Hauchdünne Mehrheit für Ärzte-Gehaltspaket
LINZ. Ärzte-Urabstimmung über das neue Gehaltsmodell: Am Ende reichten 156 Stimmen Differenz zwischen Befürwortern und Ablehnern.
Das „Ja“ war viel knapper als von Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser erhofft: Angespannt traten die Spitzen der Ärztekammer nach der Sitzung der Kurie der angestellten Ärzte gestern Abend vor die Presse.
Knapp vor 19 Uhr verkündete Niedermoser das Ergebnis: 52,8 Prozent haben sich für das neue Gehaltspaket ausgesprochen, das die Ärztekammer mit Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) im Jänner ausgehandelt hatte.
„Ein knappes Ergebnis“, sagten dann auch Harald Mayer, Kurienobmann der angestellten Ärzte, Primarärzteverteter Herbert Stekel und Jungärzte-Sprecherin Doris Müller.
2790 Spitalsärzte nahmen an der Urabstimmung teil, eine Beteiligung von 79,4 Prozent. 1473 Ärzte stimmten mit „Ja“, 1317 mit „Nein“.
Peter Adelsgruber, einer der Mitverhandler auf Ärzteseite, warf ein, dass er sich als Voraussetzung für eine Annahme des Pakets eine Zwei-Drittel-Mehrheit gewünscht hätte. Man habe beim Beschluss der Urabstimmung festgelegt, dass eine einfache Mehrheit reichen werde, bekräftigten dagegen Niedermoser und Mayer das Ergebnis als „gültig“.
Ein deutliches „Ja“ sieht dennoch anders aus. Gegen das Verhandlungsergebnis hatte es vor und während der Abstimmung vor allem in den „großen Häusern“ wie dem AKh Linz und dem Klinikum Wels-Grieskirchen heftige Widerstände gegeben. Die Ärztekammer startete deshalb eine Info-Tour in allen Häusern, ein elektronischer „Gehaltsrechner“ wurde installiert.
„Offene Details klären“
Mayer bezeichnete das Ergebnis deshalb gestern auch als „Auftrag“, noch offene Details zu klären. Und von der Landespolitik forderten die Mediziner generell mehr „Wertschätzung“: „Es ist viel Unsicherheit erzeugt worden“.
Die Neuregelung der Ärztegehälter (siehe Kasten) soll ab 1. Juli gelten, spätestens bei der Landtagssitzung am 18. Juni muss das entsprechende Gesetz beschlossen werden. Pühringer sprach von rund 25 Millionen Euro „neuem Geld“, die das Ärzte-Gehaltspaket dem Land zusätzlich kosten werde.
Ärzte-Gehälter Neu
Für neu eintretende Spitalsärzte und Ärzte, die ins neue System übertreten (optieren):
Das Grundgehalt wird für Turnusärzte um 15 Prozent, für Assistenzärzte um 17 Prozent und für Fachärzte um 20 Prozent erhöht. Im Gegenzug gibt es keine Anteile an den Ambulanzgebühren mehr.
Überstunden werden nicht mehr bis zu einem bestimmten Ausmaß in Pauschalen, sondern einzeln abgerechnet. Das gilt ab der 41. Stunde pro Woche (Grundarbeitszeit 40 Wochenstunden). Ärztinnen und Ärzten, die in hohem Maß Nachtdienste und Rufbereitschaften absolvieren (20 Nachtdienste bzw. 45 Rufbereitschaften pro Jahr), wird eine Erschwerniszulage bezahlt.
Gehaltsgarantie: Allen Ärzten, die umsteigen und ein Jahresgehalt bis zu 140.000 Euro brutto bezogen (Berechnungsbasis 2014), wird ein Gewinn von 6000 Euro brutto/Jahr garantiert.
Ärzten, die im alten System bleiben, wird die Ambulanzgebühr gekürzt: prozentuell ansteigend, je nach der Summe, die sie jährlich Ambulanzgebühren erhielten (ab 50.000 Euro Gebühr pro Jahr). Die höchsten Kürzungen betragen 40 Prozent ab 200.000 Euro.
https://secure.avaaz.org/de/petition/Magistrat_Linz_und_Land_OOe_Rettet_die_Alte_Dame_die_Eisenbahnbruecke_in_Linz_ein_Kulturdenkmal/?nUvkpjb
2790 Spitalsärzte nahmen an der Urabstimmung teil, eine Beteiligung von 79,4 Prozent. 1473 Ärzte stimmten mit „Ja“, 1317 mit „Nein“.
die Mehrheit der stimmen sagen JA also ist die demokratische Urabstimmung ganz einfach zu respektieren ...
Dünne Mehrheit ist anders.
zu schlucken, die die Ärzte verordnen.
Patienten, die selber in Büchern lesen oder gar im Internet recherchieren sind einfach nur Proleten.
Selbst wenn sich die Pulverln gegenseitig aufheben oder uns vergiften. Jawoll!
der alles schluckt.
...mit der Urabstimmung die Ärzteeinigung zu verschleppen um weiterhin parteipolitisches Kleingeld machen zu können.
Gut, dass die Ärzte dieses Spiel durchschaut und eine Entscheidung getroffen haben -
anstatt weiter ihren Ruf für kleinliche Parteipolitik missbrauchen zu lassen.
sowohl der Pühringer als auch die GESPAG und die Schwarzen in der ÄK !
Farbe.
Die gewachsene Spitalslandschaft in OÖ ist im Umbruch - und es gibt ganz wenige Ärzte, die damit zufrieden sind. .
Dass es nun vorbei ist. Ob zufrieden oder nicht, die Diskussion wird weiter bleiben.
Etwas mehr als 50% dafür, oder halt nicht ganz 50% dagegen - das ist das denkbar schlechteste Ergebnis für die Ärztekammer und auch Politik. Weiterhin werden beide Hälften das Gefühl haben eine große Zahl an Unterstützern zu haben, die Akzeptanz wird nicht zunehmen.
Das Ergebnis muss auch für Pühringer eine große Warnung sein. Jede noch so kleine Verschlechterung - sei es um die MedUni zu fördern, sei es um zu sparen oder ... - wird die Stimmung wieder kippen und damit ist das erhoffte Ziel unmöglich zu erreichen: die Bedingungen und die Stimmung heben um mehr ärztliches Personal nach OÖ zu holen. Damit ist pühringer gescheitert.
Die Ärztekammer, also die eigene Interessensvertretung der Ärtzeschaft und damit die Ärzte selbst, hat es verabsäumt, selbst mit guten Vorschlägen zu kommen. Und das über Jahrzehnte, die Probleme sind sehr lange bekannt.
Im Schulsystem ist es ja ähnlich, die Lehrer sind unzufrieden, aber auf vernünftige Vorschläge wartet man. Es geht immer nur um Arbeitszeiten und Geldwünsche, aber nicht um Strukturelles.
da.
Rudel sind eben so.