Eurofighter-U-Ausschuss: Frühere Magna-Manager werden befragt
WIEN. Der Eurofighter-U-Ausschuss befragt am Donnerstag als Zeugen die früheren Magna-Manager Siegfried Wolf und Hubert Hödl. Es geht um dubiose Zahlungsflüsse rund um den umstrittenen Jet-Kauf
Wolf und Hödl ließen im letzten U-Ausschuss ihre Befragungstermine zu den umstrittenen Gegengeschäften rund um den Abfangjäger-Kauf platzen. Weil der U-Ausschuss im Sommer wegen der Neuwahlen vorzeitig beendet werden musste, konnten sie nicht mehr an Ersatzterminen geladen werden. Die Befragungen sollen nun am Donnerstag nachgeholt werden.
Es gehe um 183,4 Mio. Euro Steuergeld, erinnerte Pilz, bewaffnet mit Zeigestab und einer Tafel, auf der dubiose Geldflüsse rund um die Briefkastenfirma Vector und Hödl dargestellt werden sollen. Es gebe "unerklärliche Mehrfachverrechnungen" und "ständig Provisionen an Briefkästen, die behaupten, Gegengeschäfte angebahnt zu haben", obwohl es weder Personal noch Geschäftslokale gab. "Und das Geld landet dann auf wundersame Weise wieder beim Magna-Manager."
Michael Bernhard von den NEOS kündigte an, heute Dokumente vorzulegen, die bisher nicht bekannt seien. Diese sollen belegen, dass rund um das "Netzwerk" Magna, Wolf und Hödl "polizeiliche Falschaussagen" getroffen worden seien und dass es eine direkte Verbindung zwischen Magna und dem Jet-Hersteller EADS gegeben habe.
Was war die Leistung?
Andreas Ottenschläger, Fraktionsführer der ÖVP, will nicht nur die Höhe der Provisionen hinterfragen, sondern auch, was die Leistung gewesen sei. FPÖ-Fraktionsführer Reinhard Bösch interessiert, ob Wolf in der Phase der Typenentscheidung im Rahmen seiner Kontakte zu Regierungsmitgliedern Hinweise auf illegale Zahlungen gehabt habe. Er verwies aber darauf, dass sowohl gegen Wolf als auch gegen Hödl Verfahren laufen, weshalb es passieren kann, dass sie sich zu Fragen im Zusammenhang damit entschlagen können.
Am Rande des U-Ausschusses sprach sich SPÖ-Fraktionsführer Rudolf Plessl einmal mehr dafür aus, dass künftige derartige Ankäufe ohne Gegengeschäfte durchgeführt werden müssen. "Wir wollen keine Gegengeschäfte." Auch die FPÖ sieht das nun so, wie Bösch bekräftigte. Ottenschläger schloss es indes für die ÖVP nicht aus, dass es auch künftig Gegengeschäfte geben wird - allerdings unter strengeren Rahmenbedingungen.
Jene die zu Unrecht Sozialleistungen von ein paar Tausend Euro erschleichen sind Sozialbetrüger und der Staatsfeind Nr.1. Jene die bei Staatsgeschäften Millionen an Provisionen abstauben nennt man Leistungsträger. Egal ob der Staat einkauft oder verkauft, irgend ein Parasit kassiert immer mit. Ekelhaft und asozial.