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Entholzer: Zuerst Landesrat und dann Parteichef?

Von Wolfgang Braun und Anneliese Edlinger, 01. März 2012, 00:04 Uhr
Zuerst Landesrat und dann Parteichef?
SP-Landeschef Josef Ackerl holt Reinhold Entholzer in die Landesregierung und macht ihn damit zum Favoriten für seine Nachfolge als Parteichef. Bild: Wakolbinger

LINZ. Die Dramaturgie seines Einzugs in die Landesregierung lief der SPÖ-Spitze völlig aus dem Ruder. Dennoch gilt der designierte Landesrat Reinhold Entholzer nun auch als Favorit für die Nachfolge Josef Ackerls als Parteichef.

Am Dienstagabend regierte rund um SP-Landeschef Josef Ackerl das Chaos. Mit Recherche-Ergebnissen der OÖNachrichten konfrontiert, sah sich Ackerl gezwungen, den im engsten Kreis paktierten Rückzug von Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger und die Nominierung von Reinhold Entholzer als dessen Nachfolger früher als geplant bekanntzugeben. Was folgte, waren hektische Telefonate und improvisierte Besprechungen, um die wichtigsten Parteifunktionäre zu informieren. Ein Szenario, das alles andere als elegant wirkt kurz vor der Klausurtagung des Landesparteivorstandes im Linzer Jägermayrhof am Samstag.

Die meisten Funktionäre waren überrascht, einige auch verärgert über dieses Vorgehen. Ihr Zorn traf aber nicht den neuen Mann in der Landesregierung. Für Reinhold Entholzer (Porträt auf Seite 4) hatten die meisten lobende Worte.

„Entholzer ist eine gute Wahl als Landesrat“, sagte der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl. Er sehe zwar keine Vorentscheidung, dass Entholzer automatisch auch die Nachfolge von Josef Ackerl als Parteichef antreten werde. „Aber seine Chancen sind damit sicher nicht schlechter geworden“, sagt Hackl.

Andere werden da sogar noch deutlicher: „Wenn er sich beim nächsten Parteitag für den Posten des Parteichefs nominieren lässt, dann wird er auch gewählt“, sagt ein hoher SP-Funktionär aus Linz.

Entholzer schiebt diese Frage – erwartungsgemäß – weit von sich. Denn ihm ist klar, dass er nur dann in der Pole-Position bleibt, wenn ihm in seiner neuen Funktion als Landesrat keine Pannen unterlaufen und er sich bewährt. Außerdem ist zu erwarten, dass auch die politische Konkurrenz – allen voran die ÖVP – den neuen roten Favoriten ins Visier nimmt und ausrutschen lassen will. Auch diese Hürden muss Entholzer erst nehmen.

Sobald sich der Unmut über die überfallsartige Bekanntgabe der Entscheidung gelegt hat, dürfte sie innerhalb der SPÖ beruhigend wirken. Es ist das lange erwartete Signal einer personellen Erneuerung an der Parteispitze, die Ungeduld ist in den vergangenen Wochen vielerorts gewachsen. Für jene, die sich Außenseiterchancen auf den Chefsessel ausrechnen, wie etwa den in mehreren Bezirken netzwerkenden Lawog-Vorstand Frank Schneider, ist Entholzers Kür natürlich ein Rückschlag. Ein Linzer SP-Funktionär bringt es auf den Punkt: „Ackerl hat endlich eine Karte gezogen und Fakten geschaffen.“

 

Chronik einer ungeordneten Übergabe

Per SMS oder telefonisch erfuhren Dienstagabend die wichtigsten Funktionäre der Landes-SPÖ vom Abgang Hermann Kepplingers als Landesrat und dem Einzug Reinhold Entholzers in die Landesregierung.

Ausgelöst wurde die Hektik durch Anrufe der OÖNachrichten bei Kepplinger und SP-Chef Josef Ackerl am späten Nachmittag. Die OÖNachrichten hatten bereits Informationen über den geplanten Wechsel und wollten Stellungnahmen der beiden einholen. Daraufhin entschloss man sich im engsten Kreis um Ackerl, mit der Rochade an die Öffentlichkeit zu gehen. Man informierte Parteifreunde und kleinformatige Medien. So weit die Geschichte einer ungeordneten Übergabe, die vom Zeitpunkt her viele in der Partei überrascht hat.

