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Ukraine-Krieg neu entflammt

01. Februar 2017, 00:04 Uhr
Der Ukraine-Krieg flammt neu auf: Geschossen wird jetzt rund um die Uhr
Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Bild: Reuters

KIEW. Wieder Dutzende Tote in der Ostukraine – Tausende Menschen ohne Strom und Heizungen.

So viele Tote wie jetzt gab es in der Ostukraine schon lange nicht mehr. An der über 400 Kilometer langen Waffenstillstandslinie eskalieren die Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und den von Russland unterstützten Separatisten. Beide Seiten machen sich gegenseitig schwere Vorwürfe.

Vor einer ukrainischen Stellung im Industriegebiet der Stadt Awdejewka im Osten der Ukraine hat ein Soldat mit Humor ein Schild aufgehängt: "Tagesordnung: Mittagspause von 13 bis 15 Uhr. Empfang von Journalisten und Kontrollpersonen bis 16 Uhr. Ab 16 Uhr Beschuss." Doch der Krieg setzt diese Ordnung seit Tagen außer Kraft. Geschossen wird jetzt rund um die Uhr. Die Ukrainer meldeten Dutzende Tote. Zwei 30-köpfige Stoßtrupps des Feindes, der prorussischen Separatisten der sogenannten "Donezker Volksrepublik" (kurz DNR), hätten am Wochenende versucht, die ukrainischen Positionen zu stürmen, heißt es von Seiten der Ukrainer. Die Angreifer seien zurückgeschlagen worden. Im Gegenstoß habe man einen gegnerischen Vorposten erobert. Seitdem feuere der Feind erbittert aus Panzern und Geschützen. Das ist die ukrainische Sicht der Dinge.

OSZE zählte 2260 Verstöße

DNR-Vertreter vermelden das Gegenteil: Die Ukrainer hätten versucht, das benachbarte Jasinowataja anzugreifen – und seien unter schweren Verlusten aufgehalten worden. Die Rebellen berichten über 15 und 50 gefallene Ukrainer. Allerdings beklagten die russischen Separatisten auch zehn Tote. Der in der weißrussischen Hauptstadt Minsk ausgehandelte Waffenstillstand steht vor dem Scheitern. Beide Seiten werfen einander vor, erneut Wohngebiete zu beschießen. Die Beobachter der OSZE-Mission in der Ostukraine registrierten allein am Sonntag 2260 Waffenstillstandsverstöße. Die ukrainische Seite hat ihre Taktik geändert: Man sei zur aktiven Verteidigung übergegangen und dränge den Gegner mit örtlichen Operationen Meter um Meter zurück, berichteten ukrainische Kommandeure. Die russische Zeitung gazeta.ru titelte: "Die Ukraine kriecht ins Donbass."

Die Menschen in den Kriegsgebieten sind am Verzweifeln: Durch die Kämpfe sind in weiten Teilen Strom und Heizung ausgefallen – bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad drohen viele zu erfrieren.

Die russische Führung zeigte sich besorgt über die eskalierenden Kämpfe. Berlin, Paris und Moskau sollten gemeinsam ihren Einfluss auf die ukrainische Regierung geltend machen, damit Kiew sich an die Minsker Vereinbarungen für eine Konfliktlösung halte, verlautete aus dem Kreml.

Die ukrainische Führung wiederum beschuldigte Russland mit der neuen Offensive die Reaktion der USA unter dem neuen Präsidenten Donald Trump austesten zu wollen. (scholl/hei)

 

Der Ukraine-Krieg

In dem seit 2014 andauernden Konflikt wurden laut UNO 10.000 Menschen getötet. Mit den Abkommen von 2014 und 2015 – unterzeichnet in der weißrussischen Hauptstadt Minsk – versucht ein Quartett aus Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine, den Krieg zu beenden. Die Waffenruhe wird aber ständig gebrochen. An der über 500 Kilometer langen Frontlinie stehen 50.000 schwerbewaffnete Separatisten etwa 65.000 Regierungssoldaten gegenüber.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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Superheld (13.120 Kommentare)
am 01.02.2017 09:49

"Die ukrainische Seite hat ihre Taktik geändert: Man sei zur aktiven Verteidigung übergegangen und dränge den Gegner mit örtlichen Operationen Meter um Meter zurück, berichteten ukrainische Kommandeure."

Damit ist wohl klar, wenngleich diplomatisch verharmlosend beschrieben, dass die Ukraine aktiv und absichtlich den Waffenstillstand bricht.

