Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

„Wie sich die FPÖ positioniert, das ist zum Schaden Österreichs“

Von Heinz Steinbock und Heinz Niederleitner, 11. Mai 2011, 00:04 Uhr
„Wie sich die FPÖ positioniert, das ist zum Schaden Österreichs“
BZÖ-Chef Josef Bucher sieht seine Partei als »neue bürgerliche Kraft im Land«. Bild: www.hermann-wakolbinger.at

WIEN. Warum er sich Stimmen aus der ÖVP erhofft, über die Abgrenzung zur FPÖ und über Kärntner Affären spricht BZÖ-Obmann Josef Bucher im OÖNachrichten-Interview.

OÖN: Wie sehen Sie die Zukunft des BZÖ? Als ewige kleine Oppositionspartei?

Bucher: Überhaupt nicht. Ich glaube, dass wir seit einigen Monaten politisch gesehen in der Spur sind. Nämlich uns als Partei zu profilieren, die auf Seiten des Steuerzahlers steht. Ich denke, dass uns das Schwächeln der ÖVP entgegenkommt und dass es richtig war, das BZÖ als eine neue bürgerliche Kraft im Land zu installieren.

OÖN: Sehen Sie als Ihr Wählerklientel jenes der ÖVP?

Bucher: Wo die ÖVP verloren hat, haben wir zulegen können. Wir sehen, dieser Moloch ÖVP kommt immer mehr in Bedrängnis. Die ÖVP hat sich zu einer Allerweltspartei entwickelt, die für alles und nichts steht, in einer Zeit, wo es nichts mehr zu verschenken gibt.

OÖN: Wem wollen Sie nichts mehr schenken?

Bucher: Den Staaten innerhalb der EU, die glauben, dass sie überall das Geld einsammeln können, ohne dass sie Strukturreformen vornehmen. Zum Beispiel Griechenland. Wissen Sie, was uns das kostet? So viele Eurofighter können wir gar nicht in unseren Luftraum schicken. Man hätte von Anfang an ehrlich sagen müssen: Liebes Griechenland, es ist besser für dich, wenn du aus der Eurozone austrittst.

OÖN: Aber Griechenland können Sie nicht für das österreichische Budgetdefizit verantwortlich machen.

Bucher: Auch wir werden sehr viel streichen und reformieren müssen. Je später wir damit beginnen, umso größere Konflikte wird es auslösen.

OÖN: Von der FPÖ wollen Sie sich abgrenzen. Aber beispielsweise beim Fremdenrecht sind Ihre Standpunkte nahezu gleich. Wie tief ist der Graben zwischen BZÖ und FPÖ?

Bucher: Sicher sind wir eine Partei rechts der Mitte. Wir haben aber größtes Interesse, uns von der FPÖ zu unterscheiden und nicht mit ihr in einen Topf geworfen zu werden.

OÖN: Im OÖN-Interview sagte FP-Obmann H.-C. Strache, bei der nächsten Nationalratswahl werde es einen Zweikampf Faymann-Strache um die Regierungsverantwortung geben. Würden Sie die Strache-FPÖ in einer Regierung unterstützen?

Bucher: Aus heutiger Sicht eher nicht: Wie sich die FPÖ positioniert, das ist zum Schaden Österreichs. Ich schließe es aber auch nicht aus. Es kann ja sein, dass sich die FPÖ in den nächsten Monaten und Jahren noch zu einer ernstzunehmenden Partei entwickelt.

OÖN: Sie wollen nach eigenen Angaben „Staatsfeind Nummer 1“ bei den ÖBB werden und dort die Belegschaft halbieren. Andererseits besteht das BZÖ auf der Koralmbahn, deren Wirtschaftlichkeit auch fraglich ist. Wie geht das zusammen?

Bucher: Das geht so zusammen, dass man bei den ÖBB lange völlig falsche Konzepte verfolgt hat und das meiste Geld fürs Personal und nicht für die Infrastruktur aufgewendet hat. Da muss man sich fragen, warum wir zulassen, dass dort die rote Gewerkschaft tun und lassen kann, was sie will.

