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Eurofighter: Verfahren in München eingestellt, Wien ermittelt noch

Von nachrichten.at/apa, 09. Februar 2018, 20:09 Uhr
ABD0110_20170707 - ZELTWEG - ÖSTERREICH: Zwei Eurofighter des österreichischen Bundesheeres aufgenommen am Donnerstag, 06. April 2017 im obersteirischen Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg. Der Fliegerhorst Hinterstoisser ist der größte Militärflugplatz des österreichischen Bundesheeres und der Stützpunkt der Eurofighter. Die Eurofighter stehen vor ihrem Ende: Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) will aus dem umstrittenen Abfangjäger-System aussteigen und stattdessen einen neuen Flieger anschaffen. (ARCHIVBILD VOM 6.4.2017) - FOTO: APA/HARALD SCHNEIDER Bild: apa

MÜNCHEN/WIEN. Die Staatsanwaltschaft München hat ihr jahrelanges Schmiergeldverfahren gegen den Luftfahrtkonzern Airbus wegen des Eurofighter-Verkaufs an Österreich gegen ein Millionen-Bußgeld eingestellt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien laufen indes weiter.

Für Aufregung sorgten am Freitag auch Aussagen eines Insiders über die Berechnungen der ministeriellen Luftraumüberwachungs-Kommission.

Die seit 2012 laufenden, außerordentlich umfangreichen Ermittlungen gegen Airbus-Mitarbeiter und Geschäftspartner hätten keine Nachweise ergeben, dass es bei dem Eurofighter-Verkauf an das Bundesheer zu Bestechungszahlungen gekommen sei, teilte die Staatsanwaltschaft München am Freitag mit.

Die Staatsanwaltschaft beanstandet aber Zahlungen in dreistelliger Millionenhöhe an zwei Firmen in Großbritannien. Den Ermittlern zufolge stellte sich heraus, dass bei den mit dem Geschäft verbundenen, legalen Kompensationsgeschäften dreistellige Millionenbeträge ohne belegbare Gegenleistung für unklare Zwecke verwendet worden seien. Dem Unternehmen sei hierbei aber nur eine fahrlässige Aufsichtspflichtverletzung zur Last zu legen. Airbus muss demnach ein Bußgeld von 81,25 Millionen Euro an die bayerische Staatskasse zahlen.

Airbus hat die Strafzahlung akzeptiert und betonte in einer Aussendung, dass man stets mit der Staatsanwaltschaft München kooperiert habe und der Bescheid auch ausdrücklich die Bemühungen des Konzerns zur Stärkung von Compliance-Regelungen anerkenne.

Wien ermittelt weiter

Das Kapitel ist für den Luftfahrtkonzern aber noch nicht abgeschlossen: Denn unabhängig von der Entscheidung in Deutschland laufen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien weiter, wie ein Behördensprecher Freitagabend sagte. Wann die Untersuchungen abgeschlossen sein werden, lasse sich noch nicht sagen. Es besteht der Verdacht auf Betrug, Bestechung, Geldwäscherei und Untreue.

Teilweise gehen die Ermittlungen auch auf eine Betrugsanzeige der Republik zurück, die der damalige SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil vor ziemlich genau einem Jahr gegen Airbus erstatten ließ.

Im Juli vergangenen Jahres verkündete Doskozil außerdem den Ausstieg aus dem Eurofighter-System. Er stützte seine Argumentation damals auf den Bericht einer von ihm beauftragten Sonderkommission, die Optionen für eine effektive, aber kostengünstigere aktive Luftraumüberwachung prüfen sollte. Die Berechnungen in dem Bericht wurden laut einem Kommissionsmitglied allerdings auf Geheiß des Ministers zum Nachteil der Eurofighter erstellt, wie es hieß.

Der Lebenszyklus der Eurofighter soll laut dem Informanten bei den Berechnungen auf 40 anstatt 30 Jahre angelegt worden sein. Das hat dazu geführt, dass die Eurofighter bei der Gegenüberstellung mit anderen Luftverteidigungssystemen, deren Kosten nur für 30 Jahre berechnet wurden, als deutlich teurer dargestellt wurden.

Aus dem Büro von Doskozil, der mittlerweile Finanzlandesrat im Burgenland ist, hieß es auf Anfrage, die Sonderkommission habe hervorragende Arbeit geleistet und zwei Varianten vorgeschlagen: eine mit Auf- und Umrüstung der Eurofighter und eine mit einem neuen System. "Die Entscheidung fiel auf die Anschaffung eines neues Systems, und das aus gutem Grund. Der Weiterbetrieb des EF ist mit so hohen militärischen und finanziellen Risiken verbunden, dass ein Weiterbetrieb aus meiner Sicht einfach nicht vertretbar ist."

Die neue ÖVP-FPÖ-Regierung entschied sich in ihrem Regierungsprogramm jedenfalls dafür, die Frage der Eurofighter noch einmal von einer Expertenkommission prüfen zu lassen. Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) kündigte am Freitag Details zur neuen Kommission in den nächsten Tagen an. Bis Mitte des Jahres solle dann eine gute Entscheidungsgrundlage vorliegen, wie es mit der Luftraumüberwachung weitergeht.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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penunce (9.674 Kommentare)
am 10.02.2018 06:39

Der ehemalige Verteidigungsminister Doskozil hat die letzte Berechnung über die Kosten über den Eurofighter getürkt.

So steht es im Standard geschrieben;

"Ein Kommissionsmitglied erklärte nun der APA, dass die Berechnungen in dem Bericht auf Geheiß des roten Ministers und zum Nachteil der ungeliebten Abfangjäger erstellt wurden. Im Detail sei der Lebenszyklus der Eurofighter mit vierzig statt dreißig Jahren kalkuliert worden – und das habe dazu geführt, dass die Eurofighter bei der Gegenüberstellung mit anderen Jettypen, deren Kosten nur für drei Jahrzehnte berechnet wurden, als deutlich teurer dargestellt wurden."

derstandard.at/2000073955082/Doskozil

Das alles geschah im vergangenem Sommer, als die ROTEN noch voller Hoffnung waren, nach der im Herbst stattfindenden Wahl erneut den Kanzler zu stellen und auf einen neuen Kampfjäger Typ umzusteigen!

Airbus zahlt dafür 81,5 Millionen Euro Bußgeld, das BH geht natürlich leer aus!

Die ROTE Handschrift ist deutlich zu erkennen! traurig

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 09.02.2018 21:14

"Den Ermittlern zufolge stellte sich heraus, dass bei den mit dem Geschäft verbundenen, legalen Kompensationsgeschäften dreistellige Millionenbeträge ohne belegbare Gegenleistung für unklare Zwecke verwendet worden seien."

Heiterkeit Für "unklare Zwecke" 81.250 000 Mio Zahlen. Wer hat da ermittelt die Ehrenwerten Leute von der Deutschen Bank , Audi Siemens ,Rheinmetall ?

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