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VP-Abgeordneter Schrott tritt zurück

Von nachrichten.at/apa, 26. August 2018, 16:25 Uhr
Bild: vowe

INNSBRUCK/WIEN. Dominik Schrott hat das Handtuch geworfen. Der unter anderem wegen eines Fake-Gewinnspiels schwer unter Druck geratene Tiroler ÖVP-Abgeordnete legte sein Mandat nieder und trat von allen öffentlichen Funktionen zurück.

Dies verkündete Schrott, um den es zuletzt auch innerparteilich einsam wurde, Sonntagnachmittag in einer Aussendung.

Die öffentliche Diskussion und die "massive mediale Berichterstattung" seien eine schwere Belastung für ihn und seine Familie geworden, erklärte Schrott. Zudem wolle er nicht, dass "unsere Reformbewegung aufgrund dieser Beschuldigungen an Glaubwürdigkeit verliert", so der türkise Nationalratsabgeordnete, der zuletzt unter anderem auch Obmann der Jungen Volkspartei (JVP) in Tirol war.

Der 30-jährige Tiroler zeigte sich indes weiter von seiner Unschuld überzeugt. Er sei davon überzeugt, dass die anstehende rechtliche Klärung der "haltlosen Vorwürfe" zu einer vollständigen Entlastung führen werde, sagte er. "Ich habe mich nie meiner Verantwortung entzogen und hätte gerne die Chance bekommen, meine persönliche Integrität unter Beweis zu stellen", so Schrott weiters. Die vollständige Aufklärung der "massiven Vorhaltungen" gegen seine Person seien ihm "weiterhin ein großes Anliegen", meinte der Ötztaler. Für Schrott in den Nationalrat rückt die bisherige Tiroler ÖVP-Bundesrätin Elisabeth Pfurtscheller nach. Sie war als Spitzenkandidatin im Tiroler Oberland bei der Nationalratswahl im vergangenen Oktober auf 4.365 Vorzugsstimmen gekommen und hatte Schrott weichen müssen, der 7.093 Stimmen auf sich vereinen konnte.

Tiroler SPÖ begrüßte Rücktritt

Tirols ÖVP-Landesparteichef und Landeshauptmann Günther Platter reagierte knapp auf den Rückzug Schrotts: "Es war wichtig, dass der Abgeordnete selbst die politische Verantwortung übernommen und die Konsequenzen gezogen hat." Die Tiroler SPÖ begrüßte den Rücktritt, will aber jetzt das "System ÖVP" beleuchten. Schrott und die ÖVP hätten weiter dringenden Aufklärungsbedarf, erklärte SPÖ-Vizeparteichef Georg Dornauer. "Keiner der zahlreichen Vorwürfe gegen Schrott ist bis dato zufriedenstellend aufgearbeitet worden. Zu viele Fragen sind noch offen. Auch die ÖVP muss sich massiv hinterfragen: Immer wieder wird aufgezeigt, dass ein schneller Aufstieg in der Volkspartei mit dubiosen Praktiken einhergeht", so Dornauer.

Schrott war in den vergangenen fünf Tagen massiv unter Druck geraten. Am Dienstag hatte der Tiroler Blogger Markus Wilhelm auf seiner Seite "dietiwag.org" einen Bericht veröffentlicht, in dem dem ÖVP-Politiker vorgeworfen wurde, ein manipuliertes Gewinnspiel zwecks Werbung für seinen Vorzugsstimmenwahlkampf veranstaltet zu haben. Wenige Tage später sah sich Schrott auch noch mit Anschuldigungen konfrontiert, wonach ein von ihm gegründeter Verein 2017 insgesamt 24.000 Euro an seine Wahlkampfagentur "Smart Ventures" für die Erstellung einer Homepage gezahlt haben soll, die es bis heute nicht gibt. Und schließlich legte Wilhelm am Freitag noch einmal nach und warf der Wahlkampfagentur, bei der Schrott angestellt war, vor, ein Konzept voller Plagiate für eine Online-Plattform über familienfreundliche Wanderwege erstellt zu haben.

Mail bringt Fass zum Überlaufen

Schrott hatte zunächst versucht, mit der Beendigung der Zusammenarbeit mit der Agentur und seinem parlamentarischen Mitarbeiter, der zugleich Geschäftsführer der Agentur ist, aus der Schusslinie zu kommen. Doch als auch noch ein Email bekannt wurde, in dem der Abgeordnete gegenüber "Unterstützern und Freunden" erklärte, dass die Vorgangsweise nach Bekanntwerden der Causa mit Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz abgestimmt war, dürfte das Fass in der Volkspartei endgültig übergelaufen sein. In der Tiroler ÖVP mehrten sich Stimmen, die dem Parteifreund den Abgang nahelegten - unter anderem durch Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer und Vizeklubchef Hermann Kuenz, der Schrott ultimativ zum Rücktritt aufforderte.

Zu allem Überdruss zeichnete sich auch noch ein Bünde-Konflikt in der Landespartei ab. Wirtschaftsbund-Chef Abg. Franz Hörl schoss in der Causa nämlich gegen ÖAAB-Landesobfrau und Familienlandesrätin Beate Palfrader. Hörl kritisierte, dass der von Schrott gegründete Verein "Kinderwelt Tirol" überhaupt eine Förderung in Höhe von 24.000 Euro erhalten habe. "Das kann es nicht sein, hier hat auch Palfrader Aufklärungsbedarf", meinte der Wirtschaftsbundchef in Richtung seiner Parteifreundin.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 27.08.2018 17:43

"... nicht die Glaubwürdigkeit gefährden..." sagt er, der Schrott.

