Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Debatte im Landtag: Vom "Nulldefizit" bleibt Oberösterreich noch entfernt

Von Heinz Steinbock, 14. Dezember 2016, 00:04 Uhr
Debatte im Landtag: Vom "Nulldefizit" bleibt Oberösterreich noch entfernt
Josef Pühringer bei seiner 17. Budgetrede: „Ein Budget, für das ich mich nicht genieren brauche.“ Bild: Weihbold

LINZ. Budget wird am Donnerstag beschlossen – Pühringer verteidigt 42-Millionen-Abgang.

Ausgaben 5,466 Milliarden Euro, Einnahmen 5,424 Milliarden Euro. Bleibt ein Abgang von 42 Millionen.

Das sind die nackten Kennzahlen des Landesbudgets 2017, das am Donnerstag voraussichtlich spätabends beschlossen wird. Die politische Interpretation der dreitägigen Budgetdebatte begann gestern mit der 17. – und wahrscheinlich letzten – Budgetrede von Landeshauptmann Josef Pühringer (VP). Und dieser stellte dar, seinem Nachfolger keinen "großen Rucksack" zu hinterlassen. "Stabilität" als Aufgabe der Politik beschwor Pühringer zu Beginn seiner Rede – um dann auf die "schwierige Ausgangslage" zu kommen, in der das Budget zu erstellen war: zusammen 28 Millionen Mehrkosten für das Ärzte- und das Pflege-Gehaltspaket, 37 Millionen mehr für Asyl-Grundversorgung, mehr für Integration und Mindestsicherung. Und nicht zuletzt: ein Sozialbudget, das mit 548 Millionen Euro einen neuen Höchststand erreicht habe.

Ein Budget, für das er sich "nicht genieren" und "keinen Vergleich scheuen" brauche, sagte Pühringer mit Verweis auf "vergleichbare" Länder wie Niederösterreich oder die Steiermark (240 bzw. 300 Millionen Euro Neuverschuldung). "Uns ist gelungen, ein Budget mit einem Abgang von nur 42 Millionen Euro vorzulegen", so Pühringer, "wir konnten das Tempo Richtung ausgeglichenes Budget wieder erhöhen." Wobei auch der für Oberösterreich günstig ausgehandelte Finanzausgleich mit 250 Millionen mehr für das Land bis 2021 nicht unbeteiligt ist – "an dem ich federführend beteiligt war", konnte sich Pühringer Verhandler-Eigenlob nicht verkneifen.

Spitals- und bisherige Verwaltungsreformen hätten gegriffen, es seien aber "weitere Reformen" nötig, um investieren zu können. Pühringer nannte abermals den Sozialbereich: Es dürfe nicht Geld "in Overheads und Organisationen versickern".

Punktuelle rot-grüne Kritik

Die "Budgetschwerpunkte" Kinderbetreuung, Forschung, Arbeitsmarkt und Bildung, die Pühringer nannte, waren dann auch Gegenstand der Debatte. SP und Grüne sahen sie nicht so vorbehaltlos positiv. FP-Klubobmann Herwig Mahr kündigte dagegen die vorbehaltlose Zustimmung seiner Partei um Budget an. Wobei Mahr aber auch die FP-Linie bekräftigte, man sei bei Verwaltungsreformen "erst am Anfang".

"Wir vermissen Investitionen in Bildung, öffentlichen Verkehr und Energiewende", sagte dagegen Grünen-Klubobmann Gottfried Hirz. In diesen Bereichen seien die Budgeterhöhungen "eine Fata Morgana".

263 Millionen Euro nannte Pühringer als "Rekordbudget" für Kinderbetreuung. Zuschüsse für Kindergarten-Neubauten seien aber gekürzt, bemängelte SP-Klubchef Christian Makor. Auch im Bildungsbereich fehle ausreichend Geld für Schulsanierungen.

