"Ausnahmeforscher": Krebsspezialist wechselt von Berlins Charité nach Linz
LINZ. Clemens Schmitt, internationaler Top-Onkologe, lehrt und forscht künftig an der JKU.
"Linz ist ein Standort, der jung ist, der aufstrebend ist, hier herrscht Aufbruchsstimmung." So erklärt der international renommierte deutsche Krebsforscher Clemens Schmitt, warum er einen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Karriereschritt setzt und von der Berliner Charité an das Kepler-Universitätsklinikum nach Linz wechselt.
Schmitt wird mit 1. Jänner 2019 den Lehrstuhl für Hämatologie und internistische Onkologie an der Johannes Kepler Universität (JKU) übernehmen und auch die gleichnamige Universitätsklinik am Kepler-Klinikum leiten. Derzeit ist Schmitt noch Direktor des molekularen Krebsforschungszentrums sowie stellvertretender Klinikdirektor an der Medizinischen Fakultät der Charité.
Bereits im Sommer berichteten die OÖNachrichten über die Bemühungen der JKU, den 51-jährigen deutschen Top-Forscher für Linz zu gewinnen. Damals hielt man sich bedeckt, um den Wechsel nicht in letzter Minute zu gefährden. Umso zufriedener ist JKU-Rektor Meinhard Lukas nun über das Gelingen: "Die Medizinische Fakultät hat erneut einen Ausnahmeforscher gewonnen", sagt Lukas.
Ein halbes Jahr lang habe er mit seiner Frau, einer Tumorbiologin, abgewogen, ob man das Linzer Angebot annehmen solle. "Je länger wir darüber nachdachten, desto klarer und positiver wurde das Bild von Linz", sagt Schmitt. Hier gebe es noch keine festgefahrenen Strukturen, die immer eine Barriere für Spitzenforschung sein können. Dafür finde man an diesem Standort in den Bereichen Biochemie, Biophysik und Biotechnologie viele Anknüpfungspunkte, um Forschungsfelder zu entwickeln.
In kurzer Zeit viel bewegen
"Linz ist eine sehr charmante Stadt an der Donau, sie hat uns auf Anhieb gefallen", sagt Schmitt. Auch die Nähe zu Wien sei ein Pluspunkt, weil er schon aus seiner Berliner Zeit Verbindungen zu Wiener Forschungseinrichtungen habe, die man nun intensivieren könne. "Ich glaube, dass wir so in Oberösterreich in relativ kurzer Zeit viel bewegen können", sagt Schmitt.
Er habe den Eindruck, dass in Linz "viele Wege kürzer" seien und "vieles schnell realisierbar" – eine gute Basis, um "auf einem noch ziemlich unbeackerten Feld" ein Forschungszentrum aufzubauen.
Schmitt ist zuversichtlich, dass es gelingt, manche Krebsarten so zu kontrollieren, "dass man damit leben kann wie mit manch anderer chronischer Erkrankung ohne Einschränkung der Lebensqualität". Andere Tumorerkrankungen wiederum brauchen Therapien, die die Krankheit "an der Wurzel packen und ausmerzen". "Eine akute Leukämie muss man beherrschen und eliminieren können", sagt Schmitt. Aber auch hier könne man die Therapien verbessern, weg von Standardbehandlungen mit toxischen Nebenwirkungen hin zu maßgeschneiderten Therapien. Linz sieht Schmitt für solche Aufgaben gerüstet: "Ich bin überzeugt, dass wir hier etwas wirklich Besonderes erschaffen können."
Zur Person
Clemens Schmitt wurde 1967 in Frankfurt/Main geboren. Er studierte Humanmedizin an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, wo er 1995 „magna cum laude“ promovierte. Nach einem Aufenthalt am Cold Spring Harbor Laboratory in New York komplettierte er die Facharztausbildung mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie an der Charité in Berlin. Seit 2004 ist er dort als Oberarzt tätig, im selben Jahr erfolgte seine Berufung auf die Professur „Tumorbiologie und Hämatologie“. 2006 wurde er zum Gründungsdirektor des Molekularen Krebsforschungszentrums der Charité ernannt. Schmitt erhielt für seine Arbeit eine Reihe von Preisen.
Schmitts Wechsel nach Linz wurde gestern auch von der Politik kommentiert: Damit werde die Med-Fakultät der JKU international weiter an Ansehen gewinnen, sagte Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP). Mit der Berufung des Spitzenmediziners erhalte das Kepler-Uniklinikum erneut „einen internationalen Experten“, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP).
