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So viel kostet der Gehalts-Abschluss bei Sozialbetrieben

20. Februar 2019, 00:04 Uhr
Gehalts-Abschluss bei Sozialbetrieben kostet das Land 14 Millionen Euro
3,2 Prozent Gehaltsplus und ein zusätzlicher Urlaubstag bei zwei Jahren Betriebszugehörigkeit für 100.000 Beschäftigte.

LINZ/WIEN. 14 Millionen Euro kostet die Einigung bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft das Land Oberösterreich, vier Millionen davon sind noch nicht budgetiert.

Nach dreitägigen Warnstreiks in der Vorwoche und einem 17-stündigen Verhandlungsmarathon bis in die gestrigen frühen Morgenstunden war es so weit: Arbeitgeber und Gewerkschaft einigten sich auf einen Kollektivvertrags-Abschluss für die 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft (20.000 in Oberösterreich).

Die Kernpunkte: 3,2 Prozent Gehaltserhöhung und ein zusätzlicher Urlaubstag ab zwei Jahren Betriebszugehörigkeit.

Weil die privaten Sozialbetriebe zu zwei Dritteln von Ländern und Gemeinden finanziert werden, schlägt der Abschluss auf die öffentlichen Haushalte durch. Insgesamt kostet er das Land Oberösterreich mindestens 14 Millionen Euro im Jahr. Davon sind heuer vier Millionen Euro noch nicht budgetiert, weil das Land im Voranschlag 2019 mit 2,5 Prozent Gehaltsplus und keinem zusätzlichen Urlaubstag rechnete.

Heuer reichen die Rücklagen

"Die Mehrkosten können vom Sozialressort getragen werden", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP). Es gebe noch nicht ausgeschöpfte Budgetmittel aus 2018. Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SP) bestätigt, dass man heuer auf Rücklagen zurückgreife. "Der Abschluss wirkt sich aber auch auf die Jahre danach aus. Da werde ich mit Finanzreferent Stelzer diskutieren müssen", sagt Gerstorfer. Die derzeit vereinbarten drei Prozent Sozialbudget-Erhöhung pro Jahr würden wahrscheinlich nicht mehr reichen. Dazu heißt es aus dem Büro Stelzer: "Was 2020 und 2021 betrifft, wird es rechtzeitig und wie gewohnt Gespräche im Zuge der Budgeterstellung geben." Derzeit beträgt das Sozialbudget 557 Millionen. Beide Politiker betonen, es sei gut, dass die langwierigen Verhandlungen in der Sozialwirtschaft zu einem positiven Ende gekommen seien.

Vom Abschluss profitieren Pflegekräfte, Mitarbeiter in Behindertenhilfe, Senioren- und Jugendbetreuung sowie Gesundheitswesen, die in Organisationen wie der SP-nahen Volkshilfe, dem VP-nahen Hilfswerk und der Lebenshilfe beschäftigt sind. Geeinigt hat man sich auch auf eine Zulage für kurzfristiges Einspringen, Anspruch auf Altersteilzeit, Umkleide- als Arbeitszeit, mehr Planungssicherheit in Dienstplänen und bessere Bezahlung für geteilte Dienste.

Bei Arbeitszeit "dranbleiben"

Barbara Teiber, Vorsitzende der Privatangestellten-Gewerkschaft GPA, spricht von einem "sehr guten Abschluss, aber bei der Arbeitszeit wollten wir mehr". Da werde man "dranbleiben". Wie berichtet, hatte die Gewerkschaft eine 35-Stunden-Woche und eine sechste Urlaubswoche gefordert.

Man habe "eine faire und großzügige Lösung" gefunden, "die auch – und das ist uns besonders wichtig – die Versorgung jener 500.000 Menschen sicherstellt, die täglich unsere Hilfe brauchen", sagt der Vorsitzende der Sozialwirtschaft, Erich Fenninger.

