So viel kostete die Parteien die Präsidentschaftswahl

Von nachrichten.at/apa   04.Juli 2017

Die FPÖ hat fast doppelt so viel Geld in die verlorene Präsidentenwahl investiert wie die Grünen. Das geht aus den am Dienstag vom Rechnungshof veröffentlichten Bilanzen der Kandidaten hervor. Demnach hat die FPÖ acht Millionen Euro für Norbert Hofers Kampagne bezahlt. Alexander Van der Bellen hatte zwar mit 7,9 Millionen Euro zwar fast ebensoviel Geld zur Verfügung, von den Grünen kamen davon aber nur 4,8 Millionen Euro.

Die im ersten Wahlgang ausgeschiedenen Kandidaten hatten ihre Bilanz (http://go.apa.at/4vfJl0HI) schon im Februar veröffentlicht, Hofer und Van der Bellen hatten - wegen der Stichwahlwiederholung - deutlich mehr Zeit. Den von der FPÖ veröffentlichten Listen zufolge stammte das Wahlbudget Hofers ausschließlich aus der Partei: 6,3 Millionen Euro von der Bundespartei, 1,7 Millionen Euro von den Landesparteien und 64.000 Euro von den damals formal unabhängigen Kärntner Freiheitlichen.

Viele Spenden für Van der Bellen

Etwas komplexer ist die Lage bei Van der Bellen: Hier zahlten die Grünen 4,8 Millionen Euro in die Wahlkampfkasse ein. Mehr als drei Millionen Euro flossen über Spenden. Größte Einzelspender waren der Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner und die Firma SLE Schuh mit je 150.000 Euro, Johannes Baillou mit 100.000 und Ex-ORF-Chef Gerhard Zeiler mit 60.000 Euro. Von der Nitsch Foundation kamen 25.000 Euro (ein Bild des Malers Hermann Nitsch wurde im Wahlkampf versteigert), 20.000 von der Kunstsammlerin Francesca Habsburg und von der SPÖ fast 40.000 Euro (Sachspenden der Wiener SPÖ in Form von Wahlkampfständern).

Die im ersten Wahlgang ausgeschiedenen Kandidaten Andreas Khol (ÖVP), Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Irmgard Griss haben ihre Finanzberichte bereits im Februar veröffentlicht. Demnach hatte Khol im Wahlkampf 4,4 Millionen Euro zur Verfügung. Davon kamen 4,3 Millionen Euro von der Partei, der Rest von privaten Spendern - darunter die Innsbrucker Firma Alpine Walter (10.000) und der Wiener Rechtsanwalt Rudolf Gürtler (20.000 Euro).

Auch Hundstorfers Budget von 3,4 Millionen Euro kam großteils von der Partei (3,0 Millionen Euro) und den sozialdemokratischen Gewerkschaftern (0,35 Millionen Euro). An Privatspenden hat der SP-Kandidat nur knapp über 70.000 Euro in der Bilanz stehen - davon 45.400 Euro von Michael Havel, Chef der Laborgruppe Lifebrain, und 7.300 Euro von der Bäckerei Mann.

Mit deutlich weniger Budget musste Irmgard Griss auskommen, die ohne Partei im Hintergrund antrat. Ihre Einnahmenbilanz summiert sich auf 931.447,86 Euro. Größte Spender waren die Grazer Anwältin Cattina Leitner (100.000 Euro) und der steirische Wurstfabrikant Ferdinand Sorger Senior (50.000 Euro).