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"Man kommt in eine gewisse Schublade"

Von Christoph Kotanko, 19. Dezember 2018, 00:04 Uhr
"Man kommt in eine gewisse Schublade"
Weil sie im EU-Parlament war, blieb sie der Debatte über das Volksbegehren fern, sagt Bogner-Strauß. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. ÖVP-Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß über das Frauen-Volksbegehren, Lohngerechtigkeit und ihre Gespräche mit Unternehmen ab Jänner.

Die Steirerin Juliane Bogner-Strauß (47) ist Biochemikerin und Ministerin für Frauen, Familien und Jugend. Mit den OÖNachrichten sprach sie über ihr erstes Jahr im Amt und ihre Vertrauenswerte in der Bevölkerung.
 

OÖNachrichten: Frau Ministerin, bei der Nationalratsdebatte am 11. Dezember über das FrauenVolksbegehren (482.000 Unterschriften) blieb die Regierungsbank leer. Sie wurden wegen Ihrer Abwesenheit scharf kritisiert. Was war los?

Bogner-Strauß: Ich war zwei Tage durchgehend in Straßburg im Europäischen Parlament, konnte also am Sitzungstag gar nicht im Nationalrat sein. Das war den Abgeordneten auch bekannt.

Die Abwesenheit sämtlicher Regierungsmitglieder wirkte wie eine Demonstration. Hätten Sie an der Debatte teilgenommen?

Ich kann nur für mich sprechen. Ja, ich wäre selbstverständlich dabei gewesen. Das Frauen-Volksbegehren ist mir ein wichtiges Thema, 80 Prozent seiner Anliegen kann ich befürworten. Es sind aber auch Themen drin, die wenig mit Frauen zu tun haben oder unrealistisch sind, zum Beispiel die 30-Stunden-Woche.

Auf Ihrer Agenda ganz oben steht "mehr Lohngerechtigkeit für Frauen". Wie lässt sich die Lohnschere schließen?

Es gibt seit 1979 das Gleichbehandlungsgesetz, das für alle Bereiche der Arbeitswelt gilt oder gelten sollte. Derzeit arbeite ich mit einer Expertengruppe, um Benachteiligungen von Frauen zu reduzieren. Da sind Fachleute aus der Wissenschaft, Sozialpartnerschaft und Statistik dabei. Im Moment schauen wir uns die verschiedenen Einkommensberichte an, die zwischen 20 und 40 Prozent Lohnschere zeigen. Ein Problem ist, dass Frauen eine vergleichsweise geringe Stundenzahl arbeiten. Wir haben es in den vergangenen zwanzig Jahren nicht geschafft, die Stundenzahl zu erhöhen, obwohl inzwischen viel mehr Frauen arbeiten. Es sind nämlich wesentlich weniger in Vollzeit.

Wo wollen Sie ansetzen?

Ab Jänner werde ich Gespräche mit Unternehmen führen, die das Problem erkannt haben. Es herrscht überall Fachkräftemangel, Frauen sind ein riesiger Pool, in vielen Betrieben gibt es wenig bis gar keinen Lohnunterschied und gleich viele Frauen in den Führungsebenen. Mich interessiert, warum sie es und wie sie es gemacht haben.

Sie reden mit den "guten" Unternehmen. Warum gibt es diesbezüglich auch "böse"?

Ich würde keinem nachsagen, dass er es bewusst macht. Das sind gewachsene Verhältnisse, und man muss erkennen, wie man da herauskommt. Manche Unternehmer erzählen mir, sie haben 50 verschiedene Teilzeitmodelle. Vielleicht sind das zu viele? Ganz wichtig ist, dass die Frauen den Bezug zum Unternehmen nicht verlieren.

Fühlen Sie sich in der Frauen- und Familienpolitik vom Koalitionspartner genug unterstützt?

Wir haben eine sehr gute Gesprächsbasis und konnten in dem einen Jahr schon einiges umsetzen. Aber es sind zwei unterschiedliche Parteien.

Im APA-Vertrauensindex schneiden Sie mäßig ab, kein ÖVP-Regierungsmitglied liegt schlechter. Worauf führen Sie das zurück?

Natürlich sind im Sommer die Kürzungen bei Frauenprojekten extrem schlecht angekommen. Ich habe mir eben erlaubt, nachzuschauen, wer seit ewig Förderungen bekommt und was dafür geleistet wird. Wir haben Fördermittel zu den Gewaltschutzzentren umgeschichtet. Aber man kommt in eine gewisse Schublade, wenn man leistungsorientiert vorgeht.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 07.02.2019 10:42

Ich als Kavalier "alter Schule", bin zu Frauen höflich, besonders auch in meiner ehemaligen Schule VS 2 Linz war das meine absolute Option!
Im Vergleich zu Männern sind ja Frauen in unserer Gesellschaft immer noch schlechter dran, was laut Statistiken bewiesen ist.
Dass Frauen sich jetzt "Muskeln antrainieren" und "schlagfertig sein wollen", ist "sehr unfraulich" - es stoßt mich als Mann ab.
Jemanden wegen "mollig oder unhübsch" zu beschimpfen ist in jeder Form untragbar!
Solche Leute sollten einfach etwas "in Ruhe im Wald spazieren gehen" um ein bisschen herunterzukommen - nicht dauernd in Computer oder Smartphone hineinschauen!
Jemanden über Medien zu "beschimpfen" ist TIEF! Das macht man nicht! Pressefreiheit ist höchstes Gut!

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 07.02.2019 10:48

Auch alte Schulen schwänzt man nicht 😂😎😬

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