Team Stronach – ein Komet im freien Fall
WIEN. Nach knapp drei Jahren und großen Anfangserfolgen laufen Frank Stronach Wähler und Abgeordnete davon.
822.000 Zuseher – nicht einmal Jörg Haider hat es je geschafft, bei einem ORF-Sommerinterview mehr Menschen vor das TV-Gerät zu locken. Zumindest diesen Rekord nimmt Frank Stronach mit, wenn er diese Woche wieder zurück in seine kanadische Wahlheimat fliegt. Auch wenn der 82-Jährige gestern trotzig attestierte, "das Team Stronach ist gesünder denn je": Die Jungpartei setzt knapp drei Jahre nach seiner Gründung wohl zum finalen Sinkflug an.
Der Höhenflug
Dabei begann am 25. September 2012 alles ganz nach dem Geschmack des Selfmade-Milliardärs mit steirischen Wurzeln. Sein populistisch, gemäßigt rechts und wirtschaftsliberal angelegtes Projekt fand eine Nische zwischen ÖVP und FPÖ. Zweistellige Umfragen ließen "Fränk" in historischen Dimensionen träumen. Schnell waren fünf Abgeordnete vom BZÖ abgeworben. Ganz ohne Wahl konnte man einen eigenen Parlamentsklub gründen. Mit viel Geld, bis heute soll Stronach an die 30 Millionen Euro investiert haben, entstand die nötige Infrastruktur auch in den Ländern.
Der unkonventionelle Auftritt des Magna-Gründers, der, seine "Werte" wie ein Guru predigend, durchs Land zog, fand auch den entsprechenden Wählerzuspruch. Schon bei erster Gelegenheit schaffte das Team im März 2013 in Kärnten das bisherige Rekordergebnis von 11,2 Prozent. Ähnliche Erfolge gab es in Salzburg (8,3%) und in Niederösterreich (9,8%), wo man der FPÖ sogar Platz drei abnahm. In diesen drei Ländern bekleiden Stronach-Leute seither Regierungsämter.
Die große Zäsur
Die große Zäsur brachte die Nationalratswahl am 29. September 2013, oder vielmehr der Wahlkampf davor. Entgegen seiner Ankündigung war es dem "Alphatier" Stronach nicht gelungen, einen zugkräftigen Spitzenkandidaten zu gewinnen. Mit oft skurrilen TV-Auftritten bis hin zu verstörenden Aussagen ("Todesstrafe für Berufskiller") wurde Stronach aber selbst zur größten Gefahr für sein Umfragehoch. Am Wahltag sollten 5,7 Prozent oder elf Mandate bleiben. Viel zu wenig für einen Mann, der im Superlativ lebt und vom Kanzleramt geträumt hat. Stronach setzte Kathrin Nachbaur als Klubchefin ein und zog sich nach Kanada zurück. Bei Kurzvisiten wurden Länderchefs abgesetzt, Geldhähne abgedreht und Kandidaturen abgesagt (EU-Wahl, Vorarlberg). Am Ende fiel auch Nachbaur in Ungnade, deren Nach-Nachfolger ist seit gestern Robert Lugar.
Das führte zum vorläufigen Tiefpunkt, als die Partei nach chaotischem Wahlkampf in der Steiermark, in der alten Heimat, wo Stronach Tausende Jobs geschaffen hatte, mit 1,7 Prozent klar durchfiel. Bundesweit liegt man in Umfragen bei einem Prozent, also unter der Wahrnehmungsgrenze.
Der Abgang von vier Abgeordneten passt wie das Nicht-Antreten bei den Wahlen in Wien und Oberösterreich zur Logik des Zerfallsprozesses einer One-Man-Show, die ihren Protagonisten verloren hat. "So lange es nötig ist", antwortete Frank Stronach gestern auf die Frage, wie lange er noch Parteichef bleiben will. Selbst wenn Resignation nicht zu seinem Wortschatz zählt – hier klang sie durch.
Hätte Mitterlehner und Faymann nur einen Deut wirtschaftliches Wissen Stronachs, würde unser Staat nicht derart desolat dastehen. Das Team Stronach hat große charakterliche Probleme.
Der S. hat das vollkommen falsch angefangen. Er hätte keine Partei mit z.T. zweifelhaften PolitikerInnen gründen sollen, sondern er hätte sich eine Zeitung kaufen sollen und passende JournalistInnen - die kann man bei Bedarf rausschmeissen, wenn sie nicht spuren - die meisten folgen aber eh brav dem, was der Herausgeber so will. Der Herausgeber ist nämlich der, der das Geld herausgibt, von dem die JournalistInnen bezahlt werden und ohne Geld eben ka Musi. Auf diese Weise hätte S. auch einen beträchtlichen Einfluss auf die Politik nehmen können und zusätzlich wäre noch ein Geschäft drinnen gewesen. Nur hätte er halt mehr Spielkapital einsetzen müssen, als für diese Partei. Dafür hätte er die Zeitung auch wieder verkaufen können. Manchmal muss man halt klotzen, nicht kleckern, you know ? Und noch etwas, if you pay peanuts, you get monkeys - really.
observer
Frankie Boy Stronach hätte sich zuerst ein Rhetorik Seminar leisten sollen !
