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Strasser: Ab Sommer vielleicht nur noch Fußfessel

13. Jänner 2015, 00:04 Uhr
Hafterleichterung für Strasser: Freigang, ab Sommer vielleicht nur noch Fußfessel
Strasser, hier 2014 vor Gericht, ist seit Montag auf Freigang. Bild: APA

WIEN. Hafterleichterung: Ex-Innenminister Ernst Strasser arbeitet als Berater - In Haft muss er nur nachts und am Wochenende.

Weihnachten und Silvester hat Ex-Innenminister Ernst Strasser in Haft verbracht. Seit gestern darf der in der Lobbyisten-Affäre wegen Bestechung verurteilte frühere VP-Politiker die Vollzugsanstalt Wien-Simmering nach acht Wochen Inhaftierung täglich für mehrere Stunden verlassen. Strasser wurde, wie gestern schon berichtet, Freigang gewährt.

Er arbeitet als Berater, wie Josef Schmoll, Leiter der Vollzugsanstalt, den OÖNachrichten bestätigt. Für wen Strasser tätig ist, darf er aus Datenschutzgründen nicht sagen. Es handelt sich um einen Vollzeit-Job. Strasser, der zu drei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden war, darf sich im vorgegebenen Zeitfenster "nur an seinem Arbeitsplatz aufhalten". Sollte er diesen wegen beruflicher Termine verlassen müssen, "besteht Meldepflicht", sagt Schmoll.

Ob sich Freigänger tatsächlich an ihrem Arbeitsplatz aufhalten, werde "stichprobenartig geprüft". Sollte Strasser bei einer Kontrolle nicht anwesend sein, werde der Freigang sofort gestrichen.

Dass Strasser nach nur acht Wochen Haft schon im gelockerten Vollzug ist, sieht Schmoll nicht als "Promi-Bonus": Lockerungen werden "frühestens nach acht Wochen" genehmigt. Im Sinne der Resozialisierung suche auch die Haftanstalt aktiv nach Arbeitsplätzen für ihre Häftlinge. In Strassers Fall war das laut Schmoll aber nicht notwendig. Für den prominenten Häftling sprach, so der Anstaltsleiter, auch sein Verhalten während der Haft. Strasser war bisher in der Anstaltsbibliothek tätig.

Ein Gehalt bezieht er für seinen Freigänger-Job nicht: Er ist von der Justizanstalt an den Arbeitgeber vermittelt, Strassers Gehalt fließt ins Justizbudget. Was der einstige EU-Abgeordnete, den als Lobbyisten getarnte britische Journalisten für vermeintliche Aufträge geködert hatten, nun als Berater verdient, verrät Schmoll nicht. "Wir bekommen den Kollektivvertragslohn für diese Sparte."

1,80 Euro Stundenlohn

Strasser wird eine "Arbeitsvergütung" von 1,80 Euro pro Stunde gewährt, zusätzlich bekommt er 9,30 Euro Essensgeld täglich. Freigänger sind Selbstverpfleger – Alkoholkonsum ist verboten.

Untergebracht ist Strasser in einer Zwei-Mann-Zelle im "Freigängerhaus". Insgesamt sind dort 94 Personen in Haft, 62 sind Freigänger außerhalb der Gefängnismauern, der Rest arbeitet rund um die Anstalt, etwa als Gärtner. Bei 523 Insassen gesamt ist Wien-Simmering die Vollzugsanstalt mit den meisten Freigängern.

Neben seinem Freigang zum Arbeiten kann Strasser auch Ausgang beantragen – bis zu sechs Mal pro Quartal kann er so auch eine Nacht zuhause verbringen.

Noch heuer könnte aus dem Ausgang ein dauerhafter Aufenthalt zuhause werden: Ab Mitte Mai, nach einem halben Jahr Haft und der Aussicht auf Entlassung nach weiteren zwölf Monaten, kann Strasser einen Antrag auf Fußfessel stellen. Damit könnte er in den "überwachten Hausarrest" wechseln. Vorausgesetzt, sein Verhalten bis dahin spricht für ihn und er hat noch einen Job. (jabü)

 

Gelockerter Vollzug

In Österreich gibt es verschiedene Möglichkeiten des gelockerten Vollzugs. Ob eine Lockerung gewährt wird, hängt von mehreren Faktoren ab.

