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Peter Launsky-Tieffenthal: Grundlinienspieler auf glattem Parkett

Von Helmut Atteneder, 29. September 2011, 00:04 Uhr
Grundlinienspieler auf glattem Parkett
Peter Launsky-Tieffenthal

Wenn Peter Launsky-Tieffenthal Tennis pielt, dann stets von der Grundlinie, abwartend, den Ball im Spiel haltend. Ans Netz stürmen, abvollieren und dann jubelnd die Faust ballen, das ist nicht seins.

Wenn Peter Launsky-Tieffenthal Tennis pielt, dann stets von der Grundlinie, abwartend, den Ball im Spiel haltend. Ans Netz stürmen, abvollieren und dann jubelnd die Faust ballen, das ist nicht seins. Ähnlich verhält sich der 53-jährige Sprecher des Außenministeriums bei der Arbeit. Das hat sich bewährt. Allerdings geht es im Brotberuf des Wieners nicht um Spiel, Satz und Sieg, sondern nicht selten um Leben und Tod. Rund 300.000 Österreichern in Not helfen die 1300 Mitarbeiter des Außenamtes pro Jahr.

Oft geht es um scheinbare Kleinigkeiten, verlorene Pässe, verletzte Urlauber, die einen Arzt suchen. Es gibt aber auch die großen Herausforderungen. Den mit der Todesstrafe bedrohten Bad Ischler Arzt Eugen Adelsmayr aus Dubai herausholen. Gestern, kurz vor sechs Uhr früh, hatte die Mission Adelsmayr ihr vorläufig glückliches Ende gefunden. Vorher hatte Peter Launsky-Tieffenthal gemeinsam mit Experten des Außenministeriums wochenlang einen sensiblen Schritt nach dem anderen gesetzt, ein fragiles Gebäude aus „Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit“ errichtet. Schließlich waren sowohl der oberste Staatsanwalt als auch der stellvertretende Emir von Dubai bereit, Adelsmayr vorübergehend zu seiner todkranken Frau nach Bad Ischl zu lassen. Für den Nachfahren einer polnischen Großmutter und eines böhmischen Großvaters ist das kein Grund, abzuheben. Das sei ein Teamerfolg gewesen, sein Privileg sei es, diese Erfolge der Öffentlichkeit mitteilen zu dürfen. Und jetzt sonnt sich sein Chef, Außenminister Michael Spindelegger, im bilateralen Erfolg? Das ist für den polyglotten Wiener kein Thema: „Mein Chef ist der Teamkapitän, er hat sich stark eingebracht und mitgeholfen.“

Launsky-Tiefenthal weiß, wie er sich auf glattem internationalen Parkett zu verhalten hat. Geduld steht an oberster Stelle. Manche Fälle, wie jener des in Mali entführten Salzburger Paares, brauchten acht Monate für ein Happy End. Manchmal hilft alle Diplomatie nichts. Dann muss er wieder sprechen. Öffentlich und zu den Hinterbliebenen. Etwa zur Mutter des im Irak getöteten Soldaten Bert Nussbaumer. Mehr als 26 Jahre dauert die Diplomaten-Karriere des Kinofreaks schon an. Vier Jahre Washington, vier Jahre L. A., acht Jahre Indien, Saudiarabien. Ein Lieblingsplatz hat sich nicht eingebrannt, aber die Erkenntnis, dass es nichts gibt, das die Heimat ersetzt. Seit etwa vier Jahren ist er nun bereits Sprecher des Außenamtes. Allerdings nicht mehr lange. Bald zieht es Launsky-Tieffenthal wieder in die Ferne: Er wechselt als Botschafter nach Neu Delhi, Indien.

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