Ein Seitenhieb auf Linz und eine „Drohung“

Es war ein Seitenhieb auf die Stadt Linz: Pühringer verlangte nicht nur die Fusion von Energie AG und Linz AG. Dass die Stadt wieder ein positives Ergebnis in der laufenden Gebarung 2017 von 1,4 Millionen Euro plant, sei „erfreulich“. Aber Pühringer sagte auch, er habe seine Finanzdirektion beauftragt, „penibel“ das Ergebnis der ordentlichen Gebarung des Landes zu ermitteln: „Es sind 512 Millionen Euro.“

Mehr als das verärgerte gestern aber den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) eine Ankündigung, die Pühringer machte und die Luger als „Drohung gegenüber gewählten Abgeordneten, die nicht nur unseriös, sondern auch völlig inakzeptabel ist“ zurückwies.

Streit um Landesumlage

Worum ging es: aufgrund einer neuen Berechnungsmethode wurde im Finanzausgleich festgesetzt, dass die Landesumlage – die Gemeinden an das Land zahlen – auf maximal 7,6 Prozent der Gemeinde-Ertagsanteile festgelegt werden kann. Im oberösterreichischen Entwurf ist vorgesehen, dass zehn Prozent darunter gegangen wird. Bedeutet aber, wegen der neuen Berechnungsbasis, eine kleine Erhöhung von 6,9 auf 6,96 Prozent.
Dem werde die SPÖ nicht zustimmen, kündigte deren Klubobmann Christian Makor an. Worauf die Reaktion Pühringers folgte: Dann könne die ÖVP am Donnerstag einen Antrag einbringen, wonach die Landesumlage in voller Höhe eingehoben wird „und die zehn Prozent in einen Strukturfonds kommen“. Dadurch würden vor allem große Gemeinden wie Linz zu Verlierern.

 

 

mehr aus Landespolitik

Hohe Wahlbereitschaft, wachsende EU-Skepsis in Oberösterreich

Gemeinde-Hilfspaket: 50 Millionen Euro zusätzlich für Oberösterreichs Kommunen

Neues Netzwerk wirtschaftsstarker Regionen in der EU

NR-Wahl: Grünes Quartett aus Oberösterreich steht

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
luftifranz (1.102 Kommentare)
am 14.12.2016 21:19

Und die SPÖ ist wieder einmal umgefallen. Hat im Endeffekt doch zugestimmt. Ich finde es eine erbärmliche Vorstellung der SPÖ Fraktion. Muss ich leider als SPÖ Parteimitglied sagen. Traurig,Traurig.

lädt ...
melden
antworten
Motzi (4.918 Kommentare)
am 15.12.2016 14:23

Das sind sowieso nur politische Spielchen.

In Wahrheit hat die SPÖ kein Pulver mehr zum verschießen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 14.12.2016 17:00

Dem werde die SPÖ nicht zustimmen, kündigte deren Klubobmann Christian Makor an. Worauf die Reaktion Pühringers folgte: Dann könne die ÖVP am Donnerstag einen Antrag einbringen, wonach die Landesumlage in voller Höhe eingehoben wird „und die zehn Prozent in einen Strukturfonds kommen“. Dadurch würden vor allem große Gemeinden wie Linz zu Verlierern.
---------------

Ja, Pühringer will noch einmal den starken Hupferl spielen, aber er ist zu schwach, um Haimbuchner und Freunde noch ordentlich Paroli bieten zu können, so gibt er brav wie ein Schoßhunderl Pfoterl, wenn es die Effler verlangen.

Pühringer schädigt OÖ mit jedem Tag seines Bleibens, aber er will nicht gehen, weil auch der Ratzenböck die ÖVP-Pensionisten nicht hergibt ........... also Machtspiele auf Kosten der Steuerzahler.

lädt ...
melden
antworten
cochran (4.047 Kommentare)
am 14.12.2016 16:42

Dank der FPÖ sind die schulden geringer. Denn Dr.Haimbuchner gibt die Richtung vor Vergelts Gott

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 14.12.2016 13:11

Kein Wunder - Pühringer konnte noch nie sparen - aber sein Denkmal die Med.Uni ist eine große Sauerei und die Schotter Mitzi hat da auch gleich mitgeholfen, um viele Tonnen Sand zu verkaufen - manchmal nennt man so etwas Korruption - aber es geht alles weiter - Pühringer verprasst weiter unser Steuergeld - und Fekter sitzt noch immer im Parlament auf Kosten der Steuerzahler - es ist eine Schande, dass Österreich von gewissenlosen Politiker regiert wird, denen das Volk total egal ist.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen