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"Allianz" der Beamten-Kassen soll bis 2035 fast eine halbe Milliarde bringen

15. Dezember 2018, 00:04 Uhr
"Allianz" der Beamten-Kassen soll bis 2035 fast eine halbe Milliarde bringen
Bei den Verhandlungen mit Ärzten und Spitälern sowie in der Prävention gibt es viel zu holen, so der Plan. Bild: colourbox

LINZ. Krankenfürsorgeanstalten im Land treten künftig gemeinsam auf, fusionieren aber nicht.

Einen Tag nachdem die Sozialversicherungsreform der Bundesregierung mit der Fusion der Gebietskrankenkassen beschlossen worden war, präsentierten gestern die Landesspitzen eine Neuaufstellung der Krankenfürsorgeanstalten in Oberösterreich. Sechs solche Kassen gibt es in Oberösterreich. Die drei größten – KFL (Landesbedienstete), LKUF (Lehrer) und KFG (Gemeindebedienstete) – bilden ab 1. Jänner eine "Allianz".

Sie sollen in der neu gegründeten "OÖ. Gesundheitsfürsorge" bei Vertragsverhandlungen gegenüber Ärzten und Spitälern, Präventionsmaßnahmen, Digitalisierung und Leistungsentwicklung zusammenarbeiten. Das Einsparungspotenzial ist laut Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) beträchtlich: In den nächsten fünf Jahren beträgt es laut Berechnungen kumuliert 30 Millionen Euro, bis 2035 sogar 437 Millionen Euro.

Fusionieren müssen die Anstalten aber nicht. Auch bleiben ihre Gremien im Großen und Ganzen bestehen. KFL-Verwaltungsratsvorsitzender Peter Csar, LKUF-Aufsichtsratschef Paul Kimberger und KFG-Obmann Klaus Preiner verteidigten das, weil nur 2,3 Prozent der Gesamtausgaben von derzeit rund 200 Millionen Euro in die Verwaltung fließen. Und die Strukturen seien angesichts hunderter Gemeinden und Schulen wichtig.

Stelzer sagte, dass mit der OÖ. Gesundheitsfürsorge "keine zusätzlichen Funktionärs-Strukturen aufgebaut werden. Die Einsparungen werden in die Versorgung investiert." Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FP) bezeichnete die Allianz als "ersten wichtigen Schritt zu Effizienzsteigerung".

Die Zahl der Versicherten in den drei Anstalten wird laut Prognose in den nächsten zwölf Jahren von 110.000 auf 140.000 steigen, wegen der Alterung, der wachsenden Zahl an Mitarbeitern in Krankenhäusern und Pflege und weil seit 2001 auch die Vertragsbediensteten in diesen Bereich fallen.

Darum müsse man noch stärker in Prävention investieren, erklärte Csar. Der Anteil der über 65-Jährigen (derzeit 16 Prozent) werde sich in 20 Jahren verdoppeln. Kimberger sagte, dass man Kräfte bündle, um sich Freiraum zu schaffen. Aber man habe auch bisher gut kooperiert. "Es waren schon harte Verhandlungen, weil die Berufsgruppen unterschiedlich sind", sagte Preiner. Nun habe man aber ein gemeinsames Zukunftspaket.

Dem Vernehmen nach gab es schon vor rund zwei Jahren einen Anlauf einer vertieften Kooperation. Er scheiterte aber. Nun dürfte der öffentliche Druck groß genug gewesen sein. Haimbuchner verwies darauf, dass man bei den Gesprächen über die VP/FP-Zusammenarbeit 2015 auch diesen Bereich ins Auge gefasst hatte. (az)

 

Zahlen, Daten, Fakten zu den Fürsorgeanstalten

 

Versicherte: Rund 200.000 Österreicher gehören einer der 15 Krankenfürsorgeanstalten an. In Oberösterreich sind es sechs solche Kassen mit etwa 115.000 Versicherten. Je rund 34.000 bis 40.000 sind in KFL (Landesbedienstete), LKUF (Lehrer) und KFG (Gemeindebedienstete). Kleinere Anstalten haben die Städte Linz, Wels und Steyr, die künftig ebenfalls zu vertiefter Kooperation eingeladen werden sollen.

Leistungen: Für Versicherte in den Anstalten gibt es teils deutlich bessere Leistungen als für jene in der Gebietskrankenkasse (GKK). Beispiele: Die LKUF zahlt bis zu sechs Wochen Sonderklasse im Spital und gewährt Kuren für bis zu neun Wochen in fünf Jahren (GKK: keine Sonderklasse, sechs Wochen Kuren). Die KFL zahlt rund 60 Euro für Zahnprophylaxe im Jahr (GKK: nichts für Erwachsene). KFL und KFG zahlen bis zu 350 Euro für Massagen im Jahr (GKK: Sachleistung als Teil einer Krankenbehandlung). Diese Leistungen und die Tatsache, dass die Versichertengemeinschaften wenig risikoreich sind, führen zu Privilegien-Vorwürfen. Die Chefs der Anstalten kontern, dass die Dienstnehmer höhere Beiträge und zehn Prozent Selbstbehalt zahlen.

Beiträge: Während der Beitrag für GKK-versicherte Arbeitnehmer 3,87 Prozent der Lohnsumme beträgt, sind es bei den Landesbediensteten 4,35 Prozent, bei den Lehrern 4,5, bei den Gemeindebediensteten 4,7.

