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Schönborn appelliert: Missbrauchsopfern zuhören und glauben

Von nachrichten.at/apa, 15. Februar 2019, 11:46 Uhr
Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. Bild: APA

WIEN. Kardinal Christoph Schönborn hat in einer Video-Botschaft dazu aufgerufen, den Opfern von Missbrauch zuzuhören und ihnen zu glauben.

Der Wiener Erzbischof äußerte sich laut Kathpress im Vorfeld des "Anti-Missbrauchsgipfels" (21. bis 24. Februar in Rom) in einem Video, das für Papst Franziskus gedacht ist. Er erwarte sich eine "große kulturelle Veränderung" in diesem Bereich, so Schönborn.

Der Papst hat laut Kathpress alle Vorsitzenden der Bischofskonferenzen aufgefordert, mit Opfern von Missbrauch zusammenzutreffen. Jeder Bischof sollte dann von seinen Erfahrungen aus dem Gespräch in einem zweiminütigen Video berichten, das im Voraus an den Papst zu senden war.

Video-Botschaft von Kardinal Schönborn:


"Ich habe in den letzten 30 Jahren mit vielen Missbrauchsopfern gesprochen", sagte Kardinal Schönborn in seiner Botschaft an den Papst. Das Wichtigste, das er gelernt habe, sei das Zuhören. Die Schwelle der Angst sei bei den Opfern sehr groß und viele würden sehr lange - "oft 20, 30 Jahre" - brauchen, bis sie in der Lage sind, über den Missbrauch zu sprechen. "Die entscheidende Frage ist, ob wir ihnen glauben", betonte der Wiener Erzbischof. Missbrauchsopfer hätten zu oft die Erfahrung gemacht, dass sie zur Seite geschoben werden und ihnen nicht geglaubt wird.

Besonders schmerzlich sei es, vom geistlichem Missbrauch zu hören, so der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz. Dramatisch verschärft werde die Situation von Missbrauchsopfern, wenn Priester "den Namen Gottes, den Namen Jesu benützen, um Angst zu machen". "Sie wurden vom Täter nicht nur mit der Angst vor ihm, sondern auch mit der Angst vor Gott infiziert", so Schönborn. Diese Angst zu überwinden sei eine der schwierigsten Schwellen. Deshalb sei es so notwendig, dass die Opfer "die Zuwendung der Kirche, die Ehrlichkeit des Zuhörens und das Vertrauen, das Glaubenschenken", erfahren können, sagte der Kardinal.

Laut Kathpress erklärte Schönborn darüber hinaus, es sei die richtige Strategie von Papst Franziskus gewesen, von den Bischöfen ein Zusammentreffen mit Missbrauchsopfern und eine Reflexion einzufordern. Dass sich Bischöfe aus allen Kulturen dem Thema öffnen müssen, "das verändert eine Kultur, das ermutigt Opfer zu reden, das warnt Täter vor Missbrauchshandlungen, und das weckt die Verantwortung der Hirten, nicht wegzuschauen und nicht zu vertuschen", so Schönborn.

Das "Gesetz des Schweigens" sei global gesehen noch sehr weit verbreitet, so der Wiener Erzbischof. In Österreich habe man sich aber nach der großen Welle der Aufdeckung von Missbrauchsfällen 2010 und in Ansätzen auch schon 1995 sehr bemüht, "ehrlich und wahrhaftig zu sein, nichts zu vertuschen, Schutz- wie Präventionsmaßnahmen wirklich umzusetzen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen".

Jetzt, so Kardinal Schönborn, habe man den Eindruck, das Thema sei globalisiert. "Ich glaube, so schmerzlich es ist, es ist auch eine Chance. Ich erwarte mir eine große kulturelle Veränderung." Beim Thema Missbrauch, Autoritätsmissbrauch, sexueller Missbrauch sei man - im Gegensatz zur ehemals praktizierten "schwarzen Pädagogik" an einem Kulturwandel erst dran. "Das ist ein Kulturwandel, der die ganze Gesellschaft ergreifen wird, und das ist gut so", sagte Schönborn.

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22  Kommentare
22  Kommentare
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widsch (554 Kommentare)
am 18.02.2019 16:54

Das kommt aber spät das heißt ergibt zu das bisher alles abgestritten wurde!

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 15.02.2019 20:37

Und ZAHLEN !!

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kakr (447 Kommentare)
am 15.02.2019 19:25

Zit. aus dem Artikel: . "Die entscheidende Frage ist, ob wir ihnen glauben", betonte der Wiener Erzbischof. Zit. Ende! Was denkt sich jemand, der so etwas sagt?

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( Kommentare)
am 15.02.2019 19:11

Da fällt mir ein Spruch aus dem Buch "La Clave Gaudí", von E. Martín und A. Carranza ein: "Die Kirche war kein Werk Gottes. Und gäbe es Gott, wäre er eine Erfindung des Menschen, um andere Menschen zu missbrauchen!"
(La Iglesia no era obra de Dios. Y Dios era una invención de los hombres para aprovecharse de otros hombre!")

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vinzenz2015 (45.950 Kommentare)
am 16.02.2019 09:20

Etwas vereinfacht:

Jesus brachte die Religion!
Paulus brachte die Kirche!

