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Gutachten warnt vor zusätzlichen Herzkathetern

Von Von Wolfgang Braun, 11. November 2010, 00:04 Uhr

Mit einem einstimmigen Beschluss haben die vier Landtagsparteien vorgestern die brisante Entscheidung über die Einrichtung zusätzlicher Herzkatheter-Geräte (Koronarangiographie) in den Spitälern Steyr, Vöcklabruck und Ried offiziell verschoben und der ...

Mit einem einstimmigen Beschluss haben die vier Landtagsparteien vorgestern die brisante Entscheidung über die Einrichtung zusätzlicher Herzkatheter-Geräte (Koronarangiographie) in den Spitälern Steyr, Vöcklabruck und Ried offiziell verschoben und der Spitalsreform-Kommission zur Beurteilung übergeben.

Den OÖNachrichten liegt jenes Gutachten der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft vor, das die Parteien zu dieser Entscheidung bewogen hat. In dem Experten-Gutachten, das im Auftrag der Gesundheitsdirektion des Landes erstellt wurde, wird eindringlich vor der Einrichtung neuer Herzkatheter-Labors in Oberösterreich gewarnt – aus wirtschaftlichen Gründen, aber viel mehr noch, weil die medizinische Qualität durch die zusätzlichen Geräte empfindlich leiden bzw. das Risiko von Komplikationen steigen würde.

Oberösterreich sei schon jetzt mit seinen bestehenden sieben Herzkatheter-Standorten (siehe Kasten) bestversorgt, schreiben die Experten. Eine Entscheidung für drei zusätzliche Geräte – wie von der Landespolitik noch im Juni 2009 vor der Landtagswahl beschlossen – sei „aus kardiologischer Sicht schwer nachvollziehbar“, heißt es in dem Gutachten. Oberösterreich würde mit den neuen Herzkathetern pro einer Million Einwohner auf 7,1 Herzkatheter-Zentren kommen. Das würde eine eklatante Überversorgung bedeuten. Zum Vergleich: Österreich kommt auf 4,5 Zentren pro einer Million Einwohner, Europa gar nur auf 2,6 Zentren.

Die Folge solch einer Vielzahl neuer kleiner Herzkatheter-Zentren wäre laut Kardiologischer Gesellschaft ein gefährliches Sinken der Fallzahlen pro Arzt, was sich negativ auf die Routine und Qualität bei Eingriffen auswirken würde.

Laut internationalen Studien liegt die Sterblichkeitsrate in großen spezialisierten Zentren, wie es sie in Linz und Wels gibt, bei 0,8 Prozent. In kleinen Zentren steige sie jedoch auf bis zu 10,1 Prozent, schreibt die Kardiologische Gesellschaft.

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3  Kommentare
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Montezuma (534 Kommentare)
am 11.11.2010 18:38

man erfahren, wer die Gutachten in Auftrag gegeb hat, doch nicht etwa der gesundheitssprecher der ÖVP Prim Dr. Aichinger aus Wels?

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( Kommentare)
am 11.11.2010 12:00

Warum verschieben die Landtagsparteien diese Entscheidung. Wenn diese schon Gutachten beauftragen, sollten sie sich auch an die Ergebnisse halten und die Grösse besitzen Wahlversprechen nicht umzusetzen (machen meistens sowieso keinen Sinn). Bitte nicht noch mehr Steuergelder verschwenden. Sollte ich einmal Herzpaptient sein, ist mir ein erfahrener Arzt lieber als ein Zentrum in meiner Nähe.

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Wirtschaftsrechner (748 Kommentare)
am 11.11.2010 09:43

Vor der Landtagswahl gingen sie alle mit dem Wahlzuckerl mehr Herzkatheteranlagen, weil Eure geliebte Landesregierung sorgt sich um Eure Gesundheit hausieren und jetzt? Jetzt sagen Ärzte und Experten, das ganze Projekt ist ein Blödsinn (war es wahrscheinlich vor der Wahl auch schon), kostet eine Unmenge Geld und - siehe Gynäkologie Linz Frauenklinik - Allgemeines - ein übliches Ränkespiel zwischen den Roten und Schwarzen auf dem Rücken der Patienten und Stuerzahler.

Und was tut die sich hoch lobende Landespolitik, sie verschieben wieder mal einstimmig die Entscheidung, vielleicht taucht das Ganze als Wahlzuckerl bei der nächsten Landtagswahl wieder auf.

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