Euch schwürkisen Lügnern und euren blaunen Freunden glaubt schön langsam nur mehr der unterste Bildungsrand.

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SRV (14.567 Kommentare)
am 27.08.2018 09:47

Nachdem er als Bastis Vertrauter galt, wird dieser die „Reißleine gezogen“ haben - Verlauf und Details der „Schrott“-Affäre :

http://www.dietiwag.org/index5410.html

https://derstandard.at/2000085985054/Neue-Vorwuerfe-gegen-Tiroler-OeVP-Politiker-Schrott

https://derstandard.at/2000086084399/OeVP-Abgeordneter-Schrott-legt-Mandat-nieder

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herst (12.757 Kommentare)
am 27.08.2018 09:04

Die ganze ÖVP-Türkis samt FPÖ ist ein Schrotthaufen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 27.08.2018 08:10

Wenigstens hatte er den Anstand zurückzutreten.
---
Bei vielen anderen fehlt(e) diese Einsicht.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 27.08.2018 00:57

Ja, wo sind denn alle Schwarzblau-Bejubler? Keiner da? Komisch...

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 27.08.2018 09:38

Wenn man nicht gegen die bösen Asylwerber hetzen und geifern kann, fällt ihnen nichts ein.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 26.08.2018 23:25

Versteh ich jetzt nicht, dass gerade der Wirtschaftsbund so gegen einen tüchtigen Abgeordneten auftritt. Immerhin hat er ja unser Steuergeld brav ausgegeben.
Wahrscheinlich wars ein bisserl zu wenig, mit solchen Butterbroten schädigt man das Image der Zunft.
Hätte besser bei Grasser nachfragen sollen wie man das ordentlich macht.

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tatwaffe (883 Kommentare)
am 26.08.2018 21:52

Die neue ÖVP!
Jung
Modern
Korrupt

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Duc (1.569 Kommentare)
am 26.08.2018 18:56

Ist sicher ein Stehaufmandl wie sehr viele bei dieser Regierung,Augen zu und durch das Wahlvolk wird es schon fressen.....

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hasch1 (1.740 Kommentare)
am 26.08.2018 18:12

Ich verstehe eines nicht! Aus den Medienberichten war zu entnehmen, dass er alles zugibt und fühlt sich als Opfer.

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schreiberin (193 Kommentare)
am 26.08.2018 17:30

Zuerst Mist bauen, nicht dazu stehen und sich dann als Opfer hinstellen. Das war doch früher die Masche der Freiheitlichen...

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ob-servierer (4.500 Kommentare)
am 26.08.2018 19:01

Darum versteht sich diese Koalition so prächtig.

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gutmensch (16.699 Kommentare)
am 26.08.2018 19:39

Nicht früher. Heute auch noch.

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famos (1.060 Kommentare)
am 26.08.2018 17:23

Und wetten, dass er, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, wieder beim Futternapf auftaucht......

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 27.08.2018 09:35

Ja, die Steigerung von Gras ist dann Grasser!

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csac1001 (1.544 Kommentare)
am 26.08.2018 17:10

Türkis und Blau werden immer mehr zu einem Einheitsbrei:

- die Blauen übernehmen (neuerlich) die Günstlingswirtschaft und Postenschacherei und Freunderlwirtschaft und so von den Türkisen

- die Türkisen sehen sich bei Verfehlungen, Mißwirtschaft, Fehlern, Nachgewiesenen Untaten und sowieso bei Kritik - so wie es die Blauen schon immer taten - als die Opfer einer Medienkampagne, Hetze, ...

És vereint sie: Neu Regieren - verstanden als:

Opfer - wenn man bei Verfehlungen erwischt wird, sonst
Hemmungslos - sich am Staat und der Bevölkerung bedienen

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kleinerdrache (9.944 Kommentare)
am 26.08.2018 16:55

Für die Gestaltung eines Onlineauftritts (App oder Website) 24.000 Euro kassiert (man findet aber nix).
Für dubiose Werbekampagnen 300.000

Manche bekommen einfach den Hals nicht voll...

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 26.08.2018 16:52

Was für ein ausführlich die Hintergründe erklärender Qualitätsartikel. Und nein, die Tatsache, dass Sonntag ist, ist keine Ausrede. Am Montag erscheint die OÖN, eine Zeitungsredaktion arbeitet am Sonntag.

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alpe (3.482 Kommentare)
am 26.08.2018 18:25

Es ist eine online-Ausgabe.
Immerhin ist es kostenlos.

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 26.08.2018 19:20

Andere Medien berichten seit Tagen ausführlich. Und Schrotts Taten und vor allem seine dummen Ausreden sind echt unter aller Sau.
Nur die OÖN haben (so wie andere Regierungs hörige Medien) versucht diese Causa tot zu schweigen.
Hat nicht ganz funktioniert.

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alpe (3.482 Kommentare)
am 26.08.2018 16:31

Natürlich ist er das Opfer.
Von Einsicht keine Spur.

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