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da werden ja gerne "Hochdeutsch" plaudernde Kapazunder geholt!
Linz ein Karrieresprung, der ist aber gut!
Ein posting eines Vertreters der Mittelmäßigkeit.
Wollen wir Spitzenmeditin in Österreich?
>Ja. Dann müssen wir auch Spitzenmediziner ins Land holen und angemessen bezahlen.
>Nein. Dann weiter so mit der kleingeistigen Wadelbeisserei. Aber dann nicht jammern, wenn Österreich international abstinkt
Na, da ist der Krebs in Österreich ja praktisch morgen geheilt, wenn Stelzer ihn soviel verdienen lässt.
Sattdampfkurve!
Ja, das liebe Ansehen !
Nach außen muss alles glänzen !!!
UNIKLINIKUM LINZ in goldenen Lettern.
Wie es "der Basis" geht ist nebensächlich -
so ein paar Leute in der Pflege, die nicht mehr können
( und daher ein Burnout haben)
oder
( unter diesen Arbeitsbedingungen)
wollen
sind schnell ausgewechselt oder eben ersatzlos
vom Dienstplan gestrichen.
Der Rest der großteils weiblichen Pflegepersonen rackert das schon mit !
Wenn dann in der Zeitung steht, dass die Eigentümervertreterseite nicht davon überzeugt ist,
"dass die personelle Lage im Uniklinikum tatsächlich
alarmierend ist", ist das eine Verhöhnung all derer, die tagtäglich in überfüllten Ambulanzen und auf überbelegten Stationen Patienten ABARBEITEN -
unter Pflege und Betreuung verstehe ich etwas anderes.
Die Pflege untersteht nicht den Ärzten sondern der Verwaltung. So wie der Putztrupp
Beschwer dich hier also nicht über den neuen Professor.
Liebe(r) Jago,
ich würde mich hier ja gerne mit Ihnen geistig duellieren, aber ich stelle fest, Sie sind
(auf diesem Gebiet) unbewaffnet.
Zu Ihrer Information:
1.) Ich habe mich in keinster Weise über Prof. Clemens Schmitt beschwert.
2.) Das Pflegepersonal eines Krankenhauses untersteht NICHT der Verwaltung
3.) Jeder Kollegin des Putztrupps gebührt mindestens ebensoviel Respekt wie allen anderen MitarbeiterInnen.
Ich habe feststellen können, dass es für Zusatzversicherte, die dem Spital zusätzliche Einnahmen bringen, keine Pflegepersonalprobleme gibt.
Das ist gerecht, denn Mitbürger, die einen hohen Anteil ihres Einkommens für die Zusatzversicherungsprämie ausgeben statt für Zeltfeste und Urlaub, die sollen gut behandelt werden.
Wie haben Sie das festgestellt? Bekommen Pflegepersonen etwa etwas von den Sonderklassegebühren? Nein, die behält der Primar ein.
Richtig , das Pflegepersonal bekommt kein Extrageld,
nur den Extradruck, dass bei den Zusatzversicherten und VIPs alles zur vollsten Zufriedenheit verlaufen muss -
eh schon wissen von wem !
Freut mich, dass ich euch so viel Anreiz zur Klarstellung geliefert habe
Das Pflegepersonal untersteht weder der Verwaltung noch dem ärzt. Direktor, sondern der Pflegedirektion.
man läßt es sich einiges kosten um den Linzer-Platz hochzupuschen
Im Artikel stehts ja: die Nähe zu Wien war ein wesentliches Argument...
bitte auch beschäftigen mit ME/CFS, wie die deutsche TOP-Onkologin der Charite, Carmen Scheibenbogen. würden 30000 Menschen in Österreich so dringend benötigen:)
https://www.change.org/p/jens-spahn-bundesminister-f%C3%BCr-gesundheit-bmg-wir-wollen-unser-leben-zur%C3%BCck
Wenn man sich hier ein paar Kommentare durchliest, sieht man, dass die Leute nicht viel Ahnung haben. Ich war schon oft in der Charite. Die kochen auch nur mit Wasser. Und in einigen Bereichen ist Linz eine absolute europäische Top-Adresse (z.B. in der Kinderherzchirurgie)!
man sagt nicht umsonst, in Linz beginnt´s, vor allem auch wenn es um Spitzenleute geht.
