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Verdacht auf Steuerhinterziehung: Diözese Gurk erstattete bei Finanz Selbstanzeige

04. Februar 2019, 19:11 Uhr
Diözese Gurk: Visitation umfasst die vergangenen zehn Jahre
Bischof Lackner leitet die päpstliche Visitation Bild: APA

KLAGENFURT. Die Diözese Gurk-Klagenfurt hat bei der Finanz Selbstanzeige erstattet.

 

Das berichteten die "Salzburger Nachrichten" online am Montagabend. Es bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung bei einer Großspende im Zusammenhang mit einem Immobiliendeal, den das bischöfliche Mensalgut vor einigen Jahren abgewickelt hatte.

Der Jurist und Vizekanzler der Diözese, Burkhard Kronawetter, bestätigte auf APA-Anfrage, dass die Diözese Selbstanzeige erstattet hat. Darüber hinaus wollte er sich zu der Causa nicht äußern. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hansjörg Bacher, meinte zu der Causa, die Finanzbehörden müssten die Angelegenheit nun prüfen. Sollte sich dabei auch eine strafrechtliche Relevanz ergeben, würden die Finanzbehörden die Sache der Staatsanwaltschaft übermitteln. Dabei ist ausschlaggebend, ob die hinterzogene Summe die Grenze von 100.000 Euro überschreitet. Unter dieser Grenze ist Abgabenverkürzung ein Verwaltungsdelikt, darüber ein Strafdelikt.

Ermittlungsverfahren gegen Schwarz

Die Staatsanwaltschaft führt seit einiger Zeit ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz und seine langjährige Vertraute Andrea Enzinger durch, und zwar wegen des Verdachts der Untreue. Die Anklagebehörde hat den von der Diözesanleitung nach dem Wechsel von Schwarz nach St. Pölten in Auftrag gegebenen Prüfbericht über die Gebarung des Bistums Gurk angefordert. Darin heißt es unter anderem, dass in der Ära Schwarz Rechtsgeschäfte abgeschlossen worden seien, die nicht von den zuständigen Gremien formell beschlossen worden seien. Um welche Rechtsgeschäfte es da konkret geht, wird derzeit eruiert. "Wir haben beim Bistum ergänzende Angaben angefordert", sagte Bacher gegenüber der APA.

Bei der Selbstanzeige der Diözese geht es um den Verkauf von mehreren Wohnungen in Pörtschach am Wörthersee. Das Bistum hatte die Wohnungen 2012 um 1,38 Millionen Euro gekauft und wenig später an eine Stiftung des Waffenproduzenten Gaston Glock weiterverkauft, um 1,5 Millionen Euro. "In engem zeitlichen Zusammenhang", wie es heißt, langte eine Großspende, ebenfalls von einer Glock-Stiftung, ein, mit der der Bau des neuen Diözesanmuseums in Gurk mitfinanziert wurde. Sollte ein Kausalzusammenhang mit dem Wohnungsverkauf bestehen, wären damit 25 Prozent Steuern "gespart" worden. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei der Spende um einen Betrag von 600.000 Euro, die hinterzogene Steuer betrüge somit 150.000 Euro. Anwälte und Steuerberater rieten der Diözese laut "SN" dazu, Selbstanzeige zu erstatten. Damit könnte die Angelegenheit mit einer Nachzahlung der fälligen Steuer bereinigt werden.

Päpstliche Visitation

Derzeit läuft in der Diözese eine päpstliche Visitation, Erzbischof Franz Lackner und der Vorarlberger Bischof Benno Elbs prüfen im Auftrag des Vatikans die Ära Schwarz seit dem Jahr 2008 und die Aktivitäten von Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger, der seit dem Wechsel von Schwarz nach St. Pölten die Geschäfte der Diözese führt. Am Freitag wird die Visitation fortgesetzt, diesmal hält Lackner einen sogenannten Sprechtag ab. Er hat angekündigt, bis zum Beginn der Fastenzeit seine Untersuchungen abschließen zu wollen. Ob dieser Zeitplan hält, ist derzeit offen.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 05.02.2019 12:32

Ich finde ja witzig, dass das bischöfliche Mensalgut (das ist übrigens NICHT die Diözese) eh schon beim Verkauf einen Gewinn von 120.000,- gemacht hat, und dann noch einmal eine Großspende vom Käufer dafür gekriegt hat. Gesamtgewinn also 720.000,- Euro.

