in Oberösterreich in Regierungsverantwortung zu nehmen. Dann müssten sie zeigen, was sie wirklich können. Aber noch ist alles offen, warten wir ab.

 

Karrieresprungbrett

Chef der Jungen ÖVP gewesen zu sein, kann in Oberösterreich durchaus als Sprungbrett für eine spätere Polit-Karriere betrachtet werden. Landeshauptmann Josef Pühringer (von 1974–1983) war ebenso JVP-Chef wie LH-Stv. Thomas Stelzer (1992 bis 2001) und Klubchefin Helena Kirchmayr (2010–2016). „Ich will jetzt einmal mein Wirtschaftspädagogik-Studium abschließen und dann als Lehrerin arbeiten, sagt Claudia Plakolm. In der Freizeit spielt sie Posaune in der Musikkapelle Walding.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Linz2013 (3.242 Kommentare)
am 18.10.2016 20:03

Auch sie wird irgendwann merken, dass mit der ÖVP keine großen Sprünge zu machen sind. Die vielen Bünde und die zu mächtigen Landeshauptleute sind ein Garant für Stillstand.

Trotzdem: Respekt, dass sie sich politisch engagiert.

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am 16.10.2016 10:59

Vor allem zählt Familie und Leistung.
Was ist mit den Nicht zur Familie gehörenden, eindeutig die Mehrheit.
Leistung als oberste Priorität ist echt hinterfragenswert,
demnächst kommt wieder ein Artikel über die Entsolidarisierung der Gesellschaft aufgrund des Leistungsdrucks.

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am 16.10.2016 13:04

Ohne Leistung geht es halt auch nicht!

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observer (22.212 Kommentare)
am 16.10.2016 10:27

Eigenartig ist, dass das Dirndl nicht eine schnellere Angleichung des noch immer um 5 Jahre niedrigeren Pensionsalters für Frauen an das der Männer gefordert hat, das würde die Aussichten für die Jungen nämlich auch verbessern und die Erhöhung des Pensionsalters nicht im gleichen Umfang notwendig machen, wie vielleicht in einigen Jahren. Aber sie ist ja ein Frau, auch klar. Und dass sie nicht verlangt, dass in Beziehung auf die Beamtenpensionen zumindest ab jetzt für neu Eintretende und solche, die noch nicht länger als z.B. 15 Jahre BeamtInnen sind, Massnahmen gesetzt werden, die die Höhe auf die Höhe der jeweiligen ASVG Pension begrenzen, die sich im ASVG System ergeben hätte. Bei den ASVG PensionistInnen hat man nicht nmal darauf Rücksicht genommen, aber sie PolitikerInnen konnten sich das weitgehend aussuchen. In Wahrheit gehören die Beamtenpensionen und die ASVG Pensionen vereinheitlicht, oder gleich die BeamtInnenposten ausser ganz wenigen in das normale Arbeit/Pensionsrecht.

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observer (22.212 Kommentare)
am 16.10.2016 10:34

Aber natürlich sind viele der BeamtInnen ja auch Schwarze - so wie dieses Mädel. Und vielleicht strebt sie ja auch eine Karriere als Beamtin an, wäre doch logisch. Und lässt sich dann karrenzieren - mit automatischen Vorrückungen und macht eine Politikerin mit hohen Bezügen. Das ist ja der übliche Weg unserer PolitikerInnen - ein Haufen Geld und abgesichert durch BeamtInnentum bei Bedarf. Eine Aufstellung der MandatarInnen im Nationalrat - wieviele da BeamtInnen sind - die würde eine Schieflage sondergleichen ans Tageslicht bringen - die NatioanlratsabgeordnetInnen bilden in ihrer Zusammensetzung keinesfalls die "normale" Bevölkerung ab. Da braucht man sich nicht wundern, dass in Richtung Gleichstellung der BeamtInnen mit anderen BürgerInnen praktisch nichts geschieht. Und der neue BeamtInnengewerkschaftsfunktionär fordert gleich wieder zusätzliche Stellen für BeamtInnen - nicht für Vertragsbedienstete - offensichtlich un seine Machtbasis zu stärken und zu verbreitern.

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alpe (3.482 Kommentare)
am 16.10.2016 10:42

"...,,...sie ist ja ein Frau......" . Genau!

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spaltpilz (30 Kommentare)
am 15.10.2016 19:41

Selig die geistig Armen, denn Ihrer ist das Himmelreich. Der schwarze Filz bietet in OÖ der ahnungslosen Jugend ja jede Menge hämorrhoidaler Willkommenskultur.....

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helterskelter (1.759 Kommentare)
am 15.10.2016 11:40

Sie hat scheinbar schon viel gelernt von ihren Ahnen: Vor allem, viel "Politik-blabla" Die Aussagen, sind doch alle zu erwarten und einstudiert.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 15.10.2016 12:44

Der letzte Satz meines Kommentars hat sich schon bewahrheitet. Gratulation.

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withiwiffzak (135 Kommentare)
am 15.10.2016 13:18

von mir +++

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 15.10.2016 10:07

Eine sympatische, junge Frau, die offensichtlich auch etwas in der Birne hat. Eine junge Hoffnung für die "alten Schwarzen". Die Neider werden bald auf den Plan treten und sie durch den Kakao ziehen. Aber das muss jemand aushalten, der sich in der Politik engagiert. Die Forschung hat schon viel erreicht, aber gegen Dummheit ist noch kein Kraut gewachsen.

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