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Bologna-Prozess: Studieren ohne Grenzen oder Verschuldung der Unis?

Von Von Jasmin Bürger, 12. März 2010, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Studenten demonstrieren gegen Bologna-Gipfel
Bild: APA

WIEN. Vor zehn Jahren fiel der Startschuss, um ein gemeinsames europäisches Hochschulsystem zu schaffen – der Bologna-Prozess. Die OÖN beantworten zum Jubiläum die wichtigsten Fragen dazu.

Was ist eigentlich der Bologna-Prozess?

1999 haben 30 europäische Staaten in Bologna die Schaffung eines gemeinsamen Hochschulraums beschlossen. Ziel war einerseits Mobilitätsförderung, andererseits wollten sie eine wettbewerbsfähige Universitätslandschaft als Gegenpol etwa zu den USA schaffen. Mit Kasachstan wurde bei der gestern eröffneten Jubiläumskonferenz das nun 47. Teilnehmerland aufgenommen. Wesentliche Elemente von Bologna sind die Vereinheitlichung der Studienstruktur auf Bachelor-, Master- und PhD-Abschlüsse und die Anrechenbarkeit im Ausland absolvierter Studienteile (ECTS-Punkte). Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (VP) vergleicht Bologna gern mit dem Euro, als gemeinsame Währung für die Unis.

Wie weit sind die wesentlichen Elemente in Österreich umgesetzt?

Die Umstellung der Studienstruktur ist weit fortgeschritten: Fast 89 Prozent der 969 Universitätsstudien waren im Wintersemester 2009 als Bachelor- und Masterstudiengänge strukturiert. An den Fachhochschulen liegt der Anteil schon bei 97,5 Prozent. Bachelorstudien dauern in Österreich in der Regel sechs Semester – erlaubt sind bis zu acht, ein Masterstudium dauert mindestens weitere vier. Ein PhD-Studium dauert mindestens weitere sechs Semester.

Warum protestieren so viele Studenten dagegen?

Die Unzufriedenheit rührt vor allem aus der praktischen Umsetzung der Studienstruktur: Viele Unis haben einfach die Inhalte der alten Diplomstudien in kürzere Bachelorstudiengänge gepackt – die Studienpläne sind überfrachtet und verschult. Die Protestbewegung sieht auch die Debatte um Zugangsregelungen als Folge von Bologna.

Sind die Bologna-Ziele erreicht worden?

Die Umstellung der Studienstruktur ist in den meisten Teilnehmerländern weit gediehen. Das Ziel, dass jeder fünfte Absolvent im Bologna-Raum bis heuer einen Auslandsaufenthalt absolviert haben sollte, wurde insgesamt klar verfehlt. In Österreich hatten zuletzt 18,7 Prozent der Absolventen einen Teil ihres Studiums im Ausland verbracht. Auch bei der Anrechnung von Auslandsstudien gibt es trotz ECTS-Systems immer wieder Probleme.

Wenig, das kritisiert eine der vielen zur Jubiläumskonferenz vorgelegten Studien, haben die Teilnehmerländer unternommen, um den Anteil von Studenten aus sozial schwächeren Schichten zu heben.

Kann Österreich aus Bologna auch wieder aussteigen?

Prinzipiell ja. Der Bologna-Prozess, der übrigens nicht von der EU ausgeht, ist ein freiwilliger Zusammenschluss. Praktisch wäre eine Nicht-Teilnahme schwierig, Österreichs Universitäten würden sich damit isolieren und die durchaus erwünschte Mobilität heimischer Studenten erschweren.

Wie geht es mit dem Bologna-Prozess weiter?

In den nächsten zehn Jahren sollen alle gesteckten Ziele zur Gänze umgesetzt werden. Dazu zählen auch Maßnahmen zur Qualitätssicherung.

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