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Parteienförderung steigt - ÖVP will im Bund einfrieren

20. Jänner 2019, 10:26 Uhr
Neue Regeln für die Parteienförderung: Politik befürchtet drastische Einbußen
Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

WIEN. Die Parteien erhalten heuer über 200 Millionen Euro von Bund und Ländern.

Das hat ein Rundruf der APA ergeben. Rund 158 Millionen Euro macht die klassische Parteienförderung aus, dazu kommt Geld für Klubs und Akademien. Während die meisten Länder ihre Förderung an die Inflation anpassen, plädiert die ÖVP dafür, die Valorisierung auf Bundesebene auszusetzen. Mehr Geld gibt es aber jedenfalls für die EU-Wahl. Ob die Parteienförderung des Bundes heuer angehoben wird, ist noch unklar. Denn eigentlich wäre schon im Vorjahr die erste Inflationsabgeltung seit 2013 fällig gewesen. ÖVP, SPÖ, FPÖ und Neos haben die Valorisierung aber per Nationalratsbeschluss ausgesetzt. Nun müsste die Anhebung im heurigen April nachgeholt werden. Das würde den Parteien in Summe 2,3 Millionen Euro zusätzlich bringen - ein Plus von 7,8 Prozent.

Allerdings hat sich die ÖVP auf APA-Anfrage bereits für ein weiteres Einfrieren der Parteienförderung ausgesprochen. "Es muss im Interesse aller Parteien sein, in Zeiten der Sparsamkeit mit gutem Beispiel voran zu gehen", heißt es von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Österreich habe ohnehin eine der höchsten Parteienförderungen in Europa. Die FPÖ gab vorerst keine Stellungnahme ab. Aus der SPÖ hieß es, man sei aufgrund der guten Konjunktur für die Vollziehung der bestehenden Rechtslage.

Sollte die Erhöhung wie vorgesehen kommen, würde die Parteienförderung des Bundes ab April von 29,4 auf rund 31,7 Millionen Euro jährlich ansteigen. Allerdings erhalten die Bundesparteien auch ohne die Valorisierung mehr Geld. Denn für die EU-Wahl im Mai gibt es - anders als bei Bundes- oder Landeswahlen - eine Wahlkampfkosten-Rückerstattung. Bis zu zwei Euro pro Wahlberechtigten (also knapp 13 Millionen Euro) werden auf die Parteien verteilt. In Summe fließen auf Bundesebene daher über 40 Millionen Euro an die Parteien. Das wären rund sieben Euro für jeden Stimmbürger.

Politikwissenschafter fordert breite Debatte über Reform

Wichtiger als das Einfrieren der Förderungen wäre für den Politikwissenschafter Hubert Sickinger allerdings eine breite Debatte über eine Reform der Politikfinanzierung. "Die Lücken im Regelungssystem, die Kontrolldefizite sind bekannt", sagt Sickinger gegenüber der APA. So kann der Rechnungshof die Parteifinanzen nicht prüfen, verdeckte Sachspenden können nicht kontrolliert werden und Vermögen oder Schulden müssen die Parteien gar nicht veröffentlichen. "Das ist viel wichtiger als die Frage, ob die staatliche Parteienförderung erhöht wird", findet Sickinger.

In den meisten Bundesländern wird die Parteienförderung jährlich angehoben. Nur Kärnten und Salzburg verzichten heuer auf die Valorisierung, auch im Burgenland gibt es nach Angaben der Finanzabteilung weniger Geld als 2018.

An der Spitze steht mit 29,3 Millionen Euro Parteienförderung Wien, an zweiter Stelle liegt - trotz einer zehnprozentigen Kürzung im Vorjahr - Oberösterreich mit 22,6 Millionen Euro. Beide Bundesländer schütten damit über 20 Euro pro Wahlberechtigten an ihre Parteien aus. Dahinter liegt die Steiermark mit 18 Euro pro Stimmbürger (17,8 Millionen Euro) und Kärnten mit 16 Euro pro Wahlberechtigtem (7 Millionen Euro).

In Salzburg und Tirol sind es für jeden Wahlberechtigten etwa 14 Euro (5,3 bzw. 7,5 Millionen Euro), in Niederösterreich 13 Euro (18 Millionen Euro). Am sparsamsten sind das Burgenland und Vorarlberg, die nach Angaben der Landesregierungen unter vier Millionen Euro (elf Euro pro Bürger) ausschütten.

