"Wer glaubt, es kann nicht weiter nach unten gehen, wird sich täuschen"

Von Anneliese Edlinger   27.Februar 2017

"Vor uns liegt ein harter Weg. Aber ich bin überzeugt, dass wir in die Erfolgsspur zurückfinden werden."

Mit diesen Worten reagierte SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer auf die Ergebnisse des aktuellen OÖN-Politik-Barometers, bei dem Oberösterreichs SPÖ nur noch auf 14 bis 16 Prozent Zustimmung kommt. Ein katastrophaler Wert, mit dem das historisch schlechteste Wahlergebnis – 18,4 Prozent im September 2015 – noch einmal unterboten wird.

Dem ersten Teil von Gerstorfers Aussage, dass die Landes-SPÖ einen sehr harten Weg vor sich habe, stimmt der Politologe Peter Filzmaier im OÖN-Gespräch "vollinhaltlich zu". Beim Zurückfinden auf die Erfolgsspur ist er deutlich skeptischer.

Schwach in allen Kategorien

"Das Dilemma ist, dass die Landes-SPÖ nicht einen Schwachpunkt hat, sondern in allen wichtigen Kategorien schwächelt." Werde das nicht erkannt und geändert, könne das fatal enden. "Wer glaubt, die Talsohle ist erreicht und es könne nicht weiter nach unten gehen, wird sich täuschen", sagt Filzmaier und erinnert an die Grazer SPÖ und die Wiener ÖVP. Beide seien dem Irrtum aufgesessen, "dass es nach unten ein Sicherheitsnetz gibt". Mit dem Ergebnis, dass die Grazer SPÖ aus der Regierung geflogen und die Wiener ÖVP nun einstellig ist.

Letzteres könne auch der Landes-SPÖ blühen. "Wenn die Abwärtsspirale nicht gestoppt werden kann und die Kurve weiter so nach unten verläuft, ist ein einstelliges Wahlergebnis möglich. Vielleicht nicht bei der nächsten, aber bei der übernächsten Wahl."

 


Doch wo sieht Filzmaier die Schwächen der Landes-SPÖ?