Bildungsminister hält nichts vom "Jammerdiskurs"

17.März 2018

Seine persönliche Zwischenbilanz zog am Freitag Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP). Der Universitätsprofessor für Geographie sprach von einem "sehr guten Ende" der Budgetverhandlungen im Wissenschaftsbereich.

Unterm Strich stehe – vor allem aufgrund der schon 2017 beschlossenen Anhebung des Uni-Budgets – ein Plus von 9,5 Prozent von 2018 auf 2019. Faßmann: "Ich kann diesem allgemeinen Jammerdiskurs nicht zustimmen."

Im Vorjahr hat der Nationalrat die Anhebung des Uni-Budgets für die Jahre 2019 bis 2021 um 1,35 Milliarden Euro auf rund elf Milliarden Euro beschlossen. Für 2019 ist das ein Plus von 280 Millionen.

Wie die Mittel verteilt werden, muss mit den Unis bis Ende des Jahres im Detail festgelegt werden; Linz z.B. hat diesbezüglich Befürchtungen.

Faßmann fordert von den Hochschulen strategische Planungen, um bessere Betreuungsverhältnisse und weniger Studienabbrecher sicherzustellen. Insgesamt sollen 500 Stellen für Professoren und anderes Lehrpersonal entstehen.

Video: Am Mittwoch wird der Finanzminister seine Budgetrede halten, dennoch werden fast täglich Details bekannt. So kann sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) über ein deutliches Finanzplus freuen.

Fachhochschulen profitieren

Für den Ausbau der Fachhochschulen soll es 2019 ein Plus von knapp 25 Millionen Euro geben. Damit werden rund 450 neue Anfänger-Studienplätze finanziert. Der Wissenschaftsfonds FWF erhält bis 2021 ein kumuliertes Plus von 110 Millionen Euro. Damit soll das Jahresbudget von 184 auf 224 Millionen bis 2021 steigen. "Die finanzielle Dynamik könnte besser sein, aber sie ist vorhanden" (Faßmann). Ebenfalls budgetwirksam werden die bereits in den vergangenen Monaten abgeschlossenen neuen Leistungsvereinbarungen mit der Akademie der Wissenschaften und dem Institute of Science and Technology (IST) Austria. Die Akademie erhält bis 2020 ein Plus von 30 Millionen Euro sowie nochmals 30 Millionen für die Sanierung ihres Hauptgebäudes und des umliegenden Alten Universitätsviertels.

Das IST hat bis 2020 ein Plus von 60 Millionen Euro in Aussicht. In dieser Institution in Klosterneuburg wird nach dem Vorbild von Einrichtungen wie dem israelischen Weizmann-Institut oder der Rockefeller University (USA) Spitzenforschung betrieben. (chk)