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"Für mich bleibt das ein Wunder"

Von Anneliese Edlinger und Heinz Steinbock, 11. Dezember 2014, 00:04 Uhr
"Für mich bleibt das ein Wunder"
Bild: AP

11. Dezember 1989: Zeitzeugen Josef Ratzenböck, Franz Dobusch und Gerhard Gruber erinnern sich an jenen Tag, als bei Wullowitz die Grenze zur Tschechoslowakei aufging.

 "Es war kalt und hat leicht geschneit. Aber im Herzen war mir warm. Denn ich wusste, heute bekommen wir wieder Nachbarn." So beschreibt Alt-Landeshauptmann Josef Ratzenböck seine Erinnerungen an den 11. Dezember 1989. Jenen Tag, an dem er mit seinem damaligen Vize Karl Grünner und Südböhmens Kreisvorsitzendem Miroslav S?enky´r? beim Grenzübergang Wullowitz den Stacheldraht durchschnitten hat. Damit war jene Grenze, die vier Jahrzehnte lang Europa geteilt hatte, auch hier Geschichte.

"Nachbarschaft nur gespielt"

"Für mich bleibt das ein Wunder", sagt Ratzenböck. Nie habe er gedacht, dass die Grenze zur damaligen CSSR jemals wieder aufgehen könnte. "Der Eiserne Vorhang war für uns das Ende der Welt. Wir hatten vergessen, dass es jenseits davon Menschen gibt." Zwar habe es in den Jahren davor immer wieder Treffen mit tschechoslowakischen Politikern gegeben. "Aber wir haben Nachbarschaft nur gespielt." Denn trotz langer Gespräche "mit strengen Kommunisten, andere durften ja nicht mit uns reden", sei es nie zu einer Zusammenarbeit gekommen.

Auch Franz Dobusch, damals gerade ein Jahr Bürgermeister von Linz, war beim Durchschneiden des Grenzzauns dabei. "Für mich war das sehr emotional, weil ja meine Eltern nahe der Grenze einen Bauernhof hatten, von dem sie als Sudetendeutsche 1946 kurz vor der Vertreibung geflüchtet sind." Nach der Öffnung sei er mit den Eltern zur "Schatzsuche" in die ehemalige Heimat gefahren. "Sie haben vor der Flucht Hausgeräte vergraben, die sie suchen wollten. Gefunden haben wir nichts, der Bauernhof war geschleift, das Gelände verwuchert", so Dobusch.

Mit seiner Canon F1, auf Schwarzweiß-Film, schoss Gerhard Gruber das historische Foto vom Durchschneiden des Stacheldrahtes für die OÖNachrichten. "So ein Tag bleibt in Erinnerung" sagt der Linzer, obwohl das Ereignis eines in einer Reihe anderer dieses Jahres war: "Ich war in Prag auf dem Wenzelsplatz, in Berlin, als die Mauer fiel", erzählt Gruber. Der Akt an der Grenze Wullowitz sei aber "sehr emotional" gewesen: "Jeder hat sich auch ein Stück Stacheldraht zur Erinnerung mitgenommen."

Jedenfalls sei mit der Grenzöffnung nicht sofort alles anders gewesen, sagt Dobusch. "Aber ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl gab es wieder." Das sieht Ratzenböck ähnlich. "Zuerst glaubten wir ja, die Grenze ist weg und die wirtschaftlichen Verbindungen laufen. Aber das hat Jahre gedauert. Und vielleicht", so der langjährige Landeshauptmann, "haben wir alle noch heute ein bisschen Eisernen Vorhang im Kopf."

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10  Kommentare
10  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 11.12.2014 12:28

das ist die Folge von DENKEN durch Vordenker die es in TATEN umgesetzt haben ...
zum Gegenteil von USA die VOR den Taten Versprechungen gemacht und NIE eingehalten haben ...
die Folge sind untereinem der Konflikt Ukraine / Russland .

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( Kommentare)
am 11.12.2014 17:57

Eure Beschuldigungen ob USA oder EU, sind einfach lächerlich und schon fad... Wer schuld ist bei den ganzen Konflikt, ist die Bevölkerung selber und der ehemalige Janukowytsch und der Möchtegern-Hitler: schwulenhasser Putin!!!!
Aber wenn Putin wirklich ein mögliches Pankreas-CA hat, dann wird er wahrscheinlich nicht mehr länger Präsident sein....

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eidgenosse (2.448 Kommentare)
am 11.12.2014 10:46

rekordarbeitlosigkeit seit 1945, nettoreal lohnverlust von 70% seit 2000. höchster schuldenstand trotz rekord steuereinnahmen.
übermässige kriminalität durch offene grenzen. das haupteigen argument friedensprojekt bröckelt. aber mit euren fetten pensionen werdens das alles überleben.

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forenseppel (2.724 Kommentare)
am 11.12.2014 11:17

und auch mein Job und meine Pensionsversorgung sind sicher. Also bitte nicht andauernd schwarzmalen.

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eidgenosse (2.448 Kommentare)
am 11.12.2014 11:31

xxxxx

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forenseppel (2.724 Kommentare)
am 11.12.2014 11:47

niemals Politiker!

Ich bin ein stolzer und braver Bundesbeamter, der für seinen Staat gut sorgt und den Bürgern dient. grinsen

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eidgenosse (2.448 Kommentare)
am 11.12.2014 11:52

...alles was ich bin verdanke ich der partei.

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forenseppel (2.724 Kommentare)
am 11.12.2014 11:57

aber es geht auch so ganz gut.

Ohne Parteibuch hatte man (zumindest früher) bessere Chancen, frühzeitig in den Ruhestand abzurauschen, wenn man dem richtigen Parteibüchler damit Platz macht. Dann spielt Geld keine Rolle, außerdem zahlt ohnehin alles der Bund.

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alexius001 (2.214 Kommentare)
am 11.12.2014 13:13

seit wann redet ein beamter von arbeit?
für den ist es schon eine erschwernis wenn er seine jause auspackt!

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( Kommentare)
am 11.12.2014 17:59

Deswegen hat er soviel Zeit zum schreiben :-P :-D :-D

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