Laut dem Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz, Kärntens Peter Kaiser (SP), wird es wegen des Abschlusses in manchen Ländern Nachtragsbudgets und Einsparungen an anderer Stelle brauchen. Dass man nicht direkt am Verhandlungstisch sitze, kritisiert die steirische Soziallandesrätin Doris Kampus (SP). (az)

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15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 20.02.2019 13:40

diese kosten könnten leicht gedeckt sein wenn es eine Pflege-Pflichtversicherung geben würde die auf dem Lohnzettel erscheint und von den Sozialversicherungsträger verwaltet wird.
So wie die Krankenversicherung .
Und eines sage ich heute : es wird kommen, abwarten .

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spoe (13.470 Kommentare)
am 20.02.2019 15:31

Du hast völlig recht, es ist unverständlich und fahrlässig, dass es das noch nicht gibt.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.02.2019 13:35

diese kosten könnten leicht gedeckt sein wenn es eine Pflege-Pflichtversicherung geben würde die auf dem Lohnzettel erscheint und von den Sozialversicherungsträger verwaltet wird.
So wie die Krankenversicherung .
Und eines sage ich heute : es wird kommen, abwarten .

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 20.02.2019 12:56

Sicher werden wir hier bald schon in ähnlicher Weise lesen können:

"Die Anstellung von Dr. Franz Harnoncourt, welcher sich selbst in aller Un-Bescheidenheit bei den Maltesern "Dr. Franz, GRAF VON Harnoncourt" nennen läßt, obwohl in Österreich der Adel seit 100 Jahren!!! abgeschafft ist, kostet das Land pro Jahr so geschätzte 350.000 Euro!"

Oder etwa doch nicht?

Was wollen uns die O.Ö. Nachrichten mit dieser Praxis sagen? Etwa dies: Für die Manager müssen immer Unsummen da sein, das ist völlig selbstverständlich und O.K., da kann einer schon 200.000 oder auch 300.000 oder auch 400.000 Euro pro Jahr vom Land zugeschanzt erhalten, da schweigt man als Zeitung und übt nicht die leiseste Kritik, aber wenn die Pflegekräfte brutto 3,x% beim Kollektivabschluss mehr erhalten, die eh schon wenig verdienen, was ungefähr nur die Inflation abedeckt, da schreiben wir einen reisserischen Artikel mit wilder Überschrift!

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StefanieSuper (5.124 Kommentare)
am 20.02.2019 15:18

Weil bei diesem Verein auch unser Landeshauptmann Stelzer ist. Vereinsbrüder also und die kümmern sich zuerst einmal um sich selbst und sagen uns dann, dass wir sparen müssen, damit sie mehr Geld hinauswerfen können. Was kümmert da ein Pfleger - diese Herrschaften sind so abgehoben, dass sie uns Bürger als ihre Sklaven betrachten.

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Juni2013 (9.608 Kommentare)
am 20.02.2019 12:51

Bruttowertschöpfung der Sozialwirtschaft in Österreich:
„Simsa(2012) bezifferte die Bruttowertschöpfung (Anm.: der Sozialwirtschft in Österreich) (ohne die Arbeit der Ehrenamtlichen) für 2010 mit 5,9 Mrd. Euro, also 3,3% der gesamten Wertschöpfung (€ 180 Mrd.)“ (Quelle: Buch „Soziale Versorgung zukunftsfähig gestalten“, Seite 43)
Diese Lohnerhöhung haben sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Sozialbetriebe im wahrsten Sinn des Wortes redlich verdient.

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2good4U (17.368 Kommentare)
am 20.02.2019 12:32

"Gehalts-Abschluss bei Sozialbetrieben kostet das Land 14 Millionen Euro".

Ist das wirklich so? Wieso wir eigentlich die Inflation so oft einfach vernachlässigt?

Die Mitarbeiter bekommen Brutto 3,2% mehr. Abzüglich Inflation und kalter Progression bleibt eine Erhöhung von (geschätzten) 0,5%.
Durch die Inflation werden alle Produkte und Dienstleistungen teurer = entsprechend höhere Einnahmen des Staates durch Steuern. Durch die Kalte Progression nimmt der Staat zusätzlich Steuern ein. Das Geld welches die Länder vom Staat erhalten wird logischerweise ja auch entsprechend erhöht.

