VILLACH. Villacher Fasching: Das jährliche Narrentreiben ist für Volksvertreter ein Pflichttermin. Doch das Gschnas hat ein Problem: Die Politik bietet inzwischen das bessere Programm.
Am Ufer der Drau sitzt ein Harlekin aus Bronze. SP-Bürgermeister Helmut Manzenreiter ließ ihn zu Ehren der Faschingsgilde aufstellen. Deren 200 ehrenamtliche Mitglieder bringen Villach jedes Jahr groß heraus.
Zur Primetime am Faschingsdienstag (ORF 2, 20.15 Uhr) ist es wieder so weit. Der "Villacher Fasching" ist eine der beliebtesten ORF-Sendungen. Rund 1,2 Millionen Zuseher sind lachbereit.
Vor zwanzig Jahren schauten noch doppelt so viele zu. Villach hat Probleme: Comedy läuft heute auf vielen Kanälen, rund um die Uhr. Und die Politik, die auf der Bühne bespöttelt wird, ist im echten Leben oft eine Lachnummer.
Die Narreteien bei der Hypobank, die frechen Ausreden von Grasser & Strasser, der drollige Graf Mensdorff-Pouilly – dieser Schwachsinn hat System. Da kommen Villachs Amateure nicht mit.
Doch das Ritual im Saal ist ein Pflichttermin für Politiker. Heuer erschienen etwa Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Staatssekretär Harald Mahrer, FP-Chef Heinz-Christian Strache und Landeshauptmann Peter Kaiser zur Audienz beim Faschingsprinzen.
Die Ministerin kam am Abend ihres "Bundesländertages" und hatte im Schlepptau die VP-Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahlen. Tapfer saß sie die vierstündige Aufzeichnung ab, erduldete einen halblustigen "Polizeisketch" und beteuerte zwischendurch: "Es ist sehr schön, hier dabei zu sein. Ich lache ja sehr gern."
Konzentrierte Schwafelsäure
Nichts zu lachen hatte Strache. Er wurde von einer durchgedrehten Krimi-Darstellerin im Publikum als rechter Ungustl beschimpft und musste gute Miene zu matten Witzen machen ("Strache fällt unters Giftgesetz. Aus seinem Mund kommt konzentrierte Schwafelsäure.") – Am Tag nach der Aufzeichnung erregte sich FP-Generalsekretär Harald Vilimsky per Aussendung über einen "Eklat im Umfeld des Villacher Faschings, wo Strache von ORF-Schauspielern im Beisein und unter offensichtlicher Goutierung von Teilen der ORF-Führung primitiv beschimpft wurde."
Ein ähnliches Schicksal ereilte seinerzeit Jörg Haider. Er blieb ein Mal fern, weil die Veranstalter einen Witz nicht streichen wollten: "Was ist der Unterschied zwischen Haider und den Kärntner Ortstafeln? Die Ortstafeln sind erst vor kurzem verrückt worden."
Das Villacher Grundgesetz lautet: Die Pointen brauchen Politiker, Politiker brauchen Pointen.
Nur Grünen-Chefin Eva Glawischnig, die aus Villach stammt, verweigert sich dem Auftrieb. Sie verabscheut die "Verlogenheit, ein Mal im Jahr mit aller Kraft über sich selbst lachen zu müssen."
Deswegen entgehen ihr Spaßgranaten wie "Wenn mi ein Politiker was fragen tät, könnt i alle Fragen nur mit mein Mittelfinger beantworten", "Unsere Politiker sind die einzigen, die klein werden, wenn man sie unter die Lupe nimmt" oder: "Wie stehst denn Du zur Korruption? – Ja, bitte!"
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.......hier bleibt der Humor auf der Strecke! Wenn man das gekünstelte Lachen in die FS-Kameras sieht, fragt man sich, worüber diese "Narren" lachen. Aber Kärnten ist nun mal "anders"! Erinnert Euch an Haider, Dörfler, an das idiotische Brüderpaar, an den vom Solarium Hirnverbrannten, usw....So schaut`s aus!
immerhin ist strache der vernünftigste politiker österreichs!
für die anderen hohlköpfe ist das ganze jahr fasching!
und die leute sind die draufzahler!
Nicht verkraften, daß bei ALLEN Umfragen die FPÖ mit Strache an erster STELLE liegt.
mit straches buettenrede in der rieder jahnturnhalle das gaudium. natuerlich mit bier wuerstl und vielem groellen.
bei den faschinssitzungen ist er es keiner mehr wert, dass er erwaeht wird.
tipp nicht so schnell, ich kann dir kaum folgen ...
wieder den abschaum der menschheit.
die leute lachen nur, wenn sie sich in der kamera sehen.
Nichts zu lachen hatte Strache. Er wurde von einer durchgedrehten Krimi-Darstellerin im Publikum als rechter Ungustl beschimpft und musste gute Miene zu matten Witzen machen ("Strache fällt unters Giftgesetz. Aus seinem Mund kommt konzentrierte Schwafelsäure.") – Am Tag nach der Aufzeichnung erregte sich FP-Generalsekretär Harald Vilimsky per Aussendung über einen "Eklat im Umfeld des Villacher Faschings, wo Strache von ORF-Schauspielern im Beisein und unter offensichtlicher Goutierung von Teilen der ORF-Führung primitiv beschimpft wurde."
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Ich glaub die Leute sind oft Nachtragender nach dem Fasching als davor!
Na ja, stimmt ja auch, oder?