Beim Bundesheer beginnt das große Sesselrücken
WIEN. Der neue Generalstabschef steht so gut wie fest. Und auch an der Spitze von Militär- und Brigadekommanden werden Jobs frei.
Zu wenig Geld, fehlendes oder bald in Pension gehendes Personal. Über diese Probleme klagt das Heer seit Langem. Während für Ersteres wenig Hoffnung auf Besserung besteht – allen Beteuerungen der Regierung zum Trotz – ist die Personalentwicklung seit knapp zwei Jahren deutlich positiv. Durch das verbesserte Image der Armee hat der Drang junger Menschen, den Soldatenberuf zu ergreifen, kräftig zugenommen.
Die Verjüngung ist höchst nötig. Verabschieden sich doch in den nächsten Jahren viele Soldaten in den Ruhestand – und nicht nur "einfache" Unteroffiziere und Offiziere. Auch im Bereich der Kommandanten steht der große Umbruch bevor. In Wien wartet bereits alles darauf, dass Verteidigungsminister Mario Kunasek (FP) bekannt gibt, wer dem Ende Juni verabschiedeten und aus Oberösterreich stammenden General Othmar Commenda als oberster Soldat nachfolgt. Für Experten ist diese Personalie längst entschieden: Generalstabschef wird demnach Generalmajor Robert Brieger, derzeit im Kabinett des Ministers aktiv. Zuvor war der Wiener unter anderem Kommandant der EU-Truppe in Bosnien-Herzegowina.
Generalmajor Robert Brieger
Unklar ist derzeit noch, ob es künftig wieder einen stellvertretenden Generalstabschef geben wird. Diese Funktion war in der von Ex-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SP) verfügten Struktur nicht mehr vorgesehen. Doch sein Nachfolger hat diese wieder aufgehoben. Derzeit führt die Geschäfte der Chef der Generalstabsdirektion, Generalmajor Johann Luif. Übrigens: Diese Direktion gibt es in der von Minister Kunasek angeordneten alten Kommandostruktur gar nicht.
Neuer Kommandant in Salzburg
Während die Bekanntgabe des neuen Generalstabschefs noch aussteht, ist seit gestern der neue Militärkommandant von Salzburg fix. Brigadier Anton Waldner folgt Heinz Hufler nach. Hufler war übrigens vor seiner Zeit in Salzburg Kommandant der Heeresunteroffiziersakademie (HUAk) in Enns.
Auch in Oberösterreich stehen in den kommenden Monaten einige Veränderungen auf der Führungsebene des Heeres an. Fix ist, dass der Chef des Kommandos Luftunterstützung in Hörsching, Brigadier Andreas Putz, mit Ende September in Pension geht.
Brigadier Andreas Putz
Neuer Chef bei Luftunterstützung
Seine Funktion als Brigade-Kommandant wird allerdings nicht ausgeschrieben. Ihm folgt Oberst des Generalstabsdienstes Wolfgang Wagner, der für seine Laufbahn eine Truppenverwendung benötigt und deshalb mit der Führung der Brigade vorerst nur betraut sein wird.
Seine Bestellung löst übrigens bei einigen Offizieren Murren aus. Denn für Truppenoffiziere, also Offiziere, die keine Generalstabsausbildung haben, gebe es ohnedies nur drei Kommanden in Österreich. Mit Wagner falle damit eine davon – vorerst zumindest – weg. Der Oberösterreicher Wagner war vor einigen Jahren schon kurze Zeit in Hörsching stationiert. Damals als Stabschef des Kommandos Luftunterstützung.
Hörsching: Geht Raffetseder?
Auch beim Militärkommando Oberösterreich wären altersbedingt bald Veränderungen in der Führung möglich. Während dem Vernehmen nach mit Oberst Johann Hehenberger der stellvertretende Militärkommandant per Dezember in den Ruhestand treten dürfte, soll sich Militärkommandant Generalmajor Kurt Raffetseder noch nicht entschieden haben. Er könnte mit Februar 2019 in Pension gehen.
Generalmajor Kurt Raffetseder
Mit der Rücknahme der Strukturreform seines Vorgängers hat Minister Kunasek die Kommanden Land- und Luftstreitkräfte wieder zusammengelegt – mit Kommandositz in Graz. Damit bleibt der Chef des Streitkräftekommandos, Generalleutnant Franz Reißner, automatisch im Amt. Mit 62 Jahren könnte dieser aber ebenso demnächst in Pension gehen, wie der kurzzeitige Kommandant der Luftstreitkräfte, Generalmajor Karl Gruber, der mit seinem Kommando in Salzburg angesiedelt war.
Es gibt doch keinen thread, den bekannte Forentrolle nicht binnen kürzester Zeit verschmutzen.
Ich würde auch das Heer mit Pferden ausstatten! Nur den Kickl fragen der weiß wie es geht! Und für die Verteidigung auf der Donau: Seepferdchen!
Das Heer muss natürlich so schnell wie möglich komplett "neutralisiert" werden. Schlag nach bei Podorschek......
Wird hier auch umgefärbt und ein paar verdiente Rechte befördert ?
Man wäre ja richtig blöd, wenn man jene Rothäute im Amt ließe, welche die Blauen seit vielen Jahren als Erzfeinde sahen und entsprechend vehement bekämpften. Dies bitte nicht ausschließlich im Zusammenhang mit der aktuellen Situation beim Heer sehen, sondern gern auf sämtliche Postenbesetzungen im öffentlichen Raum beziehen.
Rothaeute durch Blautrinker zu ersetzen soll ein Fortschritt sein ?
Eine etwas heikle Fragestellung 😉 Eine hier angedeutete Umfärbung würde ja bedeuten, dass verdiente Rote durch verdiente Blaue etsetzt würden, nicht wahr ?
Verdient??? Parteibuch als oberste Qualifikation!!!
Die Parteizugehörigkeit selber ("Parteibuch") halte ich, blauäugig wie ich bin, noch nicht für grundsätzlich störend.
Eine Parteifunktion in der Hierarchie dagegen, in einer der vielen Institutionen, die Macht und Selektion erlaubt (Sitze, Reihung, Disziplin), halte ich für einen Interessenskonflikt bei einem Beamten. Besonders aber bei einem Regierenden.
Hat man ja bei Darabos und Klug gesehen. Die hatten wirklich keine andere Qualifikation vorzuweisen.
...ersetzt.
Das rhetorische "nicht wahr" ist der viel ärgere Tüppfähla gewesen.
Die Farbenlehre der Parteien IST die ansteckende Pest in allen staatlichen Institutionen. Besonders in den exekutiven, die nicht mit Parteifunktionären belastet werden dürf(t)en. Damit wird aus demokratischen Vorgängen und aus fachlichen Qualifikationen ein Nullsummenspiel.