Neue Mittelschule: Viele Fragen offen
Als „großen ersten Schritt“ ins von ihnen selbst ausgerufene Bildungsreformjahr 2011 haben Bundeskanzler Werner Faymann (SP) und Vizekanzler Josef Pröll (VP) nach dem ersten Ministerrat des Jahres gestern unisono die VP-Bereitschaft zum Ausbau der Neuen ...
Faymann sprach von einem „Signal des Aufeinanderzugehens“, Pröll von einem „Abgehen von ideologischen Debatten“.
Bei so viel Eigenlob blieb allerdings wenig Raum für Konkretes: Wie der Ausbau der Neuen Mittelschule nun vorangetrieben wird, wie viel Geld dafür notwendig ist und bis wann alle Hauptschulen – verpflichtend – umgewandelt werden sollen, konnte die Regierungsspitze nicht beantworten. Die zuständigen Ressortministerinnen Claudia Schmied (Bildung, SP) und Beatrix Karl (Wissenschaft, VP) würden nun über einen „Etappenplan“ verhandeln, sagte Pröll. Faymann machte klar, dass für die SPÖ der Wunsch nach einer flächendeckenden Neuen Mittelschule, die auch die AHS-Unterstufe ersetzt, nicht vom Tisch ist: „Es gibt immer einen nächsten Schritt.“
Für Pröll hingegen ist mit dem schwarzen Zugeständnis zum Umbau der Hauptschulen in Neue Mittelschulen „das Gymnasium auch für die Zukunft abgesichert“. Die AHS sollen aber, wie beim derzeitigen Schulversuch, freiwillig ihre Unterstufen als Neue Mittelschule führen können: „Ich sehe keinen Grund, in bestehende Möglichkeiten einzugreifen“, so Pröll. Freilich ließ er offen, ob es dafür ebenfalls zusätzliches Geld geben könnte.
Zu klären ist zudem die Frage, wie die Lehrer an Neuen Mittelschulen entlohnt werden – die Verhandlungen über ein neues Dienstrecht für alle Lehrer starten spätestens im Februar. (jabü)