OÖN: Nachdem Ihr Parteikollege Stefan Petzner ohne Führerschein beim Autofahren erwischt wurde, ist er weiter im Nationalrat. Sollte sich ein Gesetzgeber nicht an Gesetze halten?

Bucher: Natürlich sollte er das. Das habe ich Petzner auch gesagt. Er hat den Landesparteivorsitz in Kärnten zurückgelegt. Damit ist für mich die Sache ausgestanden.

OÖN: Ihr Abgeordneter Peter Westenthaler ist wegen falscher Zeugenaussage sogar rechtskräftig verurteilt.

Bucher: Das sind Dinge gewesen, die vor der letzten Nationalratswahl stattgefunden haben. In der Zwischenzeit ist er wieder vom Volk gewählt worden. Ein Mandat erteilt nicht der Bündnisobmann, sondern der Wähler.

OÖN: Die Affäre um mutmaßlich illegale Parteifinanzierung über die Agentur Connect setzt der FPK um Uwe Scheuch schwer zu. Agiert hat Connect vor allem zu Zeiten, als die FPK noch das BZÖ in Kärnten war. Fürchten Sie, in den Skandal hineinzugeraten?

Bucher: Von derzeitigen Kärntner BZÖ-Mitgliedern hat damit niemand etwas zu tun. Nur Stefan Petzner war damals Werbeleiter. Er hat aber immer nur Geld ausgegeben und nie darauf geschaut, dass etwas hereinkommt. Das ist der Stefan Petzner. Die, die jetzt in Kärnten die FPK führen, haben sich stets als eine eigene politische Gruppierung bezeichnet. Die hatten eigenständige Rechnungskreisläufe, in die niemand hineingeschaut hat, auch ich nicht. Die Malversationen sind absolut bedauerlich. Das wirft ein schlechtes Bild auf die Politik, aber auch auf Kärnten.

mehr aus Innenpolitik

"Eine Zusammenarbeit von ÖVP und SPÖ wäre zukunftsträchtig"

Jugendkriminalität: ÖVP will Strafmündigkeit auf 12 Jahre senken

Studie: 22 Prozent der Österreicher für EU-Austritt

So eine Wirtschaft: Die ÖVP zwischen Markt und Staatsgläubigkeit

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
peas (4.501 Kommentare)
am 11.05.2011 21:41

sind die ewigen nestbeschmutzer und oder jene die uns ein schlechtes gewissen aus welchen gründen auch immer, einreden wollen. da kann einem übel werden ..

lädt ...
melden
antworten
eulenauge (19.448 Kommentare)
am 12.05.2011 05:45

konstatieren: Beim Deutschkurs durchgefallen - abschieben!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.05.2011 21:40

mehrheiten könnten ich ausgehen ...
wenn noch eine "große" nase mitmachen mag?!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.05.2011 21:45

aber das wäre auch ohne mich zuschaffen?!

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 11.05.2011 20:10

irgendwie passt der - in vielerlei hinsicht - ganz gut zu den anderen (r)nb`s!!

lädt ...
melden
antworten
KlausBrandhuber (2.066 Kommentare)
am 11.05.2011 19:12

Die Sonne ist vom Himmel gefallen, übrig bleibt eine Sternschnuppe. Buch war, ist und bleibt ein mieser Wadlbeisser. Ernst nehmen? Ja, er, sich selbst, mit Petzi-Kuschelbärchen und der verhinderten Fussball-Funktionärsgröße Westi (Format Fetzensch..., pardon -laberl).
Warum werden die Mindest-Förderungen für Mini-Kläffer einfach gestrichen? Die gehen nicht ab, kosten eine Unmenge Steuergeld und den Leuten im Lande jede Menge Nerven.
Der (räumliche, zeitliche) Platz in den Medien sollte doch in etwa mit der Relevanz einer Gruppe korrelieren.

lädt ...
melden
antworten
The_Public_Observer (1.073 Kommentare)
am 11.05.2011 16:22

Man sollte nicht vergessen, dass Gründervater J. Haider für IMMER wie ein Damoklesschwert über dem BZÖ thronen wird.
Da hilft auch kein Winden und Würgen, an einem rechtsradikalen Populisten seiner Kategorie kann man keine "Parteiumgestaltung" mehr vornehmen.

Bucher spricht zwar ständig davon, hat auch im Vergleich zu einem H. C. Strache (= Marionette von Kickl) durchaus moderatere Töne gefunden ("Engelszungengleich") - aber wenn es hart auf hart kommt wird der für rechtsradikale Hetze und Populismus empfängliche Österreicher mehrheitlich die FPÖ wählen.
Dazu kommt das mehr als lächerliche Personal Buchners: Petzner? Westenthaler? Nein, die will wohl wirklich keiner mehr außerhalb deren Familie haben...

Fazit: Mit Haider ist auch das BZÖ gestorben. Es ist kein Platz für eine zweite rechtsradikale / -populistische Partei und als "seriös" und "liberal" geht diese Partei aus oben genannten Gründen nie mehr durch.

Ich stimme meinem Vorposter zu: Das BZÖ tendiert zum LIF...

lädt ...
melden
antworten
herbertw (14.515 Kommentare)
am 11.05.2011 08:48

Josef Bucher und HC Strache, Andreas Mölzer und Ewald Stadler, um nur ein paar der „besonderen Blüten aus dem Bärental“ zu nennen, haben einen großen persönlichen Nachteil: sie werden sich NIE UND NIMMER von ihrem faschistoiden Übervater Jörg Haider emanzipieren können.

Für uns ist das ein Vorteil, weil wir FPÖ-kritische Töne aus dieser Brut für nichts anderes als die reine Wahrheit nehmen dürfen:

• Also ist es die BITTERE WAHRHEIT, dass sich die FPÖ ZUM SCHADEN Österreichs positioniert!

lädt ...
melden
antworten
feuerkogel (6.578 Kommentare)
am 11.05.2011 09:36

... hinter den kulissen längst verbrüdert. wenn du die gegenseitige hacklschmeisserei von bucher und strache etc., was ein hin und herschupfen von luftballons gleichkommt, ernst nimmst bist am falschen dampfer unterwegs.

lädt ...
melden
antworten
herbertw (14.515 Kommentare)
am 11.05.2011 10:49

grinsen

Vielmehr wird das BZÖ das Schicksal des "Liberalen Forums" ereilen.

lädt ...
melden
antworten
HermannKoller (1.736 Kommentare)
am 11.05.2011 21:15

de zwoa Parteien nimmt eh keiner ernst

lädt ...
melden
antworten
HermannKoller (1.736 Kommentare)
am 11.05.2011 21:17

"Die Depperten und die Gspritztn'"

lädt ...
melden
antworten
cicero (6.590 Kommentare)
am 12.05.2011 06:15

Die Groß-Koalitionäre werden alle nach den Wahlen mit zwei blauen Augen aufwachen.

Nicht, weil unsere Möchtegern-Rechtsradikalen so toll wären.
Nein.

Ganz einfach:
Weil die Roten und die Schwarzen Totalversager sind.
Die Roten Hosen*Scheißer wissen ja gar nicht mehr, wie man "sozial" schreibt.
Hauptsache, ihre Betriebsratsbonzen bekommen ihren Q7 bezahlt.

Hauptsache, sündteure Privilegien der "Hackler" (zum Großteil arbeitsscheue Beamten-Frühpensionisten) werden bezahlt !

Die Schwarzen ?
Korrupt bis in die Knochen ?
Klientel-Politik für Argrar-Industrielle und sonstige "Günstlinge" ?

Rot-Schwarz ist schon längst in der Minderheit.
Nur unsere trägen Polit-Apparate sind noch nicht aufgewacht.
Aber das kommt schon noch.

Ich hoffe darauf, daß auch in Österreich eine "Revolution" losbricht.
Die Armen und die Zahler jagen die Maden im Speck zum Teufel.

Eine Vision, ja.
Aber man wird ja noch träumen dürfen ....

lädt ...
melden
antworten
herbertw (14.515 Kommentare)
am 12.05.2011 08:47

... die FPÖ N I C H T vorkommt, stimme ich dir zu! grinsen

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen