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Umstrittener Freiheitlicher soll Verwaltungsrichter werden

Von nachrichten.at/apa, 12. September 2018, 16:04 Uhr
Bundesverwaltungsgericht
(Symbolbild) Bild: (APA/ROLAND SCHLAGER)

WIEN. Die Regierung hat heute eine Liste von Richtern am Bundesverwaltungsgericht beschlossen, die wohl mit einer Personalie Aufsehen erregen wird.

Denn unter den Ernannten ist Hubert Keyl, einst enger Mitarbeiter des früheren Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ) und 2010 in eine Prügelaffäre involviert, bei der der bekannte Neonazi Gottfried Küssel zu seinen Gunsten in Erscheinung trat.

Der Vorfall ereignete sich in einem Rotlichtlokal in Wien, wo Keyl mit seiner Frau im Rahmen einer Burschenschafter-Party in Streit geraten sein soll und daraufhin von einem weiteren Teilnehmer des Festes niedergeschlagen und erheblich verletzt wurde. Keyls Frau, langjährige Mitarbeiterin des FPÖ-Parlamentsklubs, soll wenig später mit Küssel als Unterstützung an ihrer Seite in das Nachtlokal zurückgekehrt sein.

Ob Keyl seinen Posten antreten kann, liegt nun an Bundespräsident Alexander Van der Bellen, dem nun die Ernennungsvorschläge von der Regierung übermittelt werden, anschließend findet die übliche Prüfung bei entsprechenden Ernennungen statt. Pikant ist die Angelegenheit auch deshalb, weil Verwaltungsrichter auch für Asylagenden zuständig sind. Als Jurist ist Keyl übrigens schon jetzt am Bundesverwaltungsgericht tätig.

 

Scharfe Oppositionskritik

Mit äußerst scharfer Kritik hat die Opposition auf die am Mittwoch von der Regierung beschlossene Richter-Liste am Bundesverwaltungsgericht reagiert. SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim zeigte sich über die Ernennung von Hubert Keyl "entsetzt", der stellvertretende NEOS-Klubobmann Niki Scherak bezeichnete den Schritt als "untragbar".

"Dass die FPÖ mit Hubert Keyl einen Freund des bekannten Neonazi Gottfried Küssel als Richter für das Bundesverwaltungsgericht ernennt, ist untragbar. Damit wird einmal mehr deutlich, wie die FPÖ mit Hilfe der ÖVP die wichtigsten Positionen in Österreich besetzt", so Scherak in einer Aussendung.

"Sprengt jeden Rahmen von Verantwortlichkeit"

Jarolim zeigte sich "entsetzt, weil das jeden Rahmen von Verantwortlichkeit sprengt". "Ich frage mich, mit welcher Verantwortung die Bundesregierung international und national agiert", sagte der SPÖ-Abgeordnete.

Jemand "mit der Vergangenheit des Herrn Keyl" für eine solche Position zu ernennen sei unverantwortlich: "Wenn das so ist, dann verstehe ich überhaupt nicht mehr, mit welcher Naivität, Ahnungslosigkeit oder Gewissenlosigkeit dem Land gegenüber die Organe der Republik, in diesem Fall jene in der Regierung, agieren", so Jarolim. Für Scherak sei besonders besorgniserregend, dass Keyl in Zukunft auch für Asylagenden zuständig sein werde: "Diese Entscheidung passt vorne und hinten nicht. Jemand, der der Neonazi-Szene offensichtlich nahe steht, hat in der Gerichtsbarkeit nichts verloren", so der pinke Abgeordnete.

Kurz zu Stellungnahme aufgefordert

Sowohl Jarolim wie auch Scherak fordern Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dazu auf, in dieser Causa nun Position zu beziehen. "Ich wünsche mir eine Stellungnahme vom Bundeskanzler", so Jarolim, der aber nicht damit rechnet: Denn er erwarte sich von Kurz "überhaupt nicht mehr viel, weil er zu allem schweigt". Ähnlich die Kritik Scheraks: "Dass Kanzler Kurz sogar zu einer derartigen Frechheit schweigt, ist unzumutbar", sagte er.

Jarolim wie auch der stellvertretende NEOS-Klubchef setzen nun auf Bundespräsident Alexander Van der Bellen: "Ich hoffe nun, dass der Herr Bundespräsident mit Ruhe und Sachverstand entscheidet", so der SP-Justizsprecher. "Der Bundespräsident muss diese Entscheidung verhindern. Wir dürfen nicht zulassen, dass derart untragbare Personen solch wichtige Ämter übernehmen", sagte Scherak.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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( Kommentare)
am 12.09.2018 19:52

VdB lässt dieses nicht zu.