Gremien: LKUF: 19 Personen im Aufsichtsrat bzw. 16 im Verwaltungsrat; KFL: 6 bzw. 10. Bei der KFG sind 55 in Hauptversammlung bzw. 13 in Verwaltungsausschuss. Es gibt im Wesentlichen Aufwandsentschädigungen.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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Biene1 (9.513 Kommentare)
am 16.12.2018 07:30

Untragbare Geringschätzung von Stelzer den ASVG Versicherten gegenüber, welche in den Topf der superpriviligierten Beamten und Politikern mitfinanzieren MÜSSEN!!!

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 16.12.2018 11:33

Hast nun erkannt, dass die Politiker nur auf sich selbst schauen.

Der Wähler wird mit Wahlzuckerl geködert, leider fallen viele darauf herein.

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we5314 (128 Kommentare)
am 15.12.2018 15:30

Höhere Beiträge ,

wer bezahlt letztendlich die höheren Beiträge , es sind die Steuerzahler , die Beamten / Lehrer / Politiker verordnen sich damit selber höhere Leistungen und wollen dies auch noch als gerechtfertigt darstellen !!!!

Frechheit diese Argumentation !!!!

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M44live (3.838 Kommentare)
am 15.12.2018 12:43

wenn bei so kleinen Versicherung so große Sparpotenziale vorhanden sind, wieviel ist dann wirklich bei einer anständigen Reform der GKK's etc. möglich?

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Gerd63 (7.766 Kommentare)
am 16.12.2018 07:17

Und du glaubst die Zahlen?

Mit der Wahrheit geht die Regierung sehr sorglos um.

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FranziGut (445 Kommentare)
am 15.12.2018 10:56

Was soll uns dieser Artikel sagen? Nach meinem Verständnis handelt es sich bei dieser „Allianz“ um eine Blendgranate. Nichts wird sich für die privilegiert Versicherten ändern. Es spricht nichts, aber auch gar nichts gegen gleiche Beitragssätze und Leistungen für alle in Österreich versicherten. Auch von Spitzenpolitikern und Funktionären könnte man erwarten, dass sie sich in die weltlichen Niederungen des „Normalbürgers“ herablassen.

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Ginko (529 Kommentare)
am 15.12.2018 11:48

Gut, dann aber auch keinen Selbstbehalt beim Arzt und keine höheren Krankenkassenbeiträge mehr - die gleichen niedrigeren Beiträge wie bei ASVGlern.

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 15.12.2018 12:50

d'accord! Am Besten gleich alle Beamten umstellen auf ASVG, mit den ach so niedrigen Beiträgen und ohne die Zuckerl wie derzeit. Dann können auch die Selbstbehalte wegfallen, no problem.

Und wie zu lesen ist: ASVG-Pensionen finanzieren sich zu 97% (!) durch die Beiträge der Versicherten.

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alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 15.12.2018 09:52

Wer hat den diese Ungleichheiten (für mich sind das provokante Ungerechtigkeiten) beschlossen. In den letzten 50 Jahren hatten wir vorwiegend SPÖ Kanzler. Ich habe nie gehört, das diese sogenannte Arbeiterpartei irgendwann etwas dagegen gehabt hätte. Eh klar. Sie sitzen ja auch in diesem Privilegienstadl. Daher werden sie Gott sei Dank abgewählt. Kern hat ja gesagt, sie nehmen sich ja nur was sie brauchen. Das normale Volk ist denen genauso wurscht wie den Etablierten. Deshalb gibt es so viele Protestwähler. SPÖ und ÖVP wacht endlich einmal auf.

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Ginko (529 Kommentare)
am 15.12.2018 09:59

Diese Länderkassen waren immer schwarz.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 15.12.2018 08:08

Gab es nicht eine Allianz der Gebietskrankenkassen? Was man zerstören will, wird zerstört!
Sind Lehrer, Beamte Fürsorgefälle, die einer besonderen Betreuung bedürfen?
Dieses hohe Sparpotential war nicht Ziel dieser Regierung sondern liegt in weiter Ferne beim Sanktnimmerleinstag.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 15.12.2018 07:56

Das türkise Windfähnlein LH Stelzer macht halt auch ein wenig Kosmetik.
Was tut man nicht alles um dem türkisen Basti zu gefallen, man weiß ja nie .....

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Biene1 (9.513 Kommentare)
am 15.12.2018 07:00

Nicht zu vergessen unser LH Stelzer wird auch dem privilierten Topf zugerechnet, den vor allem der stark benachteiligte, unpriviligierte Teil der Bevölkerung mitfinanzieren muss!!!
Klar, dass unser LH diese grobe Ungerechtigkeit, die gegen die guten Sitten ist, verteidigt! traurig

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Biene1 (9.513 Kommentare)
am 15.12.2018 06:54

Solange die Leistungen und Beiträge nicht gleich sind wie bei den ASVG Versichertn, muss der Bürger von Korruption ausgehen!!
Klar, dass die Priviligierten, dass permanent wegdiskutieren wollen, für solche Ungleichheiten/Korruption sollte in einem kleinen, überschaubaren Land wie Ö kein Platz sein.

Noch deutlicher ist diese drastische Ungleichbehandlung/Korruption bei den Pensionen zu beobachten, wenn die Regierung da nicht gegensteuert hat sie nichts, gar nichts erreicht!! Viel Geschwafel hatten wir bei Kern bereits!! Optische Täuschung sollte endlich der Vergangenheit angehören!!!

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Biene1 (9.513 Kommentare)
am 15.12.2018 06:55

...1x das anstatt dass..

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freiheitistmoeglich (1.185 Kommentare)
am 15.12.2018 00:24

Schulden sind gemeint. Die haarsträubende Rechenschwäche der Regierung ist bekannt. Plus oder Minus, sehr schwierig.

Sie rechnen damit wiedergewählt zu werden. Hoffentlich verrechnen sie sich da genauso haushoch.

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