Diözese Gurk: Visitation umfasst die vergangenen zehn Jahre

12.Jänner 2019

Lackner kommt mit einem mehrköpfigen Team nach Kärnten, darunter der Vorarlberger Bischof Benno Elbs.

Lackner dementierte am Freitagnachmittag Meldungen, wonach nicht die in den vergangenen Wochen massiv kritisierte Amtszeit des früheren Klagenfurter Bischofs Alois Schwarz, sondern lediglich die sogenannte Sedisvakanz Thema sein soll: die Zeit ab 17. Mai 2018, als Alois Schwarz zum Bischof von St. Pölten ernannt wurde. Seither leitet Engelbert Guggenberger die Diözese als Diözesanadministrator interimistisch.

Sein Mandat umfasse auch die zehn Jahre davor, betonte Lackner: "Die Visitation betrifft das Ganze, auch das Wirken der jetzigen Kirchenleitung in Kärnten. In Abstimmung mit der Bischofskongregation in Rom wurde der Prüfungszeitraum ab 2008 festgelegt." Sein Auftrag laute, "den Zustand der Diözese Gurk-Klagenfurt in Bezug auf die katholische Lehre und Leitung in Augenschein zu nehmen" und dem Heiligen Stuhl zu berichten.

1,9 Millionen Euro Verlust

Kern der Vorwürfe in einem Prüfbericht, den Guggenberger im Dezember veröffentlichte: Schwarz übergab das Bistum mit einem Jahresverlust von 1,9 Millionen Euro. Schwarz soll in einem "Abhängigkeitsverhältnis" zur Leiterin des Bildungshauses, Andrea E., gestanden sein. Unter ihrer Führung sollen die Kosten für das Bildungshaus und das dazugehörende Hotel explodiert sein. Durch seinen Lebenswandel sei der Bischof in seiner Amtsführung beeinträchtigt und "wegen seiner Zölibatsverpflichtung erpressbar" gewesen. Gegen Bischof Alois Schwarz ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen des Verdachts der Untreue. Es gilt die Unschuldsvermutung.