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"Tod dem Diktator, Tod dem Währungsverfall"

Von Michael Wrase, 06. August 2018, 00:04 Uhr
"Tod dem Diktator, Tod dem Währungsverfall"
Die Proteste der iranischen Bevölkerung nehmen zu. Bild: AFP

TEHERAN. Mit dem Inkrafttreten neuer US-Sanktionen verschärft Irans Bevölkerung ihre Proteste gegen das Regime.

Die Sonntagvormittag in Teheran gelandeten fünf Turboprop-Maschinen des italienisch-französischen Flugzeugbauers "ATR" waren vermutlich die letzten guten Nachrichten für Irans Regime für längere Zeit. Bis morgen müssen Firmen ihre bestehenden Aufträge abwickeln, bevor die neuen US-Strafmaßnahmen greifen.

Tatsächlich spürt die Bevölkerung die Wucht der neuen US- Strafmaßnahmen schon seit Monaten: Die Landeswährung Rial ist gegenüber dem Dollar um 70 Prozent gefallen. Die Basaris halten Waren zurück, weil sie nicht wissen, ob sie Nachschub aus dem Ausland bekommen. Über das Wochenende stiegen die Preise für Wassermelonen und Fladenbrot um 50 Prozent, was neue Proteste zur Folge hatte. Diese haben aber nicht das Ausmaß der Demonstrationen um die Jahreswende oder der "grünen Revolution" 2009 erreicht, als Hunderttausende gegen Wahlbetrug auf die Straße gegangen waren.

Im OÖN-Gespräch bezeichnen Beobachter, die ihren Namen nicht nennen wollen, die Lage als angespannt. "Die Menschen sind verzweifelt und geben die Schuld in erster Linie der Regierung". Das komme in Sprechchören wie "Tod dem Diktator" und "Tod dem Währungsverfall" auch zum Ausdruck.

Das Regime sei gegen Protestmärsche, die aus den Vororten von Teheran, Schiraz und Isfahan gemeldet werden, bisher nicht vorgegangen. Lokale Gouverneure bezeichnen die Wut der Bevölkerung als berechtigt. Allerdings gebe es Kräfte, die an einer Radikalisierung der Proteste ein Interesse hätten.

So war am Freitag ein Demonstrant bei Teheran aus einem fahrenden Auto erschossen worden. Bei dem Schützen könnte es sich um ein Mitglied der Exilopposition handeln. Nur noch wenige Iraner sind unterdessen bereit, die Misere ausschließlich den USA und "Verschwörern" anzulasten. Zu offensichtlich sind Korruption und Misswirtschaft in einem Land, das seit der Revolution vor knapp 40 Jahren unter Sanktionen leidet.

Großer Wunsch nach Veränderung

"Natürlich wissen die Menschen, dass die Amerikaner dem Regime an den Kragen wollen. Kaum jemand ist deshalb aber bereit, die Mullahs von ihrer Schuld reinzuwaschen", sagt ein in Teheran arbeitender Journalist und Schriftsteller, der aus Furcht vor Repressalien seinen Namen nicht nennt. Die Bevölkerung, glaubt er, sei gespalten. Der Wunsch nach massiven Veränderungen sei groß. Anderseits würden die permanenten Einmischungen der Amerikaner als "kontraproduktiv" empfunden.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 06.08.2018 08:16

> Im OÖN-Gespräch bezeichnen Beobachter, die ihren Namen nicht
> nennen wollen, die Lage als angespannt.


Selten so gelacht über das "OÖN-Gespräch" traurig traurig

Die treibende Kraft hinter der ganzen Misere ist die Angriffswut der Mullahs gegen Israel, die die US-Regierung als Schutzmacht auf den Plan ruft. Dazu muss ich nicht Partei ergreifen, da gehts nur um die auf der Hand liegenden Zusammenhänge.

Die jungen Iraner haben die altmodische Hetze der Mullahs gegen Israel satt. Sie haben es satt, dafür zum Militär einberufen zu werden.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 06.08.2018 06:17

Man muss es einmal deutlich sagen und jeder soll darüber auch nachdneken;

Die Amis unter Trump sind die größten Egoisten und Diktatoren weltweit!

Der "welthandel" ist von den Amis diktiert - die verhängen "Strafe" an Staaten die sich nicht unterordnen und Firmen die Geschäfte mit diesen Staaten unterhalten, sind gezwungen die Verbindungen abzubrechen.
Der weltweite Handel der Waren auf Dollarbasis ist sehr willkommen.

Es wäre an der Zeit dass sich auch die UNO mit dieser Weltdiktatur beschäftigt - bevor es wieder zu Kriegshandlungen kommt.

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Ludwig53 (10 Kommentare)
am 06.08.2018 07:43

Du erzähltst nur mist.

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jago (57.723 Kommentare)
am 06.08.2018 08:22

Die "Kriegshandlungen" entstehen aus Eifersucht und Machtgier.

Den Regierenden sind doch die Industriellen und die Kaufleute egal, solang sie Steuern zahlen.

In der UNO und in Brüssel sitzen Beamte und andere Nützliche Idioten, keine Kaufleute. DIE haben die Macht über die Medien.

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