Junge Lehrer braucht das Land

01.September 2018

Der Lehrermangel wird in den kommenden Jahren auch in Oberösterreich spürbar werden, auch wenn es ihn dieses Jahr "noch nicht gibt" (Bildungsdirektor Alfred Klampfer). Doch gibt es auch bei den Pädagogen ein demografisches Problem: Rund 50 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer kommen in den nächsten Jahren ins Pensionsalter. Dazu kommt: Mit der einheitlichen Lehrerausbildung im Bachelor-Master-System wurde das Studium für Neue Mittelschulen verlängert. "Uns wird im nächsten Jahr ein ganzer Jahrgang fehlen", weiß man im Landesschulrat (LSR, ab Jänner: Bildungsdirektion).

Auch wenn noch alle Stellen besetzt werden können, gibt es in einzelnen Regionen und Fächern schon Probleme: "Derzeit gibt es Bedarf in den Gegenständen Deutsch, Englisch, Physik, Chemie, Bewegung und Sport", antwortete Bildungslandesrätin Christine Haberlander (VP) im Frühjahr auf eine Anfrage im Landtag – ausgelöst durch die Prognose, dass in zwei Jahren rund 200 Deutschlehrer fehlen würden.

Zum Ausgleich nutzt man bereits Lehrkräfte in "artverwandten" Fächern. Lehrer in den Neuen Mittelschulen etwa können auch in "fremden" Fächern unterrichten. Dazu hat der Landesschulrat auch Zahlen von Pädagogen, die an einem anderen als ihrem "angestammten" Schultyp unterrichten.

Die absolute Zahl ist bei rund 20.000 Lehrkräften in Oberösterreich zwar noch nicht hoch. "Aber wir haben beispielsweise schon 40 Lehrkräfte, die ein Studium für höhere Schulen absolviert haben, und die an Volksschulen unterrichten", heißt es aus dem LSR. Dass Ministerium machte dies durch Sonderverträge möglich.

Werben um Junglehrer

Im Frühjahr starteten LSR und Pädagogische Hochschulen eine Info- und Werbeaktion "Lehrer werden" für abgehende Maturanten, um sie für den Lehrberuf zu begeistern, berichtet Haberlander, dies soll fortgesetzt und intensiviert werden. Es brauche auch eine bundesweite Kampagne, und nicht zuletzt: "Die beste Werbung ist ein guter Lehrer, den man selbst erlebt hat."