Erwin Pröll, der ewige Machtmensch
WIEN. Mit der Rochade von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Wolfgang Sobotka zeigte Niederösterreichs Landeshauptmann wieder einmal, wer in der ÖVP regiert.
Erwin Pröll ist es gewohnt, dass sein Wort unwidersprochen bleibt. Kritische Fragen passen nicht ins Bild des unantastbaren Landesfürsten, das er sich in 23-jähriger Regentschaft geschaffen hat. Wer es doch wagt, bekommt Prölls Zorn zu spüren.
So wie jene Journalisten, die am Sonntag nach der Präsentation der Ministerrochade fragten, ob diese so kurz vor der Präsidentschaftswahl wirklich eine so gute Idee sei, wie es Pröll dargestellt hatte. "Haben wir uns so undeutlich ausgedrückt? Ich glaube nicht", entgegnete er unwirsch, die Stirn in tiefe Falten gelegt. Die Frage war nicht von den Vertretern des ORF Niederösterreich gekommen – da sitzt mit Chefredakteur Robert Ziegler ein Vertrauter Prölls.
Zuvor waren die Dinge nach seinem Geschmack gelaufen: Auch zur eigenen Schadensminimierung soll Parteichef Reinhold Mitterlehner – wie der gesamte VP-Vorstand – die Rochade kampflos zur Kenntnis genommen haben.
Prölls Darstellung und die Realität decken sich dennoch nicht: Sein Hauptmotiv war, zu zeigen, dass er die Kontrolle über seine eigene Nachfolge hat. Dass er nebenbei offenbart, wie er die Bundespartei kontrolliert, stört den Machttaktiker nicht. Man erinnere sich an die Wehrpflicht-Volksbefragung 2013, gegen die sich die ÖVP stemmte, bis es Pröll wegen der kommenden Landtagswahl beliebte, so wie auf SP-Seite Konterpart und Freund Michael Häupl.
Der Königsmacher
Obwohl er die Rolle des Königsmachers stets kokettierend von sich weist, gilt: Kein Parteichef ohne Prölls Segen. Mit Neffen Josef Pröll und dessen Nachfolger Michael Spindelegger waren vor Mitterlehner zwei ganz besonders enge Verbündete aus Niederösterreich am Ruder.
Als Spindelegger im August 2014 wegen parteiinterner Querelen um die Steuerreform alles hinschmiss, weilte Pröll auf Urlaub. Mitterlehners Kür erfolgte in seiner Abwesenheit – nicht aber ohne Rücksprache.
Dass Pröll selbst formal übernimmt, war auch damals kein Thema. Schließlich hat er sich in Niederösterreich ein Lebenswerk geschaffen. Mit dem "Club Niederösterreich" etwa hat er schon in den 80ern begonnen, Manager, Künstler und Medienschaffende um sich zu scharen. Und zur Sicherheit garantiert das Landtagswahlrecht, dass eine Vorzugsstimme mehr zählt als eine Parteistimme – ein klarer Vorteil für den Landesvater, der 2013 auf mehr als 300.000 Vorzugsstimmen kam.
Dass er da die Präsidentschaftskandidatur scheute, weil der Sieg unsicher schien, ist aus Prölls Sicht logisch. Die nunmehrige Eile als Hinweis zu sehen, dass der im Dezember 70-Jährige bald, vielleicht sogar heuer abtreten wolle, wird in Parteikreisen verneint.
Vielmehr hätten die verbesserten Imagewerte der Innenministerin und mögliche Turbulenzen nach einer Wahlpleite Khols das Zeitfenster definiert. Auch Pröll wollte schon am Sonntag von Ablösefragen nichts wissen: "Sie sollten da nicht wieder so falsch herumspekulieren wie bei der Präsidentschaftskandidatur", wetterte er.
Zumindest mit einem tröstet sich die Bundes-VP: Missglückt die Hofburg-Wahl, könne sich Pröll diesmal nicht aus der Verantwortung nehmen. Für den Fall, dass die Wahl für beide Koalitionsparteien am 24. April fatal endet, soll es in beiden Lagern schon jetzt die gleichlautende Parole geben: "Nerven bewahren und weitermachen."