Wenn's nicht so traurig wäre müßte man lachen. Als ob wir nicht schon durch unsere ehemaligen Großparteien genug gestraft wären, müssen wir uns immer wieder diese Selbstdarsteller anhören und sehen(müssen nicht, aber mit unseren Steuern werden sie trotzdem gefüttert). Wen soll man wirklich als Protest wählen? Die Kabarettisten sicher nicht!
Wenn ich damals Stronach gewählt hätte, würde ich mir extrem verarscht vorkommen.
Andererseits war es schon damals mit rationalem Denken kaum zu verstehen, dass er so viele Wähler hatte.
Das Kabarettpotenzial hat sich doch damals schon abgezeichnet, und nach jedem Auftritt, den Frank selbst im TV hatte, sanken seine Umfragewerte.
Andererseits: Der Moment in Setteles Auto, als Stronach vor der Todesstrafe sprach und der Nachbaur auf dem Rücksitz das blanke Entsetzen anzusehen war, gehört zu den Highlights des österreichischen Kabaretts.
Stronach Partei kommrt sicher wieder , er ist witzig und originell aber im Herbst in OÖ wird vorerst die FPÖ den Rahm abschöpfen 30% plus!!
Lucian Mayringer ! Glauben Sie, dass Ihre Vorhersagen wichtig sind. So macht man aus einem Artikel ein Geschmiere.
Stronach könnte es ja in Kärnten probieren, da haben auch schon andere dubiose Figuren (z.B. Jörg Haider) Erfolg gehabt, oder aber in Deutschland, die haben damals einen Führer aus Österreich geliebt.
Wenn ich fair bin, muss ich aber bekennen: Heutzutage haben es solche "Führer-Figuren" in Deutschland, auch wenn sie aus Österreich stammen, nicht mehr so leicht.
Die politische Kultur unter den Partei-Mitgliedern und die politische Reife der Wähler sind in Deutschland höher, als in Österreich, wo es oft reicht, wenn einer frech ist oder sehr gescheit/überheblich tut oder mit den Millionen winkt...
Armer Strohsack Franzl, hoffentlich blamierst dich in Kanada nicht ebenso !
Hat er schon:
"Einen ersten Versuch, selbst in der Politik Fuß zu fassen, unternahm Stronach 1988 in Kanada mit einer Kandidatur für die Liberale Partei Kanadas, die aber scheiterte.[36]"
https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Stronach
eulenauge
ja er scheiterte weil ihm manche Leute in den Rücken gefallen sind ! und es nachher bereut haben !
Saure Gurkenzeit hat auch die OÖN fest im Griff!
Es gäbe wesentlich wichtigeres zu berichten, wie z.B. ;
Riesige Öl- und Gasvorkommen: Jetzt greift Putin nach der Arktis
http://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/ukraine-krise-im-news-ticker-woher-stammt-die-565-000-euro-uhr-putin-sprecher-unter-korruptionsverdacht_id_4858491.html
Die Redaktion hat halt den alten Mann zu ihrem Lieblingsthema in der Sauren Gurkenzeit gemacht!
Sie vergessen das Asylthema. Dann ist Schluss mit der redaktionellen Weisheit. Die Frage: Von wos red ma den Überhaupt ", ist nicht mehr wertbestimmend. Meine Jugend, so wie auch die von Stronach war geprägt von:" Konn i ma da wos obabeissn ?" Wenn nicht, dann wenden wir uns dem zu, wovon wir uns etwas runterbeißen können. Menschen, die nur an sich denken und uns erklären wie wichtig sie für uns sind, würden in das Eck "unwichtig" abgelegt werden. Das ist der Platz der Fr. Nachbauer. Lopatka heißt übrigens Schäuferl auf polnisch. Er ist tatsächlich das Schäuferl des Grabes der ÖVP.
Armer alter Mann, der anscheinend niemanden hat der ihn vor sich selbst warnt.
Das ist meist das Schicksal erfolgreicher Menschen. Sie wollen auch andere den Weg zum Erfolg zeigen und wissen nicht, dass der Großteil der Menschen andere Interessen hat.
Verwirrter alter Mann ...
Verwirrter alter Mann
richtig,teilt das Schicksal mitm oidn zapperl...
Es hat sich gezeigt in den Zuseherzahlen - in Österreich wird viel zu selten Kabarett gesendet.