Weil sie sich nach den großzügigen Waffenlieferungen aus dem Westen nun im Vorteil sehen. Vorher bettelte man um den Waffenstillstand, weil Moral und Ausrüstung flöten gegangen ist.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.02.2017 16:35

Superheld

und die NATO hat seine Truppen ganz nahe der Zielscheibe verlegt ... ob da was im Hintergrund lauft ?

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 01.02.2017 09:36

"Recht und Ordnung sind nicht einmal das Papier wert auf dem es geschrieben wurde. Es wird von dem ausgeübt der Macht besitzt."

Trump führt es gerade vor.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 01.02.2017 05:10

Der Schokokönig Poroschenko wird trotz Staatskrise, welche nur mit Hilfe der EU gemeistert wird, immer reicher.

Er ist der reichste Politiker der Ukraine und er verfügt lt Presse über ein Vermögen von ca 870 Millionen Euro, der durchschnittliche Verdienst der Bevölkerung beträgt hingegen nur ca 70 Euro, PER MONAT!

Er besitzt mehr als hundert Unternehmen in mehreren Ländern zu besitzen, darunter auch in Russland.

Regierungschef Wolodimir Groisman deklarierte unter anderem 913.000 Euro in bar – und neun Luxusuhren. Innenminister Arsen Awakow besitzt nach eigenen Angaben drei Wohnungen – eine davon 657 Quadratmeter groß -, einen Weinkeller mit rund 750 Flaschen sowie eine Kunst- und Antiquitätensammlung mit einem echten Gemälde von Pablo Picasso.

Die Ukraine ist pleite, der Schuldendienst wird im wesentlichen von den europäischen Steuerzahlern bestritten.

Das alles muss man sich auf der Zunge zergehen lassen und das Verhältnis Ukraine-Russland neu bewerten!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 01.02.2017 16:33

penunce

Korruption ist das HÖCHSTE Gut in Ukraine ...
darum bemühen sich sooo viele in die Politik ... zwinkern

hätte sich damals die EU nicht so GROTESK in die innere politische Angelegenheit eingemischt,OHNE gefragt zu werden , ich glaube es wäre nie so weit gekommen ...m p M n ...

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Biene1 (9.514 Kommentare)
am 01.02.2017 17:00

Lieber Pepone m.p.M ist die gleiche... zwinkern

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 01.02.2017 04:53

Nachdem es in der Ostukraine eine Volksabstimmung gegeben hat, die eindeutig für Russland entschieden wurde, müsste man endlich auch vom Westen diese menschlichen Wünsche akzeptieren!

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jago (57.723 Kommentare)
am 01.02.2017 00:56

Was mir in der Ukraine besonders weh tut: dort sind es nicht nur die Regierenden und nicht nur die Offiziellen, die aufeinander so einen ungeheuren Hass haben. Auch die beiden Völker im Westen und im Osten sind immer mehr "bis aufs Blut" verfeindet und fatalistisch auch.

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EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 01.02.2017 08:17

Das passiert wenn man Menschen etwas aufzwingen will.
Warum hatte manches funktioniert und manches eben nicht. Weil eine r gekommen ist und sie von der Unterdrückung befreit hat. In Europa wird es auch noch passieren dessen darf man sich gewiss sein. Recht und Ordnung sind nicht einmal das Papier wert auf dem es geschrieben wurde. Es wird von dem ausgeübt der Macht besitzt.

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Superruss (1.085 Kommentare)
am 01.02.2017 10:27

Von welcher Unterdrückung ? Das Land war doch lange nicht mehr Teil der CCCR und wenn mir ein Präsident nicht mehr gefällt machen wir einen Aufstand . Klingt so wie die Linken in Österr.
Also jetzt einen Aufstand gegen VDB , weil er nicht für alle der Präsi ist den wir wollen . In der Ukraine hat Amerika und die Murkel Eu Milliarden verbraten die nicht zurückkommen und damit die Ukraine nicht vergessen wird und die Hilfsgelder wieder kommen für diesen korrupten Staat , muss natürlich die Aufmerksamkeit wieder angefacht werden . Keiner erzählt aber das die Kiew-Treuen sogar auf Leute schiessen die nach Russland Arbeiten fahren wollen . Viele meiner Arbeiter aus dem Raum Tschernobyl , erzählen mir das Sie die Miliz an den Übergängen , schmieren müssen , da Sie ansonsten als Staatsfeinde eingesperrt. Abkommen hin oder her . Egal der Westen weiß ja das der Russe der böse ist.

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