"Hören wir die Schreie der Kleinen": Papst für Maßnahmen gegen Missbrauch
VATIKAN. Im Vatikan begann gestern eine historische Konferenz zum Thema Kinderschutz. Die OÖN beantworten die wichtigsten Fragen zum historischen Gipfel.
Zu Beginn des historischen Gipfeltreffens gegen Missbrauch in der katholischen Kirche hat der Papst zu konkreten Maßnahmen aufgefordert. Seine Botschaft war unmissverständlich: Das Treffen müsse Ergebnisse bringen. "Hören wir die Schreie der Kleinen, die Gerechtigkeit fordern", sagte Papst Franziskus zu den versammelten Kirchenvertretern aus aller Welt.
Warum findet dieser historische Gipfel überhaupt statt?
Es ist das erste Treffen dieser Art in der Geschichte der katholischen Kirche. Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Geistliche beschäftigt die Kirche seit vielen Jahren. Lange Zeit galt jedoch die Devise, die Fälle weitgehend geheim zu halten, um Schaden vom Ansehen der Kirche abzuwenden. Mit dem wachsenden Bewusstsein der Öffentlichkeit geriet die Kirche jedoch zunehmend in die Defensive. Im vergangenen Jahr spitzte sich die Krise zu, als in verschiedenen Ländern wie Chile, Irland, Argentinien und den USA weitere Missbrauchsskandale bekannt wurden. Auch der Papst geriet unter Druck, zunächst als er einen wegen Vertuschung beschuldigten chilenischen Bischof in Schutz nahm, was er später revidierte. Dann wurde ihm vorgeworfen, Missbrauchsvorwürfe gegen den aus dem Klerikerstand entlassenen US-Kardinal McCarrick vertuscht zu haben. Im Herbst kündigte Franziskus schließlich den nun stattfindenden Krisengipfel an.
Wer ist dabei und was wird diskutiert?
Neben dem Papst sind rund 110 Chefs der Bischofskonferenzen aus aller Welt gekommen, aus Österreich Kardinal Christoph Schönborn. Auch Vertreter der römischen Kurie, darunter der Glaubenskongregation, und von Orden und Religionsgemeinschaften sind dabei. Kritisiert wurde, dass nur etwa zehn Frauen eingeladen wurden. Das Treffen ist in drei Themenfelder gegliedert: Verantwortung, Rechenschaftspflicht und Transparenz. Der Vatikan veröffentlichte 21 Punkte zu Kinderschutz, die u.a. die Anzeigepflicht von Missbrauch thematisieren.
Welche Themen werden ausgespart?
Der Missbrauch von Ordensfrauen, den der Papst erstmals öffentlich zugegeben hat. Auch der Zölibat oder eine Reform der Sexualmoral stehen nicht zur Debatte. Ebenso wenig wird über Homosexualität gesprochen.
Was wollen Opfer und Kirchenreformer erreichen?
Sie wollen endlich Gerechtigkeit und konkrete Taten des Vatikans. Dazu gehört eine Änderung des Kirchenrechts. Priester, Bischöfe und Kardinäle sollen umgehend aus dem Klerikerstand entlassen werden, wenn sie sich des Missbrauchs oder der Vertuschung schuldig machen. Zudem sollen die Opfer besser gehört werden.
Was ist von dem Gipfel zu erwarten?
Das hängt vom Blickwinkel ab. Am Ende wird es jedenfalls keine bindenden Beschlüsse geben, was zum Teil den konträren Positionen in der Weltkirche geschuldet ist. In vielen Erdteilen wird Missbrauch bislang nicht einmal als Problem erkannt. Deshalb will der Papst erst einmal ein Problembewusstsein schaffen.
Grafik: Missbrauch in der Kirche
Ute Böck ist gestorbenDie Heuchelei in der Presse ist unerträglich.
Dieser Papst is ja noch schwächer als sein frömmelnder Vorgänger Ratzinger.
Was seit Jahren bekannt ist, ständig unter der Tuchent gehalten wurde, wird nicht rigoros aufgeklärt, man zaudert, zögert und es laufen die Gläubigen davon.
Die r.k. Kirche ist nicht sanierbar, sie hat ausgedient und findet nur mehr Nachläufer in Afrika oder Südamerika.
Da kommen die nach all den Verbrechen seit Jahrzehnten erst jetzt drauf 🤮🤮🤮🤮🤬🤬🤬🤬