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"Trumps Wahlkampf-Kundgebungen sind wie Wrestling-Events"

Von Wolfgang Braun, 09. November 2016, 00:04 Uhr
"Trumps Wahlkampf-Kundgebungen sind wie Wrestling-Events"
Wolfgang Hattmannsdorfer erlebte das Wahlkampf-Finale in den USA mit. Bild: Weihbold

LINZ/MIAMI. ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer sammelte Eindrücke in den USA.

Wahlkampf in den USA – das ist noch immer eine ganz andere Welt: Wolfgang Hattmannsdorfer, ÖVP-Landesgeschäftsführer, sammelte in diesen Tagen in Philadelphia, Tampa und Miami Eindrücke vom Wahlkampf-Finale zwischen Hillary Clinton und Donald Trump.

OÖNachrichten: Allgemein heißt es, dass Wahlkämpfe in den USA weit härter und schmutziger geführt werden als in Europa. Wie stufen Sie das Duell Clinton gegen Trump ein?

Wolfgang Hattmannsdorfer: Alles, was wir in Europa als "Negative Campaigning" bezeichnen, ist ein Lercherl im Vergleich zu dem, was in den USA geschieht. Der aktuelle US-Präsidentschaftswahlkampf hat da sicher noch einmal eine Weiterentwicklung gebracht. Hier wird mit Methoden gekämpft, die in Europa durchaus als kriminell eingestuft werden würden – zum Beispiel, wenn es Hacker-Angriffe gegen die Konkurrenz gibt. Dazu kommt eine Eskalation der Sprache, etwa, wenn Trump sagt, Hillary Clinton gehöre eingesperrt. Interessant ist, dass das alles in den USA von Medien nahezu schulterzuckend zur Kenntnis genommen wird.

Gibt es trotzdem etwas, was Sie als Lehre für einen Wahlkampf in Österreich bzw. Oberösterreich mitnehmen können?

Die Kandidaten in den USA sind viel fokussierter auf einige wenige Kernbotschaften, während wir in Österreich oft gerne einen ganzen Themen-Bauchladen mit uns tragen. Außerdem ist man in den USA viel stärker auf Zielgruppen konzentriert. Bei Hausbesuchen weiß man ganz genau, wo Sympathisanten wohnen – die werden systematisch abgeklappert, damit man die eigenen Leute zum Wählen motiviert. Hingegen würde ein Republikaner kaum versuchen, einen demokratischen Haushalt umzudrehen – und umgekehrt.

Würden Sie sagen, dass der republikanische Kandidat Donald Trump auch für US-Verhältnisse eine neue Dimension in der politischen Auseinandersetzung eröffnet hat?

US-Experten sagen, dass Trump eigentlich gar keine klassische Wahlkampagne betreibt. Sein Haupt-Kommunikationskanal ist Twitter, und er hat eine einzige klare Botschaft: Make America Great Again. Trumps Wahlkampf-Kundgebungen sind wie Wrestling-Events, da geht es mit Vollgas dem Gegner ins Gesicht. Er schafft es, die Anti-Stimmung gegen Washington aufzugreifen und die Abstiegsängste des weißen Mittelstands anzusprechen. "Leistung bringt Aufstieg", das war immer das amerikanische Credo – aber große Teile des US-Mittelstandes glauben daran nicht mehr. Das Pendant bei uns in Österreich ist der Satz: "Euch wird es einmal besser gehen als euren Eltern."

Sie sagen, Trump greift Abstiegsängste auf: Sehen Sie eine Parallele zur FPÖ?

Trump bedient die gleiche Stimmungslage, und seine Kommunikationsstrategie ist vergleichbar mit FPÖ-Kampagnen.

Ist die USA heute ein gespaltenes Land, wie viele Kommentatoren meinen?

Sowohl Trump als auch Clinton haben in der US-Bevölkerung Ablehnungsraten von mehr als 50 Prozent. Es war also eine Wahl des kleineren Übels. Die extremen Gruppierungen in beiden Parteien haben Zulauf, da geht es gegen Washington oder gegen die Wall Street. Bei den Demokraten hat es am linken Rand Bernie Sanders gegeben, der viele Unterstützer hatte – nur haben sich bei den Demokraten letztlich doch alle diszipliniert hinter Clinton gestellt.

 

US-Visite

Mit der Politischen Akademie der Volkspartei ist ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer in diesen Tagen auf Wahlkampf-Visite in den USA. Auf dem Programm standen unter anderem eine Wahlkampfkundgebung von Hillary Clinton in Philadelphia und Hausbesuche mit dem republikanischen Senatskandidaten Marco Rubio in Tampa, Florida.

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