Eine dieser beiden Frauen zieht als First Lady in die Hofburg ein

Im Wahlkampf mischte Doris Schmidauer erst in der Schlussphase mit. "Meine Stimme hat er", sagt die Ehefrau von Alexander Van der Bellen im Wahlkampfvideo. Das wäre nicht bemerkenswert, also liefert sie ihre Begründung nach: "Ich sage Ihnen das nicht nur als Ehefrau, sondern weil ich der Überzeugung bin, dass er der richtige Mann für das Amt des Bundespräsidenten ist." Dieser müsse "ein offener, toleranter Mensch sein, Zuversicht ausstrahlen, Haltung beweisen".

Schmidauer ist Oberösterreicherin. Sie kam am 21. September 1963 in Grieskirchen zur Welt und wuchs in Peuerbach auf, maturierte in Wels und studierte in Wien Politologie. In ihrer Diplomarbeit ging es um die Stickstoffwerke.

Seit 1989 arbeitet sie im Grünen Parlamentsklub. Heute ist sie dort Geschäftsführerin und für rund 80 Mitarbeiter zuständig. Ihren Arbeitsplatz möchte sie behalten, wenn sie First Lady wird.

Verena Hofer (43) ist ein ganz anderer Typ als die zurückhaltende Frau Van der Bellens. Die resolute Altenpflegerin riet ihrem Ehemann nach kurzer Überlegung zur Kandidatur (Schmidauer war länger dagegen, dass Van der Bellen antritt).

Norbert und Verena Hofer sind seit 14 Jahren verheiratet. Die Burgenländerin kommt aus einer VP-Familie, daher wurde der Blaue zuerst skeptisch beäugt. Das ist längst vorbei, auch weil Hofer im Haus des Schwiegervaters Handwerkerqualitäten bewies.

Verena Hofer würde nach einem Wahlsieg ihres Mannes den Beruf aufgeben. Als First Lady möchte sie Hilfsorganisationen unterstützen.

Welche Verpflichtungen die Ehefrau des Bundespräsidenten eigentlich hat, ist nirgendwo geregelt. Die Rolle wurde in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedlich ausgefüllt. Luise Renner, Hilda Schärf, Margarete Jonas, Herma Kirchschläger, Elisabeth Waldheim suchten nie die Öffentlichkeit. Keine Scheu vor Publicity hatten Edith Klestil und Margot Klestil-Löffler.

Margit Fischer gilt als "role model" einer zeitgemäßen First Lady. Sie setzte sich stets beherzt für soziale Anliegen ein und erwarb damit großen Respekt. (chk)