Oberösterreicher Wöginger steht vor Karrieresprung zum ÖAAB-Chef
Mit ihrem Wechsel nach Niederösterreich legt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner auch ihre Funktion als ÖAAB-Chefin zurück. Der mächtige VP-Arbeitnehmerbund dürfte schon bald in oberösterreichischer Hand sein. Aller Voraussicht nach wird ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger (Bild) in die Fußstapfen seiner bisherigen Chefin treten.
Am 12. November findet turnusgemäß die Wahl des ÖAAB-Chefs statt. Mikl-Leitner hat intern vorgeschlagen, dass ihr Wöginger vorerst als geschäftsführender Obmann folgen soll.Die drei wichtigsten VP-Bünde wären damit neben dem Parteivorsitz in oberösterreichischer Hand: Christoph Leitl steht dem Wirtschaftsbund vor, Jakob Auer dem Bauernbund.
Wögingers bisheriger Stellvertreter Karl Nehammer dürfte zum Generalsekretär des Arbeitnehmerbundes aufrücken. Er ist derzeit auch Wahlkampfleiter für den schwarzen Hofburg-Kandidaten Andreas Khol. Der kommentierte die Rochade, die knapp vor der Wahl stattfindet, stoisch: „Ich bin weder verärgert noch beleidigt“, sagte Khol.
Im Innenministerium ändert sich wenig. Mikl-Leitner nimmt Pressesprecher Hermann Muhr nach Niederösterreich mit, den Rest des Teams will Nachfolger Sobotka übernehmen.
der EP weiss, dass die Zeit der ÖVP vorbei ist, spätestens seit der Wahl in OÖ, sie werden eine Kleinpartei wie die grünen oder die Neos.Das würde ihm zugeschrieben, jetzt tritt er zurück, rechtzeitig, nicht wie Pühringer, der die Macht an FPÖ abgeben musste und als Verlierer zurücktritt.
die ML wird eine grosse ÖVP Schlappe heimfahren, die dem Erwin nichts angeht.
als Menschl ist er für mich ein Ungustl, vor allem seit er einen alten verdienten Pfarrer öffentlich gedemütigt hat.
Erwin Pröll, der ewige Machtmensch
N.Östreichs Kim IL sung...
i hob persönli nix gegnan Erwin und gegnan Kim...
Nix wirksames?
Ob das nicht die Retourkutsche dafür war, dass der Kaiser nicht für die Hofburg kandidieren durfte, und davon bin ich überzeugt (youtube: erwin Pröll). So hat er dem Mitterlehner zwei Wochen vor der Wahl noch einen Tritt versetzt!
Der Pröll hat aus guten Gründen nicht kandidiert, denn sonst hätte er damit rechnen müssen, dass allzuviel über Weinköniginnen, die Nachwuchsarbeit der NÖ-ÖVP und nächtliche Cobraeinsätze in die Medien kommt.
Ob es einem passt oder nicht - eins kann man unwidersprochen feststellen. Erwin Pröll kanns einfach, die anderen sind absolute Lutscher und Warmduscher. Gebe es mehr Politiker vom Kaliber des Erwin Pröll, hätte die Bundesregierung ein besseres Image. Denn da wird gehandelt und nicht dem Mainstream nachgelaufen!!!
Und was genau hat er Großartiges gemacht?
Außer salbungsvolle Reden gehalten und den großen Macher gespielt?
Wäre da nicht Wien mittendrin, würde es in ganz NÖ aussehen wie im Waldviertel.
Man sieht halt täglich, worum es in der Politik geht. Die wenigem Machtmenschen bestimmen in der Partei, der Rest sieht sprachlos zu.
...er verwechselt eben Demokratie mit Monarchie und viele ÖsterreicherInnen haben die Sehnsucht nach einem Kaiser
a la Franz und Sissi
Ein guter Sager aus der Steiermark:"Wir müssen rasch daran arbeiten, dass der Eindruck schwindet, dass die ÖVP eine niederösterreichische Landespartei mit oberösterreichischen Gastarbeitern und einer kleinen angeschlossenen bundespolitischen Abteilung ist. Die ÖVP darf nicht bloß verlängerte Werkbank für St. Pölten sein", sagt Drexler
Machtmensch:
BESTENFALLS GEFÜRCHTET - NIEMALS GELIEBT .....