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 16.02.2019 10:45

Paulus hatte Jesus nicht gekannt und dessen Lehre missinterpretiert. Paulus lehrte etwas anderes als Jesu eigentliche Apostel (anfangs nach Jesu Tod im Raum Jerusalem). Jesu Bestreben war es, die jüdische Lehre zu erneuern. Im Verlauf seines Lebens wurde er Zelot. Man lese auch Lukas 22,35-38!

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u25 (4.904 Kommentare)
am 15.02.2019 16:13

Das einzig wichtige und richtige ist der Austritt

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 15.02.2019 19:09

Und das ändert was? Sicher nicht das Verhalten der (potenziellen) Täter und der Wegschauer/Vertuscher.

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soling (7.432 Kommentare)
am 15.02.2019 20:08

Und der größte Vertuscher ist der Herr Schönborn.
Alles nur Show, was er da abzieht. Echte Wiedergutmachung sieht anders aus.

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.02.2019 00:17

Das Vertuschen ist für mich Katholiken und für den Priester Schönborn eine delikatere Angelegenheit als als sich der gemeine Zeitungsleser vorstellt, dem das Beichtgeheimnis nicht heilig ist.

Veröffentlicher sind ja nicht nur so seriöse Blätter wie Falter, Krone, Österreich und OÖN, da gibts ja auch die Billigmedien "Die Presse" und "Den Standard", denen gar nichts heilig ist oder gar erst den "Kurier" und die "Salzburger" grinsen grinsen

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 15.02.2019 15:32

Ja, Herr Kardinal Erzbischof. Bitte an der eigenen Nase nehmen!

Oder wie war es, als in den 90er Jahren die ersten Vorwürfe gegen Hans Hermann Groer auftauchten - wer hat denen da nicht geglaubt und sie noch als Verleumder verunglimpft? Hm?
Ich glaube mich zu erinnern, dass das ein gewisser Christoph Schönborn war, der da mit massivem Unglauben voranging!

Vom Saulus zum Paulus, oder wie?

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 15.02.2019 19:11

Herr Schönborn hat diesen (kurzfristigen) Irrtum im Gespräch mit Frau Wagner selbst eingestanden. Das zeigt zumindest seine Einsicht und Lernfähigkeit, die er nach der nächsten Welle der Aufdeckungen deutlich unter Beweis stellte.

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Gruenergutmensch (1.477 Kommentare)
am 15.02.2019 13:42

Da muss sich der Karindal an der eigenen Nase packen, die Kirche und die Orden und Abteien waren es, die
vor den weltlichen Gerichten die Einrede der Verjährung einwandten, obwohl sie aus der Moraltheologoievorlesung hätten wissen müssen, dass das unmoralisch ist , sich auf Verjährung zu berufen, wenn man etwas schuldig ist, weil Zeitablauf Unrcht nicht zu sühnen vermag. Seine Kommission die da Trinkgelder verteilt und von einer schwarzen Politikern präsidiert wird, die über eine riesige Korruptionsaffäre stolperte ist typisch für den herrn Kardinal, aber er braucht dann auch nicht so süß daherzureden.

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 15.02.2019 19:18

(1) Der Einrede bedarf es nicht. Ist Verjährung eingetreten, darf der Staatsanwalt keine Anklage erheben.
(2) Was haben Sie konkret an der Klasnic-Kommission auszusetzen? Dass Sie Frau Klasnic nicht mögen, ist Ihr gutes Recht; es spricht ihr aber den guten Willen & ihre Glaubwürdigkeit nicht ab. Wenn hätten denn Sie an ihrer Stelle mit der Aufarbeitung beauftrag? Gibt es bis dato eine bessere Lösung? Oder haben Sie einen diesbezüglichen Vorschlag zu machen?
(3) Es gibt keinen Betrag, der das verübte/erlittene Unrecht ungeschehen macht. Viel wichtiger ist es, den Opfern ehrlich & offen zuzuhören und ihnen zu glauben - und ihnen medizinische Hilfe angedeihen zu lassen.

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 15.02.2019 13:04

so soll es auch sein aber sofort, nach 20 30 Jahren finde ich es schon ein wenig komisch

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 15.02.2019 12:32

Zuhören und glauben?
und dann?

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 15.02.2019 13:25

Nicht vertuschen!

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.02.2019 00:07

Das Veröffentlichen (= nicht vertuschen) halte ich für komplett daneben.

Aber ich darf ja anders meinen als die Masse grinsen grinsen

Was geht das die Ratschweiber an?

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Gruenergutmensch (1.477 Kommentare)
am 15.02.2019 13:43

Wiedergutmachung wäre viel wichtiger, aber beim Geld hört sich in der Kirche die Moral auf, das schreibe ich als Katholik!

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 15.02.2019 12:28

.....ob er bei dieser Aussage wohl die ganze Thematik bedacht hat?

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Gruenergutmensch (1.477 Kommentare)
am 15.02.2019 14:07

Bedenken kann er schon, aber es interessiert ihn halt nicht!

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LASimon (11.144 Kommentare)
am 15.02.2019 19:20

Was ist "die ganze Thematik"? Der Zölibat ist nicht die Ursache, denn sonst gäbe es keinen Missbrauch ausserhalb der katholischen Kirche. (Was nicht bedeutet, dass ich den Zölibat hier hochhalten will.)

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