Begonnen hat diese Geschichte kurz vor Weihnachten bei einem Treffen von Kepplinger und dem Linzer Bürgermeister Franz Dobusch. Damals wurden Ausstiegsszenarien für Kepplinger, der mit seiner Rolle zunehmend unzufrieden war, ausgelotet. Das Verhältnis Kepplingers zu Ackerl war mehr als angespannt. Der ruhige, sachbetonte Kepplinger fühlte sich an den Rand gedrängt, das Ackerl-Lager wiederum stieß sich an Kepplingers wenig ausgeprägtem Hang zur Öffentlichkeitsarbeit.

Irgendwann während der Weihnachtsfeiertage hat Kepplinger dann beschlossen, aus dem Spiel auszusteigen und seinen Platz nicht erst Ende des Jahres, sondern viel früher zu räumen. Im engsten Zirkel, also unter Einbindung von Dobusch und Entholzer, wurde diese Entscheidung dann paktiert. Bis Dienstag wussten nur wenige Vertraute davon. Geplant war, die Sache im April über die Bühne zu bringen.

Zores in Linz

Die überfallsartige Bekanntgabe der Rückkehr Kepplingers auf den Posten des Linzer Finanzdirektors, den er schon vor seinem Wechsel in die Politik neun Jahre innehatte, brachte die Spitzen der Linzer SPÖ enorm in Verlegenheit.

Leidtragender des roten Personalkarussells ist nämlich der interimistische Linzer Finanzdirektor Christian Schmid.

Schmid, Chef der Stadtkämmerei in Linz, hat den Job übernommen, nachdem Werner Penn aufgrund der Verluste aus dem Franken-Swap mit der Bawag seinen Platz räumen musste. Schmid habe während der schlimmsten Wochen der Swap-Krise ausgezeichnete Arbeit geleistet. Dass er nun dennoch nicht vom interimistischen zum tatsächlichen Finanzdirektor befördert werde, sei eine „harte Sache“, heißt es aus Rathaus-Kreisen. Pikantes Detail am Rande: Kepplinger und Schmid sind eng befreundet.

„Dobusch selbst ist von der Zuspitzung der Ereignisse am Dienstag überrascht worden und hat nun gegenüber Schmid Erklärungsbedarf“, sagt ein Funktionär der Linzer SPÖ. Entsprechend ausgeprägt sei bei Dobusch der Ärger darüber, wie der Personalwechsel im Land aus dem Ruder lief.

Spannend verspricht auch die Zusammenarbeit von Kepplinger mit dem swap-bedingt angeschlagenen Linzer Finanzstadtrat Johann Mayr zu werden. Deren Verhältnis ist weniger gut. „Eine Flasche Wein trinken die beiden sicher nicht miteinander“, heißt es im Linzer Rathaus. 
 

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19  Kommentare
19  Kommentare
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jopc (7.371 Kommentare)
am 02.03.2012 00:52

wer von euch kennt Entholzer um solch qualifizierte meinungen abgeben zu können?

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.03.2012 22:54

Dieser Link ist nicht mehr der jüngste, ist trotzdem zur aktuellen Misere in Geselschaft, EU, Wien, Land und Linz passend.

http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/8436-die-diktatur-des-kapitals

(ich hoffe, dass ich nicht deswegen gecancelt werde)

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am 01.03.2012 21:27

und der entholzer ist auch so ein durchlaufposten

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am 01.03.2012 16:35

jemand der Durchfall hat schaut auch eines Tages die Wurst nicht mehr an.

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haribobo (117 Kommentare)
am 01.03.2012 16:08

im wahrsten Sinn des Wortes "MORGENROT"

zuerst Landesrat, dann Parteichef und dann , na funkts und dann
LANDESHAUPTTMANN 111

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.03.2012 20:18

Parteibonzenrangordnung staatlich - amtlich?