Der naheliegenste Denkzettel wäre schon die BP-Wahl, um dort Griss zu wählen. Endlich mal eine intelligente erfolgreiche Person außerhalb des üblichen Parteientheaters.
Liebe OÖN-Redaktion! Aus diesem Artikel spricht Frust Ihrerseits. Ihr seid von Pröll zu wenig respektiert worden.
Ja, Pröll ist ein ungustiöser Machtmensch. Das aber im Artikel so markant niederzuschreiben, ist schwacher Journalismus.
Erwin Pröll ist und bleibt der Totengräber der ÖVP.
So lange es nicht gelingt, diesen präpotenten Ungustl in die unverdiente Pension zu pressen und ihm einen Maulkorb umzuhängen, so lange wird der Abstieg der ÖVP weiter gehen.
Auf dem Foto sieht man ihn gerade wie die Donaubrücke Mauthausen plant.
Pröll ist ein Provinzdiktator, der so wie Pühringer nicht loslassen kann und dereinst wohl hianusgetragen werden muss. Der Unterschied zu Oö: er hat mit Mikl, Sobotka und Pernkopf politisches Personal hochkommen lassen, das auch in der Lage ist, in die Fussstapfen zu treten. Dass Mitterlehner bei dem traurigen Bäumchen wechsle dich Spiel mitmacht und nicht Rückgrat zeigt und zurücktritt, zeigt nur wie schwach die VP mittlerweile ist.
Soll er jetzt knapp 2 Wochen vor der Wahl zurücktreten?
Er konnte nicht anders handeln.
weshalb sollte Mitterlehner zurücktreten ?
Der sollte lieber endlich 1X dem Pröll fest in den "Allerwe....." treten !
Diese övpler sind mit sich selbst so beschäftigt das sie das Volk Komplet vergessen wofür sie eigentlich gewählt worden sind. Lang wierds eh nimmer dauern bis der Wind sich dreht.
verwechselst du das jetzt mit der spö und dem vetlinter michi?
Pröll ein Machtmensch?
Von einem Politiker wird Geradlinigkeit und Durchsetzungsvermögen verlangt, zeigt er dieses wird er mit dem linken negativ behafteten "Machtmensch" bezeichnet.
Nicht jeder ist so unentschlossen wie die meisten derzeitigen Regierungsmitglieder, bis auf wenige Ausnahmen die in der ÖVP beheimatet sind.
Kann den Niederösterreichern nur gratulieren, unser Herr Dr. Pühringer hat vergessen wofür er zu stehen hat, die Wahlen haben der ÖVP in O.Ö. gezeigt dass die Fahne in den Wind halten nicht reicht.
"wird Geradlinigkeit und Durchsetzungsvermögen verlangt"
Gerade das haben EX-VP-Obmänner Spindi, Pröll und jetzt Mitterlehner bewiesen, wie sie sich von den Landeskaisern vorführen lassen.
Die nicht, waren/sind Hampelmänner.
der Mitterlehner in der ZiB 2:
"ich nehme an das ich der Chef in der VP bin"
war das ihr Wunschkandidat ?
"durchaus, ich hab ihn vorgeschlagen"
ich hau mich ab, das ist Kabarett, man braucht das nicht mehr kommentieren.
Eine Partei die unter der Diktatur eines Landesfürsten steht. Mitterlehner kann einem leid tun!
Das nennt man Parteidiktatur.
Und, liebe Redaktion, nicht böse sein, aber das ausgewählte Bild hat ja auch was. Diese Geste kommt mir schon sehr bekannt vor, es gab da vor 80-90 Jahren einen Braunauer mit so einem lustigen Bärtchen, der hat sich auch gerne in dieser Pose gezeigt.
Aber bevor ich gesperrt oder von Herrn Pröll verklagt werde: Ich gehe natürlich davon aus, dass es sich hier um einen Schnappschuss handelt und keinesfalls um eine einstudierte Pose, obwohl......
...ein Ungustl wie er im Buch seht!
Ich möcht den Pröll das nennen, was Schüssel dereinst den Tietmeyer nannte.
Vor sechs MOnaten war die Weinzeit ....... Und wie man weiß ist Pröll ein Fan von Weinköniginnen ........ Wäre ich seine Gattin, wäre der Breitscheitler NICHTS mehr!
Was meinst du mit "Fan von Weinköniginnen"?