Es stimmt schon - wo Geld ist, fließt Geld zu. So möchte ich auch mal "arbeiten" können.
Und das in Kärnten, ausgerechnet. Da gehen die Uhren echt noch anders.

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u25 (4.941 Kommentare)
am 05.02.2019 11:08

Pfui Deibl wie so oft

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soling (7.432 Kommentare)
am 04.02.2019 23:07

Jetzt kann man der Kirche in unserem Land auch nicht mehr vertrauen.

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PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 04.02.2019 23:56

Als wüsste man das nicht schon mindestens seit den Zeiten des Ablasshandels 🤓!

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Albert600 (57 Kommentare)
am 07.02.2019 16:06

Sex Prügelei und dafür zahlt man Kirchensteuer.

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( Kommentare)
am 04.02.2019 22:53

10.000 Vaterunser und die Sache hat sich erledigt!

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Gelesen (716 Kommentare)
am 04.02.2019 21:57

Nur mehr Steuerhinterziehungen wo man hinschaut. Und der kleine Mann soll alles begleichen. Danke ihr Geldgieriges Ges. .del.

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Juni2013 (9.778 Kommentare)
am 04.02.2019 21:23

Das Bistum Gurk macht mit einem Waffenproduzenten ein Millionengeschäft? Und bei diesem Geschäft steht jetzt auch noch der Verdacht auf Steuerhinterziehung im Raum? Einfach unvorstellbar!
Freut Euch Ihr Christen in der Diözese St. Pölten über Euren neuen geschäftstüchtigen Bischof Dr. Alois Schwarz.

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 04.02.2019 22:38

........hast auch lange gebraucht bis es klingelte, vielleicht sollten wir beginnen die G.......zur Verantwortung zu ziehen!!!

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soling (7.432 Kommentare)
am 04.02.2019 21:05

Unvorstellbar!

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 04.02.2019 19:50

Da verkaufe ich auch mein Haus und bitte den Käufer dann um eine edle Spende. So macht es also die Kath. Kirche. Ich begreife auch nicht, daß es nach wie vor im Erbrecht eine Lex Kath. Kirche gibt, wo es beim Pflichtteilvererben heißt, daß ein Pflichtteil an die Noterben nur von Personen bezahlt werden müssen, die ebenfalls pflichtteilsberechtigt wären. Bei Vererben an Fremde gehen die Kinder und Verwandten leer aus. Und die Kirche gehört ja zum Kreis der Nichtpflichtteilsberechtigten. Sie bekommt das ganze Erbe ohne Teilung.Warum hat man das bei der letzten Reform vor ein paar Jahren nicht geändert?

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strandhuepfer (6.206 Kommentare)
am 04.02.2019 19:50

Da verkaufe ich auch mein Haus und bitte den Käufer dann um eine edle Spende. So macht es also die Kath. Kirche. Ich begreife auch nicht, daß es nach wie vor im Erbrecht eine Lex Kath. Kirche gibt, wo es beim Pflichtteilvererben heißt, daß ein Pflichtteil an die Noterben nur von Personen bezahlt werden müssen, die ebenfalls pflichtteilsberechtigt wären. Bei Vererben an Fremde gehen die Kinder und Verwandten leer aus. Und die Kirche gehört ja zum Kreis der Nichtpflichtteilsberechtigten. Sie bekommt das ganze Erbe ohne Teilung.Warum hat man das bei der letzten Reform vor ein paar Jahren nicht geändert?

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( Kommentare)
am 04.02.2019 22:52

Warum wohl nicht? Die Lobby des Bürgers ist sicher wesentlich schwächer, als die der Kirche!

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