Die Fortsetzung der Studentenproteste
Mit Hörsaalbesetzungen durch aufgebrachte Studenten musste sich vorerst nur ihr Vorgänger, Johannes Hahn (VP) herumschlagen. Heute erlebt aber auch Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (VP) die erste große Studenten-Demonstration ihrer Amtszeit.
Mit Hörsaalbesetzungen durch aufgebrachte Studenten musste sich vorerst nur ihr Vorgänger, Johannes Hahn (VP) herumschlagen. Heute erlebt aber auch Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (VP) die erste große Studenten-Demonstration ihrer Amtszeit.
Allerdings richten sich diesmal die Proteste – mit bis zu 15.000 Teilnehmern wird gerechnet – weniger gegen Karl allein, sondern vielmehr gegen sie und ihre 45 Kollegen, die anlässlich der Jubiläums-Konferenz zu „Zehn Jahre Bologna-Prozess“ in Budapest und Wien zusammenkommen. Der Bologna-Prozess (Details siehe Box) ist für viele Studenten Symbol, um ihre Kritik festzumachen.
Die Grundidee, einen gemeinsamen Hochschulraum zu schaffen, in dem sich Studenten und Lehrende ohne Barrieren frei bewegen können, ist noch nicht umgesetzt. So ist etwa in Österreich die Umstellung auf Bachelor-, Master- und PhD-Abschlüsse zwar in 89 Prozent der Studien vollzogen – aber nicht überall. Das geben auch Wissenschaftsministerium und selbst die Rektoren zu. Studenten kritisieren eine „Verschulung“.
Abhilfe soll die – allerdings auch schon wieder länger bestehende – Möglichkeit, Bachelor-Studien auf vier Jahre zu verlängern, bringen. Die meisten Bachelor-Studien dauern in Österreich drei Jahre. Gerade dieses Schnellverfahren hat auch dazu geführt, dass der Bachelor hierzulande als akademischer Titel kaum anerkannt ist. Wohl mit ein Grund, warum 80 Prozent der Bachelor-Absolventen ein Masterstudium anhängen.
Über Österreichs Grenzen hinaus ziehen die 46 Bologna-Teilnehmer über die Umstellung der Studienarchitektur durchaus positive Bilanz. Nicht erreicht wurde laut aktuellen Studien zur Jubiläums-Konferenz das Ziel, wonach bis zum heurigen Jahr 20 Prozent der Studenten einen Teil ihres Studiums im europäischen Ausland absolviert haben sollten. Was wohl daran liegen mag, dass – auch das stellen Studien fest – die Anrechnung ausländischer Prüfungen nicht reibungslos funktioniert.
Wenig haben die Bologna-Teilnehmer auch getan, um den Uni-Zugang für sozial Schwächere zu erleichtern.
den geldhahn komplett zudrehen!
"Kein Geld für die Bildung!"?