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SRV (14.567 Kommentare)
am 13.09.2018 23:10

Na hoffentlich:

https://de.scribd.com/document/44347647/Die-SS-Lilly-Alpendodel-Profil-47-2010

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gutmensch (16.701 Kommentare)
am 12.09.2018 19:24

Ein weiteres Puzzlestück im Masterplan, den Podgorschek unvorichtigerweise bei der AFD enthüllte ?

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Orlando2312 (22.320 Kommentare)
am 12.09.2018 19:14

Hilft alles nix. Jetzt wird noch eine ganze Weile umgefärbelt. So war es immer und so wird es weiterhin sein.

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Gfrasttraun (402 Kommentare)
am 12.09.2018 18:59

Die Spö hat doch nie ein Problem mit echte Nazi gehabt ? Sie holte sie in die Partei, verschaffte ihnen diverse Posten, so war ein Voest Direktor ehemaliger Nazi, Krenek - Nazi wurde erster Jugendamtleiter und Kinderheimleiter, Gross lebte gemütlich mit einer staatlichen Pension von über 30000 Schillingen in Hollabrunn obwohl eine Klage gegen ihn lief. Kreisky verhinderte den Wiesental, dass er nach Nazi suchen konnte. ich wäre nur neugierig, was die Spö mit ihren Nazi gemacht hat, wenn sie eine Gedenkfeier gehabt haben ? Mussten die mitgehen oder versteckte man die ? .........................Zeitgeschichte: Die rote Nazi-Waschmaschine | PROFIL.at
https://www.profil.at/home/zeitgeschichte-die-nazi-waschmaschine-102743
15. Jan. 2005 ... Wie die SPÖ-Akademiker Nazis reinwuschen. ... Franz Zamponi. Justizminister Christian Broda stellte sich ebenfalls hinter den Nazi-Richter.

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 12.09.2018 18:43

warum nicht, wir hatten schon schlimmere Personalrochaden grinsen

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Flachmann (7.183 Kommentare)
am 12.09.2018 17:53

Super!

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 12.09.2018 17:24

VdB hat hoffentlich mehr Charakter als die Regierung.

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Gfrasttraun (402 Kommentare)
am 12.09.2018 19:28

Dann sol ler zeigen das er Charakter hat. ....Wenn man googlet findet man Berichte über BSA. vermutlich wird was Wahres dran sein ????............. Der Ex-Kommunist und Ex-SPÖ-Minister Christian Broda, der »Freund der Häfenbrüder«, ist für die Niederschlagung hunderter Verfahren gegen Ex-Nationalsozialisten verantwortlich. Belastete Richter durften weiterhin ihren Dienst versehen. Selbst der DÖW-Leiter Wolfgang Neugebauer, SP-nahe, vermeint dazu: »Was das betrifft, war die Haltung Brodas unverantwortlich.«

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 12.09.2018 16:08

Herr Bundesprädident, verhindern Sie diesen Deckelträger.

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Wuchteldrucker (3.184 Kommentare)
am 12.09.2018 16:12

Da hat er nicht die Eier dazu.

Abgesehen davon... sind Deckelträger wenigstens in der Regel fertige Akademiker... ganz im Gegensatz zu den "Studenten" der ersten linken Reihe die gaaaanz selten einen Abschluss besitzen.

Und... Bildung sollte kein Ausschließungsgrund sein... auch wenn es der unfertigen linken Intelligenzia der Republik nicht in den Kram passt.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 12.09.2018 16:35

Ein Deckelträger und fertiger Akademiker war der Linzer Ernst Kaltenbrunner auch. Vorbild?

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 12.09.2018 16:59

fertige Akademiker... so wie Strache ??

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SRV (14.567 Kommentare)
am 12.09.2018 17:06

Nein, anders fertig...

https://twitter.com/chris_berg_er/status/1039858528180154368

https://www.profil.at/home/sekretaer-martin-graf-burschenschaft-277883

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ileda (305 Kommentare)
am 12.09.2018 18:45

Oder Dr. Kurz?

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Orlando2312 (22.320 Kommentare)
am 12.09.2018 19:13

Die Frage ist nicht was man im Kopf hat, sondern was man darauf macht. Joseph Goebbels war hochintelligent.

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ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 12.09.2018 16:38

Und warum? Was hat der von ihnen so despek-tierlich "Deckelträger" genannte Herr angestellt?

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