Bundeswehr: Spion enttarnt?
BERLIN. Die deutsche Bundeswehr steht womöglich vor einem Spionageskandal.
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" nahmen Beamte des Bundeskriminalamts am Dienstag einen Mitarbeiter der Truppe fest, der hochsensible Informationen an den iranischen Geheimdienst MOIS verraten haben soll. Generalbundesanwalt Peter Frank wirft dem 50-jährigen Abdul-Hamid S. geheimdienstliche Agententätigkeit vor. Der gebürtige Afghane arbeitete als Sprachauswerter und landeskundlicher Berater. Für den iranischen Geheimdienst soll er bereits seit Jahren tätig gewesen sein.
In seiner Tätigkeit bei der Bundeswehr hatte S. Zugang zu sensiblen Informationen, etwa zum Einsatz in Afghanistan. In den Sicherheitsbehörden werden die Aktivitäten iranischer Nachrichtendienste in Europa seit einiger Zeit mit zunehmender Besorgnis beobachtet. Speziell Hacker-Attacken iranischer Dienste wurden bekannt.
Warum ist jeder enttarnte Spion gleich ein Skandal?
Es ist seit Jahrtausenden üblich, Spione in fremde Armeen einzuschleusen. Statt diese Normalität als Skandal zu bezeichnen, sollte man es viel mehr als Erfolg hinstellen, wenn man einen Spion enttarnt hat.