Glaube schon, dass ich als Onkologe in OÖ Ahnung habe, Kinderherzchirurgie und Kinderurologie sind top,
es gibt aber genau fast NULL Grundlagenforschung in der Onkologie, braucht es auch nicht, dafür gibt's andere. Wichtig ist die Versorgungsforschung.
Kosten explodieren gerade, Immuntherapie bei Lungenkrebs oder Melanom ca. 60.000 bis 80.000€ pro Jahr. Sind wir alle bereit, dafür zu bezahlen? Wofür müssen wir verzichten?
ehrlich gesagt, wofür wir da und dort zahlen, das sehen wir ja auch bei anderen Vorhaben. man muss halt auch die Leistung und den Erfolg bewerten und danach trachten, das Wissen Vielen zugänglich wird, dann ist es sicher auch ein Investition in die Zukunft.
Solange Geld nicht irgendwo einseitig ohne Leistung eingesackelt wird, oder verspekuliert, bleibt es ja im Kreislauf.
Nur spenden für diverse Krebsprojekte, etc. tue ich persönlich sicher nicht, denn da weiß ich mir generell effizientere Einrichtungen. WEnn ich da an gewisse Primargehälter in gewissen Abteilungen denke, dann wissen wir, das über dieses eher durch Hierarchie und weniger mit Leistung erklärbare teure System viel an Umschichtung zu echter Leistung und Gesundheitsversorgung möglich wäre.
Warum macht der das nur? Karriereknick?
In diesen hohen Sphären kommt es manchmal vor, dass ein konkurrierender Kollege im Weg steht und einen ebenso guten Experten verdrängt.
Mir fällt spontan Celibidache ein neben dem Karajan nach dem Furtwängler.
stimmt
gläserne decken
Komisch vom Burgtheater ins Kasperltheater da stimmt was nicht
Der war gut, ist aber die Realität.
Linz braucht eine perfekte Versorgung der Menschen, wenn die gewährleistet ist, ist Zeit für Forschung.
Tolle Sache, jetzt wärs halt wichtig, dass man auch Geld in die Hand nimmt, etwas umzusetzen.
Nur ist halt kein Geld da, nicht mal für die Aufrechterhaltung des täglichen Betriebs.
Sehr schwierige Situation, für mein Empfinden ginge es nur, wenn sich die Politik mal hinstellt und den Bürgern erklärt, wofür man für die Gesundheit Geld benötigt-> die Bürger müssen dann entscheiden, ob ihnen das sehr viel mehr an Kosten wert ist. Gleichzeitig müsste man auf vieles anderes verzichten (Kultur, Infrastruktur, ...).
Bin gespannt, wie lange der neue Chef hier bleiben wird....
LOL
Ohne „Kultur, Infrastruktur“ kommt er gar nicht her. So schauts aus.
das System hat genug Geld und wenn die Ausreißer auch abgeflacht werden, dann ist genug Platz für Forschung, etc. das gerade auch in Spitälern, wo so viel dokumentiert wird, dann wie in Linz ein Primar seine Erste Klasse Zulagen nicht an Oberärzte weitergibt, das zeigt welchen Kontrollbedarf es in dieser Hierarchie gibt. Undenkbar in anderen Firmen, das nicht eine Buchhalterin die Abrechnung macht.
Detto ja unlängst im AKH, und wie hart es bei Ärztefehlern ist, die Schuld zu beweisen, auch dann wenn es dafür eigentlich eh eine Versicherung gäbe, das zeigen ja auch viele Fälle.
Mehr Kontrolle, aber Geld ist genug für Alle da, die heute Arzt sind, oder sonst in diesem System ihr Geld verdienen.
Und das hat mit dem österreichischen Sozialsystem zu tun. Österreich muss aufpassen,
das mit der Zentralisierung durch die Änderung des Kassensystems, nicht viel Geld in Wien versandet und hier in OÖ. wird dann gespart.
Auch der Rechnungshof ist von den Zahlen nicht überzeugt!!
Der nimmt das vermutlich ausschließlich als Sprungbrett, um dann eine Leiterposition an einer Uniklinikum im CV stehen zu haben und sich dann später für einen prestigeträchtigen großen Lehrstuhl und Chefarztposten in der Heimat wieder bewerben zu können
darüber könnte man ja dann eh offen reden, und das sollte man ja generell.
denn es geht immer um das Geld, das jeder der sozial versichert ist einzahlt, und dafür soll man ja dann die entsprechende Leistung bekommen.
jojo, vermutlich, der ...
Gute Entscheidung