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Wahlkampffinanzierung durch Klubs bleibt wegen Gesetzeslücke straffrei

Von Jasmin Bürger, 27. Dezember 2013, 00:04 Uhr
Wahlkampffinanzierung durch Klubs bleibt wegen Gesetzeslücke straffrei
Wahlwerbung auf Kosten des Parlamentsklubs: Unzulässig, aber gesetzlich nicht sanktioniert. Bild: APA

WIEN. Verfahren eingestellt, Sache erledigt: Noch Anfang des Monats hatten die Wahlkampfmanager von SPÖ und FPÖ aufgeatmet.

Der zur Kontrolle des Parteiengesetzes eingerichtete Transparenz-Senat hatte eine Prüfung, ob die beiden Parteien bei der Finanzierung ihrer Wahlkämpfe gegen Gesetze verstoßen haben (Details siehe Box unten), eingestellt.

Nun zeigt sich: Die Sache ist trotz der Einstellung wohl doch nicht erledigt. Denn in seiner Begründung sieht der Transparenz-Senat in der geprüften Übernahme von Wahlkampfkosten durch die Parlamentsklubs sehr wohl eine unzulässige und somit zu bestrafende Sachspende. Eine Strafe gegen die verantwortlichen Parteimanager wurde schlicht deshalb nicht ausgesprochen, weil im konkreten Fall die Sanktionen unzureichend geregelt sind.

Haftstrafen in Deutschland

Anders ist das in Deutschland, wo Politikern für illegale Parteispenden sogar Haftstrafen drohen. In Österreich ist nur geregelt, was bei unzulässigen Geldspenden passiert: Sie müssen an den Rechnungshof (RH) weitergeleitet werden. Bei der Kostenübernahme durch die Parlamentsklubs handelt es sich jedoch um eine Sachspende – und dafür sieht das Gesetz keine Regelung vor.

Der Vorsitzende des Transparenz-Senats, Ludwig Adamovich, sieht daher "gewisse Schwächen im Parteiengesetz". Die Grünen, die das Gesetz mit SPÖ und ÖVP beschlossen hatten, forderten gestern prompt eine Reparatur.

Eine solche kann sich VP-Klubobmann Reinhold Lopatka vorstellen: "Ich bin dafür, dass wir hier zu Verbesserungen kommen." Allerdings nicht sofort: Das gesamte Prüfverfahren der Wahlkampffinanzierung wird erst Ende 2014 abgeschlossen, dann prüft auch der Rechnungshof die erstmals vorgelegten Rechenschaftsberichte der Parteien. "Wenn das abgeschlossen ist, reden wir über Nachbesserungen", so Lopatka auf OÖNachrichten-Anfrage. Aus der SP-Zentrale hieß es, erst wenn das Prüfverfahren abgeschlossen sei, könne man "Schlüsse ziehen".

Für den Parteienfinanzierungs-Experten Hubert Sickinger birgt die anstehende RH-Prüfung noch Sanktionspotenzial: "Mein Eindruck ist, dass die Parteien noch nicht aus dem Schneider sind." Der RH könnte wegen der Klubfinanzierung nämlich noch Bußgelder gegen die Parteien verhängen.

Für Lopatka ist jedenfalls eine "praxistaugliche Lösung zur früheren Vorlage der Rechenschaftsberichte" denkbar, ebenso müsse man über Sanktionen reden.

Kritik von Wahlbeobachtern

Die lange Prüfdauer hat zuletzt schon Kritik ausgelöst: Erstmals hatte die OSZE bei der Nationalratswahl am 29. September Wahlbeobachter nach Österreich geschickt. Deren Hauptfokus: das neue Parteiengesetz. Sie forderten eine "zeitnahe" Kontrolle der Wahlkampffinanzierung sowie eine angemessene und wirksame Bestrafung bei Verstößen.

Noch einmal ein Blick nach Deutschland: In Rheinland-Pfalz wurde ein früherer CDU-Vorsitzender zuletzt – nicht rechtskräftig – zu 22 Monaten bedingt verurteilt, weil er 386.000 Euro an Fraktionsgeld für den Landtagswahlkampf 2006 umgeleitet haben soll.

 

Die Anlassfälle und das Parteiengesetz

Der Transparenz-Senat hat nach der Nationalratswahl zwei Vorfälle geprüft: Die SPÖ hatte eine Plakatkampagne der Partei über den Parlamentsklub finanziert. Erst nach einem öffentlichen Aufschrei übernahm die Partei die Kosten. Die FPÖ hatte Inserate und Postwurfsendungen über den Klub abgerechnet.
Das neue Parteiengesetz ist seit Mitte 2012 in Kraft. Es sieht vor, dass Parteispenden ab 3000 Euro an den Rechnungshof gemeldet werden müssen, zudem gibt es eine Reihe von verbotenen Spenden. Im Herbst 2014 müssen die Parteien dem Rechnungshof erstmals detaillierte Rechenschaftsberichte vorlegen.
Bei Verstößen im Zusammenhang mit Geldspenden drohen Bußen in dreifacher Spendenhöhe, legt eine Partei gar keinen Bericht vor, ist allerdings keine Sanktion vorgesehen.

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20  Kommentare
20  Kommentare
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scharfer (5.103 Kommentare)
am 27.12.2013 16:47

v. öst. politikern, welches zu blöd ist, anständige u. gute gesetze zu machen, die aber für ihre taschen u. partei sehr gut sorgen können.

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FranzausWels (2.700 Kommentare)
am 01.01.2014 15:39

Sie wären eher dann blöd, wenn sie ein gesetz schaffen, mit dem sich die koffer selber schaden würden

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calima1 (74 Kommentare)
am 27.12.2013 15:11

und abzocken der Bürger auf allen Ebenen und quer durch alle Parteien. Die Zahl der Nichtwähler wird weiter steigen und die Politiker werden dies bedauern obwohl es ihnen völlig egal ist.

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weltverdruss (593 Kommentare)
am 27.12.2013 14:12

wurde vorsätzlich geschaffen, damit sich ungebildete Idioten aus höchsten Kreisen ungeniert und ungestraft am Volksvermögen bereichern können!

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tim29tim (3.240 Kommentare)
am 27.12.2013 14:04

Obwohl die illegale Wahlkampffinanzierung bei SPÖ und FPÖ inzwischen amtlich belegt ist, haben die Täter kein Unrechtsbewusstsein und wollen keine Wiedergutmachung leisten.

Selbst internationale Organisationen wie die OSZE fordern eine angemessene und wirksame Bestrafung bei diesen Verstößen. In Deutschland werden solche Vergehen inzwischen mit Haftstrafen bedroht.
Offensichtlich treffen sich die Parteien mit den ungebildetsten Vorsitzenden, Rot und Blau, im Bereich Korruption auf Augenhöhe.

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musiker (4.075 Kommentare)
am 27.12.2013 15:15

@tim - wobei die ÖVP nachwievor im Bereich "Spenden-Korruption" uneingeschränkt in absolut führender Position ist, nur weiß sie es besser zu verschleiern, sprich vertuschen, als Rot und Blaun!

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Analphabet (15.395 Kommentare)
am 27.12.2013 15:42

da dir anscheinend nicht bewußt ist, wieviel Bödheiten du von dir gibst, schreib ichs dir. Deine Giebelkreuzler stecken seit 70 Jahren Gelder von den Raiffeisen und anderen Institutionen ein. Sie sind damit um keinen Deut besser. Berlakovich wurde ja auch nicht verurteilt, weil halt RICHTER UND STAATSANWÄLTE seit 70 Jahren von ROTSCHWARZ bestellt werden.

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( Kommentare)
am 27.12.2013 11:15

Anders ist das in Deutschland, wo Politikern für illegale Parteispenden sogar Haftstrafen drohen. Mehr brauchst nit sagen!!!

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 27.12.2013 10:31

"Ein Sauhaufen prüft kontrolliert den anderen Sauhaufen"
Merken die Politiker/innen nicht oder negieren sie es , die Politik hat ihr vertrauen verspielt!

Es scheint so, als sei ihnen das Volk egal da sie nur noch dem Lobbyismus dienen.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 27.12.2013 09:14

Und das wird auch so bleiben...

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joge3003 (215 Kommentare)
am 27.12.2013 08:13

Die organisierte Kriminalität die uns regiert rückt noch weiter
zusammen.

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 27.12.2013 08:07

sie sind halt moralisch völlig verkommen und können deswegen nicht anders!

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 27.12.2013 10:07

noch wo, die beginnt doch bei jedem erst nach "IHM" also erst bitte nach mir, ist das nicht so? grinsen

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( Kommentare)
am 27.12.2013 08:00

der Aff' dem Baum herunterstieg, war Betrug gang u. gäbe. Das wird sich niemals ändern.

Träumt nur schön weiter.... zwinkern

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MajaSirdi (4.833 Kommentare)
am 27.12.2013 07:52

... und immer weiter, solange bis sie ausgestorben sind...

Das Märchen vom "Ehrlichen" Politiker!

Ich wünsche euch ein besseres Neues Jahr 2014, heuer habt ihr eure Regierung selbst gewählt - es ist so wie eine Reise buchen, ist die Reise a Schaaas dann sagt der Veranstalter: die hast du selbst gebucht!

Oiso, a guats Neichs 2014 ...

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 27.12.2013 07:13

.

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Saskatusch (1.343 Kommentare)
am 27.12.2013 06:33

die staatsanwälte haben alle angst um ihre jobs.....

beim karl heinz grasser geht ja auch nix weiter....

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 27.12.2013 06:09

egal, wohin man schaut.

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 27.12.2013 05:58

aber auch zwinkern

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Zaungast_17 (26.400 Kommentare)
am 27.12.2013 00:22

richten sich's weiterhin grinsen

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