Mitterlehner: Vorerst nur "Pflichtprogramm" für Unis gesichert
WIEN. Die Studienplatzfinanzierung dürfte um drei Jahre verschoben werden.
Derzeit laufen die Budgetverhandlungen, die Ressorts müssen überlegen, wo sie den Sparstift ansetzen. Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (VP) zeigte sich gestern zuversichtlich, dass er die für die Jahre 2016 bis 2018 geforderte Uni-Milliarde erhalten wird. Damit könnten die Unis ihr "Pflichtprogramm" umsetzen, sagte der Minister. Durch die Hypo-Problematik dürfe nicht die Forschung eingeschränkt werden.
Noch im Februar hatte Mitterlehner vorgerechnet, dass für die Wissenschaft 1,6 Milliarden Euro bis 2018 nötig sind. Nun erklärte er, dass aus Spargründen die Studienplatzfinanzierung um drei Jahre verschoben werden könnte – diese würde 500 Millionen Euro kosten.
Das neue Modell war von Mitterlehners Vorgänger Karlheinz Töchterle entwickelt worden und wird im Test erprobt. Es sieht vor, dass die Uni pro Studienplatz eine festgelegte Summe erhält und dafür ihre Plätze beschränken darf.
Die Universitätenkonferenz forderte gestern die Regierung auf, Farbe zu bekennen, ob sie sich die Studienplatzfinanzierung leisten will. "Die Regierung hat sich offensichtlich dazu entschlossen, das von ihr selbst propagierte Langzeitprojekt fallen zu lassen", sagte uniko-Chef Heinrich Schmidinger.
In fünf Fächern läuft derzeit eine Testphase zur Studienplatzfinanzierung: Biologie, Pharmazie, Architektur, Informatik und Wirtschaft. Nur in zwei Fächern meldeten sich mehr Personen als Plätze zu vergeben waren. Interessantes Detail: Für 1348 Pharmazie-Studienplätze registrierten sich 1513 Personen. Zum Test im September 2013 kamen 778 Personen, letztlich inskribierten 646. (gana)