Gipfelfest mit ernsten Zwischentönen
Auf der Planai übergab Bulgarien am Samstag den EU-Vorsitz an Österreich.
Beim Dresscode hatte nur Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck aufgepasst. Sie war mit Wanderoutfit und Bergschuhen bekleidet auf die Planai gekommen: "Ich bin halt eine Tirolerin", sagte Schramböck lachend und bereit, sich auf den Weg zu machen. Daraus wurde aber nichts, der Programmpunkt "Wanderung auf dem EU-Trail" war kurz gehalten und fiel, als es zu nieseln begann, ganz aus. Gegen das Wetter kann nun einmal auch die schönste Choreographie nichts ausrichten. Und so blieben für die Bilder vor dem Bergpanorama nur kurze Sonnenfenster. Die genutzt wurden: "For our Instagram (Für unsere Instagram-Kanäle)", sagte Donald Tusk beim ersten gemeinsamen Foto mit Bulgariens Premier Bojko Borissow und Kanzler Sebastian Kurz (VP).
Fotowirksame Aktivitäten folgten noch einige, wie der Eintrag ins Gipfelbuch, Schnapstrinken und sich unter das Volk – 5000 Schaulustige kamen auf die Planai – mischen.
Alles nur eine medienwirksame Inszenierung? EU-Abgeordneter Othmar Karas teilte diese Einschätzung nicht: "Es geht auch darum, dass die Menschen Begegnungen mit der EU haben. Die Ratspräsidentschaft muss auch bei den Menschen sein."
Ein Treffen in einem Sitzungssaal habe man für die Übergabe bewusst nicht gewollt, sagte Kurz: "Mit Schladming haben wir einen ganz besonders schönen Ort ausgesucht. Die Bilder werden in ganz Europa gesehen und sind eine tolle Werbung."
Volksnähe, Grund zum Feiern und ein Zeichen der Einigkeit – dies alles sollte die Veranstaltung in Schladming sein. Denn auf diesen Tag des Feierns folgt die harte Arbeit. "Das Umfeld unserer Ratspräsidentschaft ist im Hinblick auf Spannungen mit Russland, Unberechenbarkeit in den USA und dem Brexit sehr herausfordernd", so der Kanzler. Diese Spannungen wolle man "als Brückenbauer" wieder abbauen. Und: "Wir sind froh, wenn wir einen Beitrag zu einem geeinten Europa leisten können."
Borrisow, dessen Land im ersten Halbjahr 2018 den Vorsitz inne hatte, sagte dabei seine Hilfe zu: "Wichtig ist es, miteinander im Gespräch zu bleiben."
Schutz und Sicherheit – Österreich hätte kein besseres Thema wählen können, sagte EU-Ratspräsident Tusk: "Genau das erwarten die Menschen von uns." Doch, fügte er warnend hinzu: "Sicherheit darf aber niemals auf Kosten der Freiheit gehen." Auf Deutsch wünschte Tusk Kurz abschließend "Alles Gute".
Für Tusk und Borrisow war der Besuch auf der Alm nur ein kurzer. Ihr Auftritt war nach einem knappen Arbeitsfrühstück und den folgenden Pressestatements erledigt.
Und während es für sie mit der Gondel wieder talwärts ging, trafen die Mitglieder der Bundesregierung ein. Allerdings ausschließlich jene der ÖVP. FP-Minister suchte man vergeblich. Nur die parteifreie Außenministerin Karin Kneissl war auf die Planai gekommen.
Mit Fragen danach wollte sich Kurz die Laune aber nicht verderben lassen. Man habe auch gemeinsam Termine absolviert: "Wir sind eine pro-europäische Regierung, wir haben den Ratsvorsitz gemeinsam vorbereitet." Sprach’s und wandte sich den Besuchern, die auf ein Selfie mit dem Kanzler hofften, zu.
Der schwarze ÖVP Kanzler Kurz hat es schon vor der Übergabe des EU-Ratsvorsitz geschafft, durch sein Einmischen in die deutsche Innenpolitik, die EU gehörig zu spalten, anstatt zu einen wie es als Ratsvorsitzender seine Aufgabe wäre.
Was geht eigentlich den österreichischen Kanzler der Wahlkampf in Bayern an? Die Spaltung von Deutschland dürfte ihm gelungen sein. Er hat halt nicht damit gerechnet, dass es den Seehofer zerreißen wird und der Söder mitgehen kann.
SEHR GUT gespalten, Hr. Medienkanzler!!!
Da ist ja wieder einmal etwas ganz schief gelaufen; der Marketingschmäh funktioniert auch nicht mehr. Die Leute sind viel klüger, als es diese abgehobenen Politiker vermuten können!
spoe (2707) 01.07.2018 14:22 Uhr
Zusammen mit der Datenschutzrichtlinie kann das konforme Speichern der Zustimmung kompliziert werden.
Rufi 01.07.2018 14:33 Uhr
spoe schildere. wer ist durch die datenschutzgesetze zu etwas verpflichtet?
( › Freiwilliger Sex)
Hier geht es doch um ein Gipfelfest und nicht um ein Zipfelfest.
(...) Tusk (...): "Sicherheit darf aber niemals auf Kosten der Freiheit gehen." --> Das haben hoffentlich alle gehört!
Hoffentlich auch der ÖGB, der Österreich heute mit den sinnlosen Blockierungen bei der ÖBB die Bürger in deren Bewegungsfreiheit einschränkt und in Geiselhaft nimmt.
[...] Othmar Karas [...]: "Es geht auch darum, dass die Menschen Begegnungen mit der EU haben. Die Ratspräsidentschaft muss auch bei den Menschen sein."
Aha, und die meisten Menschen befinden sich auf Berggipfeln?
Ein bisschen abgehoben ist das schon, nicht?
War ja nicht viel los bei Sebastians Bergwanderung. Der Standard hat die Teilnehmerzahl realistischer beschrieben: 2000 Menschen, die meisten in offizieller Mission und drei- bis vierhundert Schaulustige beim Picknick. Das wurde mir auch aus Schladming bestätigt. Die hätten auch bei uns am Pfenningberg beim Daxleitner Platz gehabt. Woher haben haben also die OÖN diese Zahlen? Mit dem Bulgaren hat er sich auch nur schwer unterhalten können, denn der spricht ausser seiner Muttersprache nichts anderes. Und wie ist der eigentlich auf die Planai gekommen, wenn der Sebastian ja die Balkanroute geschlossen hat?
Solange Die in Brüssel ungestört Ihre KONZERNPOLITIK zur Unterstützung der Aktionäre machen können, tun Die das auch.