Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich, zeigte sich gestern empört: "Wenn ein Nationalratsabgeordneter für ein rechtsextremes und antisemitisches Blatt schreibt", sei er "als Mitglied des Parlaments untragbar". Auch SP-Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer warf Dönmez vor, "bewusst demokratiefeindlich" zu handeln. Sie forderte ebenso wie die Liste Pilz Parteichef Sebastian Kurz auf, "Stellung zu beziehen".
Tatsächlich handelt es sich bei dem Dönmez-Beitrag um einen rund ein Jahr alten Kommentar über politischen Islamismus, der publiziert wurde, als Dönmez noch OÖN-Gastkolumnist war. Dass er für "Info-Direkt" schreibe, stimme nicht, sagt Dönmez: das Magazin habe bei ihm angefragt, ob es den Kommentar verwenden dürfe, er habe zugestimmt. Honorar habe er keines erhalten. "Ich habe prinzipiell den Zugang, mit niemandem den Dialog zu verweigern." Die Zustimmung, seinen Beitrag erneut zu drucken, hätte er auch jedem anderen Magazin gegeben: "Inhaltlich stehe ich nach wie vor dazu."
Das habe er in "zwei, drei Telefonaten" auch VP-intern erklärt: "Ich habe erlaubt, einen alten Beitrag von mir zu verwenden. Um mehr geht es nicht."
"Wie des Öfteren geht es nicht um den Inhalt, sondern über die Deutungshoheit von einigen selbst ernannten Moralaposteln, welche in ihrer Überheblichkeit glauben, darüber bestimmen zu dürfen, wer, wo, was zu publizieren hat", schreibt Dönmez auf seiner Internet-Seite http://efganidoenmez.at. Die größte Werbung für "Info-Direkt" habe nicht er mit seinem Kommentar geleistet, "sondern jene, die durch den akkordierten Sturm im Wasserglas noch mehr Aufmerksamkeit auf das Blatt gerichtet haben als es sonst überhaupt bekommen und verdient hätte".