Deutsch-Test für Islam-Lehrer

17.Februar 2009

Jeder Lehrer in Österreich müsse für alle Fächer mit Unterrichtssprache Deutsch die Sprache auch ausreichend beherrschen. Anhand dieses Grundsatzes legte das Unterrichtsministerium am Montag die Regeln für die davor mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft grundsätzlich vereinbarte Überprüfung der Deutsch-Kenntnisse vor.

Demnach müssen sich alle bundesweit rund 400 islamischen Religionslehrer bis Ende April einer Überprüfung der Sprachkenntnisse unterziehen. Um weiter unterrichten zu dürfen, müssen diese Deutsch-Kenntnisse auf dem Niveau B2 des „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen“ (GERS) nachweisen. Das entspricht nach Expertenansicht Matura-Niveau.

Die Organisation und die Festlegung der Modalitäten der Überprüfung sei Sache der Landesschulräte, hielt das Ministerium fest.

Mit 132 islamischen Religionslehrern an Pflichtschulen und insgesamt 169 Pädagogen (AHS sowie berufsbildende Schulen eingerechnet) wird es in Wien die mit Abstand meisten Prüflinge geben. Diese werden von den Schulleitern selbst getestet.

Unklar ist derzeit, wie viele der Islam-Lehrer die nun fixierten Anforderungen erfüllen können. Nach Angaben von Wiens Stadtschulrätin Susanne Brandsteidl (SP) habe man bereits seit dem Jahr 2006 im Zuge ihrer Neuanstellung 32 Lehrer überprüft. Fünf hätten den Test nicht bestanden und seien abgewiesen worden.

Brandsteidl forderte von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SP), dass künftig auch die Lehrmittel und Bücher für den Religionsunterricht durch den Bund zugelassen werden.