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Trump dämpft die Erwartungen an den Gipfel mit Nordkoreas Diktator Kim

Von Thomas Spang, Washington, 26. Februar 2019, 00:04 Uhr
Trump dämpft die Erwartungen an den Gipfel mit Nordkoreas Diktator Kim
Unerwünscht: Vor dem Gipfel in Vietnam musste das Double von Nordkoreas Machthaber Vietnam verlassen, der Trump-Darsteller darf bleiben. Bild: APA/AFP/MANAN VATSYAYANA

Experten zweifeln sogar am Sinn des Treffens am Mittwoch und Donnerstag in Vietnam

Die strategische Achterbahnfahrt in der Nordkorea-Politik des US-Präsidenten nimmt eine neue Wendung. Diesmal bereitet das Weiße Haus die Öffentlichkeit darauf vor, dass Trump "keine Eile" mit der nuklearen Abrüstung des Regimes hat, das nach Schätzung von Experten rund 65 Atomsprengköpfe besitzt.

"Ich habe keinen drängenden Zeitplan" bestätigte der US-Präsident selbst die neue Milde gegenüber Nordkorea, dem er 2017 vor den Vereinten Nationen noch mit der nuklearen Zerstörung gedroht hatte. Ohne erkennbare Gegenleistung wertete Trump das Regime vergangenen Sommer mit einem Schaufenstergipfel in Singapur auf. Er verschaffte dem Diktator dort die große internationale Bühne, die andere amerikanische Präsidenten dem Vater und Großvater Kims verweigert hatten. Anschließend verkündete Trump, dank seines Verhandlungsgeschicks ginge von Nordkorea nun "keine nukleare Bedrohung mehr aus".

Video: Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un ist am Dienstag in Vietnam eingetroffen.

Diese Einschätzung teilen weder sein Nationaler Sicherheitsberater John Bolton noch im vollem Umfang Außenminister Mike Pompeo. Letzterer beantwortete am Wochenende gegenüber dem Nachrichtensender "CNN" die Frage, ob von Nordkorea weiterhin eine nukleare Bedrohung ausgehe, mit einem eindeutigen "Ja".

Laut "New York Times" räumt der Außenminister gegenüber Nordkorea-Experten ein, er würde sich glücklich schätzen, Pjöngjang dazu bewegen zu können, "nur 60 Prozent von dem aufzugeben, was die USA einmal verlangt haben."

Entsprechend schwenkt der Sonderbeauftragte für Nordkorea, Stephen E. Biegun, auf den Kurs früherer Verhandlungsteams ein, die es mit einer Diplomatie der kleinen Schritte versucht hatten: "Wir haben nicht gesagt, wir tun nichts, bis ihr alles macht," deutet Biegun Flexibilität an.

Experten beunruhigt

Der ehemalige CIA-Analyst und Nordkorea-Experte der konservativen Heritage-Foundation, Bruce Klingner, meint, Trump habe mit seiner Politik "keinen greifbaren Fortschritt erzielt". Der Präsident definiere die Einhaltung eines Atomtest-Moratoriums als Ergebnis seiner Bemühungen, obwohl dies bereits bei früheren US-Regierungen der Fall gewesen sei. "Das ist kein Erfolg." Vielmehr müsse das Regime den Eindruck gewinnen, es könne die USA weiter an der Nase herumführen.

Ganz besonders beunruhigt Experten wie Jung Pak die Möglichkeit, Trump könne versucht sein, während der Vier-Augen-Gespräche mit Kim spontan strategische Verhandlungsmasse preiszugeben; allen voran die Überführung des Waffenstillstands in einen Friedensschluss auf der koreanischen Halbinsel. "Ich sehe einen verstörenden Trend", sagte Pak.

Trumps Nordkorea-Kapriolen stehen im Gegensatz zu den klaren Einschätzungen der US-Geheimdienste. Die haben dem Kongress in ihrer internationalen Bedrohungsanalyse gerade erst dargelegt, warum sie es für "höchst unwahrscheinlich" halten, dass Kim seine Atomwaffen aufgebe. Das Regime erkenne darin seine Überlebensstrategie.

Entsprechend schleppend kommen die Gespräche auf der technischen Ebene voran. Pjöngjang hat bisher nicht einmal die in Aussicht gestellte Liste mit dem Inventar seines nuklearen Arsenals und der Produktionsstätten vorgelegt.

Kim und Trump wollen sich an diesem Mittwoch und Donnerstag in Hanoi treffen.

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1  Kommentar
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penunce (9.674 Kommentare)
am 26.02.2019 03:42

"Pjöngjang hat bisher nicht einmal die in Aussicht gestellte Liste mit dem Inventar seines nuklearen Arsenals und der Produktionsstätten vorgelegt"

Das wird Pjöngjang auch in Zukunft nicht machen, denn es hat die Bombe und das Amiland kann die N-Koreaner nicht angreifen ohne von vornherein mit einen atomaren Gegenschlag rechnen zu müssen, das weiß der Trump und natürlich auch Kim, also eine Pattstellung!

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