Schweden: Konservativer gibt Regierungsbildung auf
STOCKHOLM. Möglicherweise neue Chance für bisherigen Premier.
Fünf Wochen nach der Parlamentswahl in Schweden gibt der Vorsitzende der konservativen Moderaterna-Partei, Ulf Kristersson, den Versuch der Regierungsbildung auf. Das teilte er am Sonntag in Stockholm mit. Parlamentspräsident Anders Norlén will nun heute mit den Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien über einen neuen Versuch beraten.
Als aussichtsreichster Kandidat dafür gilt der Sozialdemokrat Stefan Löfven. Er ist seit 2014 Schwedens Ministerpräsident und nach einer verlorenen Vertrauensabstimmung noch geschäftsführend im Amt, bis eine neue Regierung ihre Arbeit aufnimmt.
Bei der Parlamentswahl Anfang September konnten weder die bürgerliche Allianz noch das rot-grüne Bündnis eine Mehrheit erzielen.
Kristersson hatte am Freitagabend via Facebook eine Regierung aus seiner Moderaterna mit Unterstützung einer oder mehrerer Parteien vorgeschlagen, die in der Allianz aus Konservativen, Christdemokraten, Liberalen und Zentrumspartei zusammengeschlossen sind. Diesen Vorschlag lehnten Liberale und Zentrumspartei ab. Unter anderem, weil die Allianz allein keine Mehrheit hätte und auf die Duldung – möglicherweise der rechtspopulistischen Schwedendemokraten – angewiesen wäre.