Dazu kommen allerdings noch zusätzliche Fördermittel für die Parlaments- und Landtagsklubs sowie die Bildungsinstitute der Parteien. In Summe belaufen sich diese Förderungen auf Bundes- und Landesebene über 200 Mio. Euro. Außerdem gibt es in den meisten Ländern außer Wien noch weitere Förderungen auf Gemeindeebene - insbesondere in den großen Städten Graz und Linz, wie eine Anfrageserie der Initiative parteispenden.at für 2017 ergeben hat.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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snooker (4.427 Kommentare)
am 21.01.2019 10:02

Die Valorisierung muss fallen!
Schlimm sind aber m.E. aber auch die Förderungen seitens der Länder!!!
Z.B. in O.Ö. hohe Förderungen für Vorfeldorganisationen der Parteien:
So etwa Pensionistenverbände oder parteinahe Lehrervereine und viele andere mehr.
Da müsste einmal entrümpelt werden!

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 22.01.2019 08:39

Zuerst wird einmal das Sonderbudget von Kurz gekürzt. Es ist nämlich nicht eizusehen, dass der seine Bildungslücken mit 40 000 000 € Steuergeld für Beraterhonorare stopft. Weitere 20 Millionen Spielgeld wären beim Straczhe zu holen der verwedet das Geld ohnehi nnur für blödsinnige Klagen.

Es kann doch nicht sein , dass man den Steurzahler 60 000 000 abverlangt damit dieser professionell NLP-belogen werden.

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europa04 (21.652 Kommentare)
am 20.01.2019 19:37

Dann aber gleichzeitig JEDEN Cent an Parteispenden offenlegen. Nicht erst ab einer bestimmten Höhe!

https://kontrast.at/spendenliste-kurz-oevp-parteispende/

Ansonsten wird halt das Einfrieren der Parteienförderung eben über die Wahlkampfspender querfinanziert.
Die ÖVP wird es freuen.

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 20.01.2019 16:13

200.000.000,-- : 10.000 = 20.000

Obachlosen/Armen könnte ein Leben ermöglicht werden
mit einem € 10.000,-- Kredit.

Aussage FPÖ Bürgermeister Wels im Gemeinderat.
Wir sind ja keine Bank.

Jedoch WIR Österreicher/Bürger usw. werden als
Bank für Politiker angesehen.

Dazu noch 20 Prozent Mehrwertsteuer
auf jedes gekaufte Produkt.

Es wird Zeit für eine franz. Revolution.

Sonst werden WIR die Schmarotzer und derer Angehöriger/Freunde
mit mangelhafter Bürger Leistung nicht mehr los.

Es wird Zeit sich über ein neues System Gedanken
zu machen und schnell zu installieren.

Ein Leistungsindikator Nutzen für Bürger
der Mitarbeiter in Behörden z.b.

Schaden was Mitarbeiter Behörden angerichtet haben
an Bürgern Indikator.

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 20.01.2019 15:31

wenn sie keine parteiförderung v. staat bekommen, bezahlt die industrie u. wirtschaft, siehe ktm chef pierer. das heißt, alle zahlen mit. die obergierigen politiker aus österreich lassen sich doch keinen cent entgehen.

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siebenkant (1.837 Kommentare)
am 20.01.2019 14:56

Das ist peinlich, wenn gleichzeitig bei den Ärmsten gespart wird und hier Geld keine Rolle spielt.

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oblio (24.782 Kommentare)
am 20.01.2019 13:57

Bei Einkommensverhandlungen wird um Centbeträge
gefeilscht auf Basis der Inflation von einigen
mickrigen Prozentpunkten!

Die Parteienförderung ist eine der höchsten
weltweit und durch nichts gerechtfertigt,
denn die Arbeit der Parteien und ihrer Bonzen
ist derzeit grottenschlecht, populistisch
und abgrundtief präpotent!!

Jede/r Abgeordnete, jede/r Minister hat parteifrei
für Österreich in bester Weise zu agieren, schließlich
bezahlt das Volk diese Kapazunder auch!

Parteien sollen mit dem Geld der Mitgliedsbeiträge
finanziert werden und aus!
Wahlkampfkosten ebenfalls!

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 20.01.2019 14:12

Das andere Extrem ist die USA, wo Wahlkämpfe nur durch Spenden finanziert werden. Was bedeutet, dass die Kandidaten mit den reichsten Geldgebern im Vorteil sind. Vor allem bei den Republikanern sind dass nur mehr eine Handvoll an Einzelpersonen (Koch-Brüder z.B.). In welche Richtung das auch bei uns gehen kann, hat KTM-Pierer vorgemacht. Parteienförderung ist daher grundsätzlich demokratischer. Über das Aumaß kann und muss man freilich immer diskutieren. Aber auch über die Beschränkung von Lobbyisten.

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