Nur ein Idiot oder ein Populist konzentriert sich rein auf den nominellen Geldwert. In Wahrheit sind die Mehrkosten (in Kaufkraft gemessen) minimal.

Nach den jahrelangen Reallohnkürzungen und Steuermehreinnahmen durch die Kalte Progression brauchen weder Staat noch die Länder jammern.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 20.02.2019 12:51

@2good4U: Deine Argumente sind stichhaltig. Sie werden von den Nachrichten-Redakteuren ignoriert!

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Duc (1.562 Kommentare)
am 20.02.2019 12:25

Pflege kostet wird noch viel mehr Kosten.Ein wenig sparen bei Förderungen und bei Beratern die Kosten einfach zu viel.Es gibt beim Land und Bund einfach zu viel von Beratern die Abkassieren und bei Pflege wird gejammert zum speib...

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joein (270 Kommentare)
am 20.02.2019 11:41

Wir könnten eine Menge Geld bei den unnötigen Politikern sparen (Bundesrat, NR, Landtag und den Ganzen aufgeblähten Beamtenapparat) diese Herrschaften könnten sich dann als Altenpfleger bewerben. So leicht ginge es und viele Probleme wären gelöst.

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joein (270 Kommentare)
am 20.02.2019 11:36

Mich stört auch die Überschrift, auf der einen Seite jammern wir immer, dass wir Zuwenig Pflegekräfte haben und dann jammern wir weil es etwas kostet. geht's noch?

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Freischuetz (3.154 Kommentare)
am 20.02.2019 11:30

Die Überschrift ist typisch und beschämend zugleich: "Es KOSTET ...!" Keine Rede davon, welchen Mehrwert die Pflege der Gesellschaft und den Menschen bringt.
"Pflege ist richtig und wichtig, Pflegeberufe haben Potenzial in der Zukunft ..." tönt es von den Politrednerbühnen, doch bezahlt wird am unteren Ende der Skala, denn ES KOSTET.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 20.02.2019 09:34

Einen Teil der Mehrkosten sollten sich die Länder vom Finanzminister holen. Der nimmt durch die Gehaltssteigerungen ja auch mehr Steuern ein. Und das ohne Gegenleistung!

Die Mitarbeiter können auch mehr konsumieren. das bedeutet zusätzliche Mehrwertsteuereinnahmen für den Finanzminister.

Durch das mehr an Konsum werden auch neue Jobs geschaffen. Die Profiteure: Finanzminister, AMS, Sozialversicherungen.

Da gäbe es schon einige Stellen, wo sich die Länder das Geld holen können.

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StefanieSuper (5.124 Kommentare)
am 20.02.2019 08:59

Was will uns der Redakteur mitteilen? Dass das Land für seine kranken Bürger mehr zahlen muss und die dort beschäftigten Experten angemessen bezahlt werden? Dass nun für die Förderung besonders Priviligierten ein bisschen weniger Geld da ist?

Wir haben wohl viel zu viele Politiker und viel zu wenige, die dem Volk einen wirklichen Mehrwert erarbeiten. Auf einen dieser Politiker zu verzichten, das würden wir ja gar nicht merken. Davon gibt es viel zu viele, die zum großen Teil über eine sehr lückenhafte Bildung verfügen. Pfleger zu verlieren, das würde unsere Gesellschaft wohl ins Wanken bringen. Ostblockpflegerinnen, die nicht einmal Deutsch sprechen können diese Arbeit wohl nur schlecht machen. Aber sie sind billiger als unsere Fachkräfte.

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Bergbauer (1.756 Kommentare)
am 20.02.2019 05:26

Ein guter erster Schritt. Auch Kindergärtnerinnen sind sehr schlecht bezahlt. Es gebietet der Anstand, Menschen die tatsächlich viel leisten und wirklich Verantwortung tragen (im Gegensatz zu vielen Möchtegern Managern und Scheinleistungsträgern im staatsnahen Bereich) ordentlich zu honorieren. Bei unserer Steuerlast ist genug Geld da, es muss halt jede öffentliche Ausgabe hinterfragt werden.

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