Studie: Jungwähler erteilten SP Abfuhr, FP im Aufwind

16.Mai 2009

Einen Rechtsruck unter Jugendlichen wollten die Studienautoren des SORA-Instituts am Freitag trotz des hohen Zulaufs zur FP nicht erkennen. Laut der bis gestern unter Verschluss gehaltenen Studie wählten 18 Prozent der 16- bis 18-Jährigen bei der letzten Nationalratswahl 2008 „blau“. Bei Lehrlingen waren es gleich 25 Prozent – die Freiheitlichen waren damit in dieser Gruppe stärkste Partei.

„Das heißt aber nicht, dass es hier einen Rechtsruck gibt“, so Steve Schwarzer von SORA. Denn die Studie habe ergeben, dass sich rund die Hälfte der Jugendlichen der politischen Mitte zuordne, rechts und links hielten sich die Waage. „Auch hätte sonst das BZÖ mit sechs Prozent nicht den schwächsten Jungwähleranteil“, ist Schwarzer überzeugt.

Als großer Verlierer ging die SP aus der Studie hervor. Sie, die 2007 das Jugendwahlrecht erst ermöglichte, musste sich mit mageren 12 Prozent geschlagen geben. Die Frage, ob die Studie, die primär von SP-Institutionen finanziert wurde und am 23. April präsentiert werden sollte, gerade deshalb nicht an die Öffentlichkeit gelang, ist daher nicht ganz von der Hand zu weisen, auch wenn SORA politischen Druck dementiert.

VP besonders stark am Land

Stärkste Partei war mit 22 Prozent die VP. „Die Volkspartei konnte gerade im ländlichen Raum punkten, weil hier die Identifikation mit der Partei größer ist. Identifikationsfiguren sind etwa Bürgermeister“, sagte Schwarzer. Das schlechte Abschneiden der SP sei hingegen auf die „fehlende ideologische Positionierung“ zurückzuführen, sie sei für Jugendliche „schlichtweg zu diffus“ und habe „keine klare Linie“.

Deutlich über dem Durchschnitt lagen die Grünen: Sie konnten 2008 14 Prozent der Jungwähler mobilisieren. (hoj)