Freigang: Dieser kann Häftlingen gewährt werden, wenn sie außerhalb der Haftanstalt einem Job nachgehen. Ab drei Jahren vor einer möglichen Entlassung können Häftlinge grundsätzlich einen Antrag auf Freigang stellen. Hat der Häftling selbst den Arbeitsplatz gefunden, prüft die jeweilige Vollzugsanstalt den Arbeitgeber und die Voraussetzungen für einen Freigang. Gute Führung und bisherige Unbescholtenheit sprechen dabei für den Häftling. Derzeit gehen österreichweit 377 Häftlinge von 8726 als Freigänger einer Arbeit nach.

Fußfessel: Einen Antrag auf elektronisch überwachten Hausarrest mit Fußfessel können Verurteilte frühestens ein Jahr vor dem bevorstehenden möglichen Ende der Haftstrafe stellen. Dabei wird nicht von der tatsächlich verhängten Haftstrafe ausgegangen, sondern eben von der erwarteten Reststrafe. Bei guter Führung können sich Haftstrafen bis zur Hälfte reduzieren. 262 Fußfesselträger zählte die Vollzugsdirektion gestern.

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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
wickerl (2.187 Kommentare)
am 16.01.2015 16:42

Der Strafvollzug ist heutzutage nur noch eine widerliche und abstoßende Häfnurlauberei. Da wäre es womöglich besser, diese Leute an eine Personalleasinggesellschaft zu vergeben, wo sie dann in Sibirien im Bergbau eingesetzt werden.

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( Kommentare)
am 13.01.2015 16:26

Die Jugend lässt sich sicher nicht alles gefallen, glaub mir!

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 13.01.2015 14:07

dann bittschön aber einen dienstwagen bereitstellen, dass der ernstl nicht so schwer hatschen muß zwinkern

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fanatiker (6.116 Kommentare)
am 13.01.2015 12:44

=======================

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auer47 (531 Kommentare)
am 13.01.2015 09:38

Lobenswert, dass in den OÖN bisher noch keine Rache- und Hass Postings geschrieben wurden.

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rmach (15.100 Kommentare)
am 13.01.2015 10:04

selbstkritisch. In Diskussionen stellt sich immer wieder die Frage, wieso man uns so täuschen kann? Immer wieder gelingt es den Parteien, uns Menschen hinzusetzen, die wir sicherlich nicht gewählt hätten. Konkret wurde dabei über Karmasin, Kurz ,HH und andere neben Strasser gesprochen. Strasser wird sehr gut beschäftigt werden. Viele Politiker werden mit der Angst leben, dass ihre Verstrickungen aufgedeckt werden. Da ist jede einschlägige Erfahrung hilfreich und vor allem beruhigend. Wir Menschen sind so angelegt, dass eine Aussprache genügt, um uns wider besser zu fühlen. Deshalb gehen viele große Gauner regelmäßig zur Beichte. Als Kommissionspräsident kann man sein unethisches Verhalten sogar ausloben. Die RAF war das Resultat des Zorns auf politische Willkür. Deshalb bin ich froh, dass unsere Jugend sich alles gefallen lässt. Die RAF hat nichts verändert.

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( Kommentare)
am 13.01.2015 16:29

Jetzt hab ich's aus Versehen oben geschrieben
Aber hier, meine Antwort nochmals:
Die Jugend lässt sich sicher nicht alles gefallen, glaub mir!

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benni_börger (1.462 Kommentare)
am 13.01.2015 12:29

schauen sie sich die (derzeit) 41 Kommentare zum selben Thema ("Freigang für Strasser") von gestern an. Ich verstehe es, dass man nicht jeden Tag was zur bevorzugten Behandlung dieses "Subjektes" etwas sagen will.

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alexius001 (2.214 Kommentare)
am 13.01.2015 16:03

das hass posting können sie haben!
einen verurteilten straftäter, und das ist er, der nicht einmal englisch beherscht, dann auch noch als berater in seiner haftzeit frei umher laufen lässt, das ist eine verhöhnung jedes österreichischen unbescholtenen staatsbürgers!
dieses vorgehen der justiz kann nun wirklich niemand verstehen!
und jeder ein depp der dieses subjekt als berater braucht!

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