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am 01.03.2012 14:03

Bei dieser Freunderltruppe ist doch nur der Proportz auch innerhalb der Farbe wichtig - daher so unwichtig wie ein Wassertropfen in der Donau.

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am 01.03.2012 13:46

Für mich ist Kepplinger einer der Besten in der Landesregierung. Er hat seine Aufgaben ohne viel "blabla" sehr gut erledigt. Z.B. im Gegensatz zum Hiasl - der macht einen Riesenlärm, wenn er auch nur einen Meter Gehsteig im Mühlviertel eröffnen kann!

Mit den Politikern werden nie alle zufrieden sein, aber es wäre gut, wenn es mehr Landespolitiker vom Format Kepplinger geben würde!

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am 01.03.2012 07:59

In den Linzer Firmen zählt doch nicht ob jemand Experte ist. Da zählt die politische Abstammung.

Sprich mächtiger roter Papa -> Posten für den Sohn oder die Tochter, egal wie dumm oder faul die sind

Wenn man die Beschäftigtenliste beim Magistrat durchgeht, dann wird man schnall draufkommen, dass gewisse Namen ähnlich wie beim ORF immer wieder auftauchen.

Dieser Postenschacher hat der Stadt sicher geschadet hat, und ist vermutlich der Grund für den hirnlosen SWAP.

Denn wenn Soziologen Posten von Betriebswirten einnehmen und Lehrbuben zu Informatikern werden, dann geht viel schief, dann verpufft auch sehr viel Steuergeld im roten Kanal.

Apropos SWAP. Seit der SPÖ stiegen die Schulden der Stadt etwa auf eine Milliarde Euro. Dem stehen Einnahmen von gerade mal 500 Mil/Jahr gegenüber. Das sind quasi griechische Verhältnisse.

Die Zinsen waren so hoch, dass die Stadt bewegungsunfähig war. Daher beschloss man gegen den Franken zu spekulieren. Dämlicherweise ohne Limit.

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am 01.03.2012 08:07

Du kannst es offenbar nicht verwinden, dass man Dich aus der SPÖ ausgeschlossen hat. Dass Du Dir das selbst zuzuschreiben hast, verschweigst Du natürlich. Wie war das doch mal mit den W.... ?

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am 01.03.2012 09:44

... oba da Gestregrote a !!! zwinkern

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am 01.03.2012 12:49

in o.ö. besonders in linz nicht beschreiben. bei der nächsten wahl sinds sowieso weg vom fenster.

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.03.2012 20:21

mit der mittelalterlichen Kirchenstruktur. Die Glaubensfestigkeit geht über Fachkenntnisse und Belastbarkeit.

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 01.03.2012 07:27

gegenkanditaten zum herrn lh pühringer zu nominieren zwinkern

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am 01.03.2012 08:26

Pühringer wird garnicht mehr antreten, alleine der Schuldenberg, den er angehäuft hat, wird ihn aus dem Amt treiben.

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.03.2012 22:42

http://derstandard.at/1304551639972/

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lester (11.402 Kommentare)
am 02.03.2012 16:22

Schau jago der pilatus kann nichts anderes als Lügen verbreiten.
Und wenn er Entholzer als den großen der nächsten Gewinner prophezeit, da muß ich mich an 2009 erinner als er sogar noch am Wahlsonntag Haider als Wahlsieger und neuen Landeshauptmann prophezeite. Ginge es nach Pilatus und seinen Aussagen wäre Casanova im Vergleich zu Pühringer ein keuscher Mann, soviele Pantscherl hat Pilatus Pühringer schon nachgesagt.

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A_emigrant (93 Kommentare)
am 01.03.2012 03:57

ist angesagt, der Posten gehoert eingespart... wenn er schon nicht mehr als LR geeignet ist, ist er sicher auch nicht als Linzer Finanzdirektor tragbar. Abzocke bis zum geht nicht mehr

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am 01.03.2012 00:31

"Wenn er sich beim nächsten Parteitag für den Posten des Parteichefs nominieren lässt, dann wird er auch gewählt“, sagt ein hoher SP-Funktionär aus Linz.

... warum woils doun übahaupt, wouns eh scho fix is zwinkern

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