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US-Senator John McCain ist gestorben

Von nachrichten.at/apa, 26. August 2018, 16:20 Uhr
John McCain wurde 81 Jahre alt. Bild: ROBYN BECK (AFP)

WASHINGTON. Der bekannte US-Senator John McCain ist am Samstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Alle noch lebenden früheren US-Präsidenten, Amtsinhaber Donald Trump sowie hochrangige Politiker haben sich weltweit betroffen gezeigt.

Bei McCain war im vergangenen Jahr ein aggressiver Gehirntumor diagnostiziert worden. Während der vergangenen Monate war er daher nicht mehr im Senat gewesen, dem er seit mehr als drei Jahrzehnten angehörte. Stattdessen blieb für die Krebstherapie in seinem Haus im US-Staat Arizona.

Es war nicht das erste Mal, dass bei McCain eine Krebserkrankung diagnostiziert wird. In den 90er- und 2000er-Jahren wurden bei ihm mehrere Melanome entfernt - eine bösartige Form von Hautkrebs.

McCains Familie hatte erst am Freitag mitgeteilt, dass der schwer krebskranke Senator seine Behandlung eingestellt hat. "Der Fortschritt der Krankheit und die Unerbittlichkeit des Alterns haben ihr Urteil gefällt", erklärte die Familie. "Mit seiner üblichen Willensstärke" habe der 81-Jährige entschieden, mit der Chemotherapie aufzuhören.

Am Samstagnachmittag um 16.28 Uhr (Ortszeit) starb McCain dann, wie sein Büro erklärte. Er habe den Vereinigten Staaten 60 Jahre lang "treu gedient".

Über 30 Jahre im US-Senat

McCain saß seit 1987 im US-Senat und hat sich im Laufe der Zeit den Ruf eines "Mavericks" erworben - eines Mannes, der der Parteiräson nicht immer folgt und auch unbequeme Meinungen vertritt. Er zählte zu den prominentesten Mitgliedern des US-Kongresses und hatte sich über die Parteigrenzen hinweg große Achtung erworben. 2008 trat er als Präsidentschaftskandidat der Republikaner an, verlor die Wahl aber gegen Barack Obama.

1967 geriet er im Vietnam-Krieg in Gefangenschaft, wurde gefoltert und kam erst nach rund fünf Jahren wieder frei. Als Politiker sprach er sich immer wieder gegen Folter aus. Er warb zudem dafür, dass das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo geschlossen wird.

Kritiker von US-Präsident Trump

Sein Verhältnis zu Trump war stark belastet. Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte Trump den Veteranen übel verhöhnt. Für ihn sei McCain "kein Held", sagte Trump, der selbst einst den Wehrdienst umgangen hatte: "Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?". McCain stand Trump sehr kritisch gegenüber. Nach dessen Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin attestierte er ihm Mitte Juli etwa Inkompetenz.

Weltweite Trauer

Nach dem Tod seines Kritikers sprach Donald Trump der Familie des Verstorbenen sein "tiefstes Mitgefühl und Respekt" aus. "Unsere Herzen und Gebete sind bei Euch", erklärte der Präsident auf Twitter.

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama zeigte sich erschüttert:  "Uns verband trotz zahlreicher Differenzen die Treue zu etwas Höherem - die Ideale, für die ganze Generationen von Amerikanern und Einwanderern gekämpft, protestiert und Opfer gebracht haben."

Obamas Vorgänger, George W. Bush, würdigte McCain als "Mann tiefer Überzeugungen und Patrioten erster Güte". Auch Bushs demokratischer Vorgänger Clinton würdigte McCain, der als Politiker oft die Parteiinteressen im Interesse des Gemeinwohls beiseite geschoben habe.

Kurz: "Amerika verliert einen außerordentlichen Politiker"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schreibt auf Twitter, mit dem ableben des US-Senators John McCain verliere Amerika einen außerordentlichen Politiker. Europa verliere einen Freund, der immer an die transatlantische Zusammenarbeit geglaubt habe, "Er hatte eine klaren moralischen Kompass und zielte immer darauf, seinem Land zu dienen". Er kondoliere der Familie aus ganzem Herzen.

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) schrieb, ebenfalls auf Twitter: Mit Senator John McCain haben die USA eine ihrer prononciertesten Stimmen zur Außen- und Sicherheitspolitik und eine führende Stimme gegen die Folter verloren. "Unsere Gedanken sind mit seiner Familie und Freunden".

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den verstorbenen US-Senator John McCain als "eine der großen politischen Persönlichkeiten unserer Zeit" gewürdigt. Der Republikaner sei "ein unermüdlicher Kämpfer für ein starkes transatlantisches Bündnis" gewesen, erklärte Merkel am Sonntag. Sie würdigte zugleich den "persönlichen Mut" und die "Aufrichtigkeit" des Senators.

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