Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wiedereinführung der Wehrpflicht in Schweden

Von nachrichten.at/apa, 02. März 2017, 13:28 Uhr
Die "Schwere Brigade" wirbt um 850 neue Soldaten bis zum Jahr 2020
Symbolbild Bild: APA

STOCKHOLM. In Schweden beschließt die Regierung am heutigen Donnerstag die Wiedereinführung der Wehrpflicht ab Sommer.

Nachdem diese im Jahr 2010 ausgesetzt worden war, hatte das schwedische Militär damit zu kämpfen, genügend Freiwillige für ein Berufsheer zu finden. Jährlich fehlen rund 4.000 Soldaten um die Verteidigung des Landes sicherzustellen. Diese Personallücken sollen nun geschlossen werden.

Stockholm. Ganz so streng wird die Pflicht für den Wehrdienst allerdings nicht ausfallen. Im Grunde geht es um die Besetzung der fehlenden Stellen. Es werden also voraussichtlich nicht alle tauglichen jungen Männer und Frauen auch wirklich einrücken müssen. Das Gesetz muss noch vom Parlament verabschiedet werden. Das sollte ein Formalakt sein. Sowohl die Regierung unter Führung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven als auch die Mitte-Rechts-Opposition haben ihre Zustimmung angekündigt.

Bereits seit Längerem gibt es in dem skandinavischen Land eine Diskussion darüber, wie die Verteidigung des Landes in der Zukunft gestaltet werden kann. Abgesehen von den fehlenden Freiwilligen gilt die Maßnahme auch als Reaktion auf die anhaltenden Provokationen aus Russland. In Schweden wurde nicht nur die Annektierung der Krim durch Russland mit Besorgnis beobachtet, vor allem die Vorfälle auf schwedischem Territorium in den vergangenen Jahren wurden in der Öffentlichkeit großflächig diskutiert.

Es kommt immer wieder vor, dass sich russische Flugzeuge und auch U-Boote die wohl russischer Herkunft sind, unerlaubt auf schwedischen Gebiet aufhalten. Die Gefahrenlage durch russische Cyberangriffe nimmt laut Verteidigungsexperten auch stetig zu. Schweden ist kein Mitglied des Verteidigungsbündnis NATO, auch das gilt als Grund für die Wiedereinführung der Wehrpflicht.

Seit der Reform 2010 können sich auch Frauen freiwillig zum Militärdienst melden, ab 2018 können diese aber auch wie Männer verpflichtend für den Heerdienst eingezogen werden. "Ich denke, es tut dem Militär gut, dass sowohl Männer als auch Frauen gemeinsam ihre Arbeit verrichten, es spiegelt die schwedische Gesellschaft wieder.

Unsere Erfahrung zeigt, dass beide Geschlechter am Arbeitsplatz zu einer gesteigerten Effizienz und generell zu einer besseren Stimmung beitragen," sagt der schwedische Verteidigungsminister Peter Hultqvist am Donnerstag im Schwedischen Radio. Die Regierung in Stockholm sieht diese Maßnahme außerdem als weiteren Schritt für eine bessere Geschlechtergleichstellung, denn es sei schlicht unfair, nur Männer einzuziehen.

Ab 1. Juli 2017 bekommt jeder schwedische Staatsbürger, der 18 Jahre alt wird, einen Fragebogen zugesandt, der verpflichtend auszufüllen ist. In diesem kann man allerdings angeben, ob man es überhaupt anstrebe im Heer zu dienen. Zum Wehrdienst antreten müssten die ersten Soldaten dann ab Jahresbeginn 2018.

Das Verteidigungsministerium rechnet mit rund 13.000 Interessenten im Jahr, diese werden dann zu einer psychologischen Untersuchung geschickt. Wer diesen Test besteht, kann dann einen neun- bis zwölfmonatigen, bezahlten Wehrdienst ableisten. Die Regierung geht davon aus, dass es immer genügend, also rund 4.000 taugliche Kandidaten im Jahr geben wird.

Sollte dies nicht der Fall sein, könnten die Schwedinnen und Schweden auch zum Wehrdienst gezwungen werden, das hängt vor allem davon ab wie viele Menschen, die vor 1999 geboren wurden, sich freiwillig zum Dienst melden.

Insgesamt sollen durch die Wiedereinführung der Wehrpflicht in den nächsten Jahren wieder 8.000 Soldatinnen und Soldaten die Grundausbildung absolvieren. Geplant ist auch die Einführung eines Bonussystems, um die Grundwehrdiener langfristig im Militär zu halten.

mehr aus Außenpolitik

Ist Trump immun gegen Strafverfolgung?

Biden kündigt neues Paket mit Militärhilfe für die Ukraine an

Spionage für China? AfD-Mitarbeiter in Haft

Sunak bei Scholz: Antrittsbesuch nach 18 Monaten

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 03.03.2017 20:23

Trump hat nicht umsonst gesagt schaut auf Schweden.
Auch die haben Angst und rüsten nach.
Putins Mannen verfliegen und verfahren sich zu oft auf dieser Erde.
Trotzdem gehört die Krim Russland. Denn sie gehörte ihr schon immer und sie wurde durch einen Ukrainer an die SR Ukraine verschenkt was nicht legitim war.
Der Mauerbau zu Mechiko wird auch verständlich .

lädt ...
melden
antworten
EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 03.03.2017 20:18

Trump hat nicht umsonst gesagt schaut auf Schweden.
Auch die haben Angst und rüsten nach.
Putins Mannen verfliegen und verfahren sich zu oft auf dieser Erde.
Trotzdem gehört die Krim Russland. Denn sie gehörte ihr schon immer und sie wurde durch einen Ukrainer an die SR Ukraine verschenkt was nicht legitim war.
Der Mauerbau zu Mechiko wird auch verständlich .

lädt ...
melden
antworten
Analphabet (15.410 Kommentare)
am 03.03.2017 02:22

Zur Erinnerung, die FPÖ war für die Wehrpflicht.Man kann froh sein, daß sich die Bürger für die FPÖ Forderung entschieden haben.

lädt ...
melden
antworten
EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 02.03.2017 15:49

Trump hat nicht umsonst gesagt schaut auf Schweden.
Auch die haben Angst und rüsten nach.
Putins Mannen verfliegen und verfahren sich zu oft auf dieser Erde.
Trotzdem gehört die Krim Russland. Denn sie gehörte ihr schon immer und sie wurde durch einen Ukrainer an die SR Ukraine verschenkt was nicht legitim war.
Der Mauerbau zu Mechiko wird auch verständlich .

lädt ...
melden
antworten
Freidenker2012 (1.512 Kommentare)
am 02.03.2017 14:21

Wie man sieht, gehört zu einem Land, dass sich wirklich der Gleichberechtigung verschrieben hat auch die Wehrpflicht für BEIDE Geschlechter gleichermaßen.

Würd mich freuen, wenn man das in Österreich auch endlich andenken würde.

lädt ...
melden
antworten
kakr (447 Kommentare)
am 02.03.2017 13:56

Aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen, hat sich die österreichische Bevölkerung ja für die Beibehaltung der Wehrpflicht entschieden. Aber das, was die Schweden hier andenken, hat schon was, oder?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen